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Das mit den Werten

P1030548Wie ist das mit den eigenen Werten? Wann werden diese geprägt und vor allem: ändern sich Werte im Lauf des Lebens? Ein Thema, über das ich immer wieder sinniere. Vor allem weil ich hin und wieder den Eindruck gewinne, dass Werte gerne mit Zielen verwechselt werden? Nachlesen kann man als Definition vielerorts etwa „Werte sind ein System, das die eigene Identität mit prägt. Es sind Überzeugungen, die wir von unseren Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen übernehmen, sie beeinflussen Denken, Entscheidungen und Tun als oberste Orientierungsinstanz. Sie sind grundsätzlich stabil, aber nicht unveränderlich. Wer nach seinen Werten lebt, ist mit sich im Einklang.“

Meine wichtigste Überzeugung, und damit der für mich elementarste Wert, ist, dass ich sehr dankbar bin, dieses, mein Leben, leben zu dürfen. Ich wertschätze dieses Geschenk sehr, feiere die vielen kleinen kostbaren Momente, die dazu gehören, so gerne so sehr. Zum Beispiel erlebe ich die letzten Tage intensiv, der Frühling schenkt uns unendlich viele kleine Wunder. Ich darf sie wahrnehmen, sie entdecken, sie tief in mich aufnehmen und mich an ihrer Schönheit erfreuen.

Dankbarkeit und Liebe zum Leben, wenn ich versuchen müsste, zu kategorisieren, wären das wohl die Werte, die mich am meisten und schon immer leiten. Dazu ein bunter Mix, Herz und Kopf bestimmen mit, in etwa

  • Menschlichkeit, Feinfühligkeit & Freiheit
  • Liebe, Respekt & Vertrauen
  • Freundschaft & Gemeinschaft
  • Achtsamkeit, Aufmerksamkeit & Bewusstsein
  • Ausgeglichenheit, Zufriedenheit & Balance
  • Heimat & Harmonie
  • Anstand & Wohltätigkeit
  • Sensibilität, Stabilität & Stärke
  • Gelassenheit, Unkompliziertheit & Leichtigkeit
  • Aufrichtigkeit & Höflichkeit
  • Begeisterung, Lebendigkeit & Tatkraft
  • Selbstständigkeit, Gesundheit & Beweglichkeit
  • Großherzigkeit, Güte & Gerechtigkeit
  • Heiterkeit, Optimismus & Hoffnung
  • Selbstsicherheit, Klarheit & Konzentration
  • Wahrheit, Neugier & Entschlossenheit

Interessant, dass es für mich immer „Pakete“ sind, die eine Einheit bilden. Zum Beispiel ist es nicht Gesundheit allein, die mir wichtig ist, ich verstehe, dass zu meinem Wert ganz unabdingbar gehört, voll und ganz bewegungsfähig und selbstständig zu bleiben, also unabhängig von anderen zu sein …

Angeregt zu diesem Text hat mich Brigitte Windt, die aufgerufen hatte, 30 Tage lang die eigenen Werte in den Mittelpunkt zu stellen. Durch ihre Blogparade ist mir einmal mehr klargeworden, was ich wertschätze, an mir selbst, vor allem aber auch an anderen Menschen. Vielen Dank für die kleine Erinnerung!

Von Kindern lernen: Geld spielt keine Rolle

Wer Kinder beobachtet merkt schnell: Geld spielt bei weitem nicht die Rolle, die wir Erwachsenen ihm zuordnen. In alle Richtungen betrachtet. Wertvoll bedeutet für kleine Menschen meistens nicht, wieviel etwas gekostet hat. Nicht beachtet kann ganz schön teuer gewesen sein. Besitz ist relativ, „meins“ kann ganz schnell unwichtig sein, wenn ein anderer etwas hat, was man selber haben möchte. Oder ob ein Geschenk beispielsweise nach „groß und viel“ oder nach „klein und wenig“ aussieht. Oder von wem es kommt. Das müssen Verwandte oft fast schmerzhaft erleben, wenn sie viel Geld ausgegeben haben, um Kinderaugen zum Strahlen zu bringen – dann wird am Gabentisch ein Geschenk nach dem anderen ausgepackt. Ohne dass die Investition irgendeine Wirkung erzielt.  Als Erwachsener tendiert man dazu, sich etwas leisten zu wollen. „Mein Haus, mein Boot, mein Auto“, längst nicht nur ein abgedroschenes Klischee, oder? Schadet nicht, sich regelmäßig vor Augen führen, was einem wirklich wichtig ist, eröffnet ein balanciertes Werteverständnis. Und – ein wichtiger, wenn auch vielzitierter Gedanke – die wichtigsten Dinge im Leben lassen sich mit Geld nicht bezahlen ….