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Spruch zum Wochenende: Besitz des Herzens

„Dinge, die man als Kind geliebt hat, bleiben im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter. Das schönste im Leben ist, dass unsere Seelen nicht aufhören an jenen Orten zu verweilen, wo wir einmal glücklich waren.“ (Khalil Gibran)

In München stehen statt dem großen Oktoberfest gerade über die ganze Stadt verteilt Fahrgeschäfte – Sommer in der Stadt. Und auch wenn ich ansonsten am liebsten allen Menschenansammlungen aus dem Weg gehe: mein Herz zieht es in Richtung Riesenrad. Welches? Grad ziemlich egal … mal sehen: mit etwas weniger Temperatur könnte das kommende Woche durchaus eine schöne abendliche Abwechslung sein? Passt gut auf euch auf, es soll heiß werden – ich wünsch uns allen ein cooles Hochsommerwochenende

Ferienprojekt 2020

Gestern hab ich bei Mademoiselle angerufen, um mich zu erkundigen, wie der Start in die Ferien gelaufen ist. Am ersten Ferientag war ihr tatsächlich erst mal langweilig. „Ich wusste halt so gar nicht, was ich tun sollte …“ Himmlisch. Oder? Dann hat sie sich was überlegt und sogar direkt ausprobiert. „Aber das hat nicht gut geklappt, weil ich gar nicht wusste, wie ich es machen sollte …“. Davon hat sie sich nicht entmutigen lassen, sondern sich im Gegenteil jetzt vorgenommen, die Ferienwochen zu nutzen – um nähen zu lernen.

Das erste genähte Projekt war übrigens ein Rock für die Puppe. Da das nicht so recht geklappt hat, wurde eine Freundin befragt, die sogar eine Nähmaschine hat. Jetzt werden die freien Stunden genutzt, um sich auf Youtube-Tutorials und auch sonst so schlau zu machen. Und schon in wenigen Wochen wird Mademoiselle zur Designerin – da bin ich ganz sicher.

Achso, wer wissen möchte, ob das Ferienprojekt aus dem letzten Sommer mittlerweile über einen Verlag käuflich zu erwerben ist: noch nicht, aber sie bleibt dran – also das Konzept ist mittlerweile sehr ausgereift 😉

Sonntagsfreude: Muttertag wie früher

In Absprache mit meinen Nichten bin ich heute morgen wie früher als Kind durch die Wiesen gelaufen und hab ihrer Oma, meiner Mama, einen frischen Blumenstrauß gepflückt. Hat gut geklappt, meine Ausbeute füllt zwei Vasen, so darf sie sich in Küche und Wohnzimmer an ihren Muttertagsblumen erfreuen. Die beiden hätten das nicht zusätzlich geschafft, sie mussten ja schon ihrer Mama den Wunsch nach frisch gepflückten Blumen erfüllen …

Die bezaubernde Nichte hat sich übrigens bestens auf die Aufgaben des Tages vorbereitet: um 5 Uhr klingelte der Wecker, dann hat sie mit viel Liebe zum Detail den Frühstückstisch gedeckt. Mit Servietten und so. Danach? Hat sie sich aber noch mal ins Bett gelegt, weil so lang kann ja kein Mensch warten. Und als der Rest der Familie dann gegen 8 am Aufwachen war, reichten dann 5 Minuten: schon stand auch noch ein frisch gepflückter Prachtstrauß auf dem Tisch. Alles eine Frage der Organisation😉

Find ich ja auch: statt einer Biskuitrolle mit Erdbeeren hab ich eine Beeren-Biskuitrolle gemacht. Wie immer bin ich meiner Rolle als Nicht-Zuckerbäckerfee der Familie zu 100 Prozent gerecht geworden: sie ist optisch nicht, dafür aber geschmacklich gelungen. Aber improvisieren kann ich: Das gewünschte Grillen wurde wetterbedingt Spargel und Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen mit Grillpfanne, dazu gabs frische Kräuterbutter. Allen hat’s geschmeckt – so darf es gerne bleiben.

Schreibprojekt #Kindheitserinnerungen04

Ausgangsbeschränkung, keiner hat das schon mal erlebt. Nicht in unserer Lebenszeit, nicht in unserer freien Gesellschaft. Weltweit, niemand ist von den nicht Auswirkungen betroffen. Was uns Erwachsene dabei beschäftigt ist vielfältig. War anfangs die Risikogruppe der Senioren am meisten und direkt eingeschränkt kristallisiert sich in den letzten Wochen immer mehr heraus, dass der Stillstand für Kinder egal welchen Alters immer anstrengender wird. Die meisten Familien meistern das gut und kommen klar. Nicht überall klappt alles gut und man merkt, wie ungeduldig bereits gefühlt jeder die Normalität herbeisehnt. Mich beschäftigt die Frage: wie werden sich die Kids später an diese Zeit ihrer Kindheit erinnern …? Schwierig, das zu konkretisieren:

Die ersten Monate des Jahres 2020 fallen im Erinnerungsregal auf: Während die Jahre vorher ordentlich in Reih und Glied da stehen nach dem immer gleichen Muster ist da plötzlich ein großes Durcheinander. Was davor „normal“ war – Kita, Kindergarten, Schule, danach Spielplatz und Toben mit Freunden, Hausaufgaben, Sport … ging plötzlich nicht mehr. Stattdessen sind alle zu Hause geblieben, auch die Eltern waren immer da. Anstatt, dass alle dieses intensive Zusammensein hätten genießen können war da ganz viel zu viel. Vor allem viel Sehnen nach dem anderen Alltag, nach dem, was vorher gewohnt war. Viel Vermissen. Viel gefühlte Entfernung.

Kontakt mit Familie und Freunden über Telefon und Nachrichten schreiben ist nicht das gleiche. Video-Konferenzen sind ein paar Mal toll, aber normalerweise spiel ich mit Oma Mensch ärgere dich nicht, löse Kreuzworträtsel mit Opa, spiele mit einem Kumpel Fußball und bekomme Besuch von Freunden … es ist anders, morgens mit Pausenbrot in die Schule zu gehen, wo Lehrer aus Fleisch und Blut Aufgaben erklären oder im Kindergarten nach dem Frühstück mit allen was zu basteln. Ja, man kann zu Hause alles mögliche und ganz viel davon machen, sich nach dem Sehnen, was man vorher mit vielen gemeinsam gemacht hat, muss aber auch drin sein. Und immer nur die Geschwister, immer nur die Eltern. Nicht mal schnell zu den Nachbarn darf man, nicht mehr mit Mama in den Supermarkt, kein Spielplatz mehr, kein Musikunterricht oder Sport.

Auch mit mega-coolem Mundschutz ist alles einfach oft komisch. Und wie weit ist jetzt genau ein Abstand von eineinhalb Metern? Was davon in Erinnerung bleiben wird. Und wie das alles so weitergeht … es bleibt spannend.

Wer mag und wem etwas dazu einfällt, schreibt gerne, entweder in den Kommentaren oder mit einem eigenen Blogpost – und freu mich sehr auf viele unterschiedlichen Blickwinkel auf diese doch sehr besonderen Kindheitserinnerungen. Gerne aus dem Blickwinkel von uns Erwachsenen, denn die Erinnerungsregale befallen die Kids bekanntermaßen selbst am allerbesten.