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Zweitgeborenen-Schamassel

Es ist ja so, dass Nichte 2.0 ihre große Schwester abgöttisch lebt. Wenn die nicht da ist, ist da ein sehr großes Vermissen. Und oft, wenn die zwei zusammen sind, dann ist da einfach nur sehr viel Zuneigung. Trotzdem ist die 2einhalbjährige aber eben auch eine typische 2einhalbjährige, also 1000 Prozent „ich will“.

Das haben, was die Große hat. Damit spielen, womit die Große spielt. Das Essen hapsen, das auf dem Teller der Großen als Leckerbissen den Abschluss des Menüs bilden sollte. Mit den geliebten Büchern der Großen spielen oder sogar reinmalen … und da hilft dummerweise in beide Richtungen nicht, zu warnen. Die Große passt trotzdem nicht auf, die Kleine greift zu, auch wenn es verboten wird …

Knatsch. Streit. Zickenalarm. Geschwister sein ist nicht immer einfach 🙏

Frieden

Komisch … eigentlich möchte doch jeder nur in Frieden leben. Innendrin und außen herum. Und dann gibt’s aber andere Menschen. Die das nicht zu wollen scheinen. Die einem anderen den Frieden nehmen. Krieg funktioniert im ganz kleinen psychischen Bereich bis hin zum großen Krieg, in dem statt verbalen Spitzen und Vorwürfen Waffen eine Rolle spielen. Die Frage nach dem Warum ist so eine Sache, denn meist hat das, was der eine dem anderen vorwirft, gar nicht mal so wenig mit dem eigenen Ego, der eigenen Unzufriedenheit zu tun. Auch in diesem Bereich wäre Selbstreflexion so unendlich viel wert. Und die Gabe, andere in Ruhe zu lassen: die, die man anfeindet. Aber auch die, die man vor seinen Karren spannt …

Sonntagsfreude: Lass mich nie mehr los

Open-Air-Musik im Dezember, Minusgrade – und keine Sekunde wars zu kalt, es war ausgelassen tanzen, singen, spüren. Ein Abend vollkommen im Hier und Jetzt, auch wenn der Start holprig war, weil ihr Probleme mit dem Mischpult hattet und die Batterien leer waren. Liebe Sportfreunde Stiller, ihr habt mein Wochenende sowas von gerockt. Danke für die Musik, die alte, vor allem aber die beiden neuen Stücke, die ihr gespielt habt. Was mir an euch neben der Musik so unwahrscheinlich gut gefällt: ihr engagiert euch. Nutzt eure Stimme. Um aufmerksam zu machen. Sprecht in eurem neuen Song darüber, wie nahe Glück und Traurigkeit beieinander liegen können. Das fasst die Welt, unser Leben und Erleben so gut zusammen….

Und danke an das Mit-Publikum in St. Anton am Arlberg – das so entspannt war. Es hat so viel Spaß gemacht! Und heute darf ich mich noch etwas im Skiort tummeln, gestern soll es in der Sonne am Südhang über 20 Grad gehabt haben, na dann …

Mehr Sonntagsfreuden lest ihr gesammelt bei Rita.

Von Kindern lernen: Mitfühlen

Die Kinder in meinem Umfeld fühlen mit den Flüchtlingen, die ihre Heimat verlassen mussten, kein zu Hause mehr haben. Ohne Vorbehalt, ohne Zögern. Sie helfen in ihren Möglichkeiten, spenden etwas von ihrem Taschengeld, sind bereit, auf Kleidung und Spielzeug zu verzichten, um es denen zu geben, die nichts mehr haben. Nicht auf alles, aber das, was sie nicht mehr unbedingt brauchen, das geben sie gerne. Sie machen sich viele Gedanken, ob Kinder bei ihren Eltern sein können, ob sie Angst haben, ob sie genug zu essen haben. Die Älteren fragen nach, was die wohl erlebt haben, damit sie ihre Heimat verlassen haben, wie Krieg ist, was genau Flucht bedeutet, wie es ist, zu fliehen … Sie überlegen keinen Augenblick, was ihnen Flüchtlinge wegnehmen könnten, haben keine Vorurteile oder Angst vor dem Anderssein. Sie sind dabei nachdenklich, empfinden die Verluste fast körperlich mit. Fühlen sich weder bedroht noch eingeschränkt, sondern empfinden einfach nur Mitleid.

Sie empfinden auch Angst, weil sie sich in die Lage der Flüchtlinge versetzen, gedanklich durchspielen bzw. nachfühlen, was passieren würde, wenn sie aus ähnlichen Umständen ihr Umfeld verlassen müssten. Wenn Deutschland ihnen nicht mehr Schutz und Sicherheit bieten würde, sondern sie irgendwo anders hin müssten, sich auf die Flucht begeben. Krieg und Verfolgung sind für sie nicht greifbar, aber bedrohlich … Und sie haben Angst, wenn es laut und aggressiv wird. Reagieren mit Unverständnis, wenn sie mitbekommen, dass es einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft gab. „Warum will jemand den Flüchtlingen was wegnehmen, die haben doch gar nichts mehr. Es heißt doch: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu …“