Schlagwort-Archive: nymphenburg

Sonntagsfreude: Die letzte Oktoberwoche


Diese Woche war durchwachsen, gute und weniger gute Gespräche, insgesamt muss ich ehrlich zugeben, dass es gerade etwas zu viel wird. Ich bereite mich auf jedes Gespräch intensiv vor – ausgehend von der Ausschreibung schaue ich mir den potentiellen Arbeitgeber noch mal genau an, analysiere Stärken und Schwächen. Und versuche, mich aus der Außenposition ins Unternehmen hineinzuversetzen. Was habe ich, was hat das Team davon.


Wird dann auch mal etwas (zu) viel, deshalb bin ich erleichtert, dass nächste Woche nur ein Termin auf dem Plan steht.


Schön ist natürlich, wenn man diese Vorbereitungszeit trotzdem bei diesem wunderschön goldenen Oktoberwetter machen darf. Ich sitze dann eben mit Laptop im Garten oder auf dem Balkon und tanke zumindest Licht und Luft.


Den Freitag hab ich mir frei genommen, um den ursprünglich geplanten Donnerstag nachzuholen.


Erst bin ich durch die Stadt und das Kürbisfest auf dem Viktualienmarkt geschlendert,


Dann hatte ich meine Premiere auf der Auer Kirchweihdult.


Nachdem ich meine liebe Bloggerfreundin getroffen habe – nein, die Angabe Bushaltestelle Mariahilfplatz ist nicht eindeutig 🙂 – sind wir stundenlang durch die Budenstraßen mit witzigen Namen gelaufen, haben gestaunt und vieles beobachtet.


Und was soll ich sagen: es ist genau, wie ich es mir vorgestellt habe.


Viel zu Staunen, für Groß und Klein.


Skurril, vor allem in den Gassen mit einem Sammelsurium an allem, was man sich so vorstellen kann. Und noch viel mehr.


Insgesamt aber vor allem so herrlich farbenfroh und kunterbunt.


Ein bisschen wie anno dazumal, aber auch ganz viel aus der Neuzeit. Nach Hause gebracht hat mich deshalb auch kein Pferdchen, sondern der Stadtbus mit etwas mehr Pferdestärken.


Wobei: die letzten Kilometer habe ich zu Fuß zurückgelegt und bin in der untergehenden Sonne dieses goldenen Herbsttages durch meinen Schlosspark gewandert – hab zwar Ausschau gehalten, aber der einzige Kauz war mir schon vorher auf der Auer Dult über den Weg gelaufen …

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.“

Münchner Begegnungen

Manchmal, man könnte fast sagen viel zu selten für diese Millionenstadt, trifft man die Einheimischen, hier geborenen und aufgewachsenen Münchner – und wenn man ihnen zuhört, erfährt man ihre München-Geschichte. So durfte ich gestern bei meinem ungeplanten Abstecher in den Nymphenburger Schlosspark eine Spaziergängerin kennenlernen.

Die sich lautstark über den Vandalismus an den längst nicht mehr 100 goldenen Kini-Büsten vor dem Schloss beschwerte, „das kann doch nicht sein, das war doch unser König, da muss man doch was tun.“ Recht hat die, denn immerhin hat der Künstler Prof. Ottmar Hörl sein Kunstwerk zum 173. Geburtstag des Märchenkönigs ganz sicher nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, damit sich jemand mit einem Edding und, bitte den Ausdruck zu entschuldigen, saublöden Kommentaren zu verewigen …

80 Jahre ist sie alt, aussehen tut sie aber deutlich jünger. Eine gebürtige Milbertshofenerin ist sie, hat mehr als 40 Jahre am Schloss gewohnt. Und sie besucht bei jedem Wetter ihren Park. Nächste Woche nimmt sie mich mit und zeigt mir die Eulen. Was ich mich freue. Ich werde berichten.

Impressionen vom Urlaub dahoam (1)


Tatsächlich stellt sich in der mittlerweile 5. Woche (? bin nicht sicher, ob ich richtig rechne?) ein Gefühl von Urlaub dahoam ein.

Liegt einerseits daran, dass ich regeneriere, das wundervolle Wetter tut das Übrige.

Da hab ich mich an einen Ausflug im letzten Jahr erinnert, damals durfte ich eine liebe Bloggerfreundin auf Burg Trausnitz begleiten. Jetzt hab ich mir ein Jahresticket der Verwaltung der Bayerischen Schlösser, Gärten und Seen besorgt …

… und war schon gut damit unterwegs: „mein“ Schloss Nymphenburg hab ich besucht und die Gondel sowie den Gondoliere ausgiebig auf mich wirken lassen.

Und mich von einer Insiderin durch die Residenz führen lassen.

Das war schon sehr besonders.

Im Cuvelliertheater wurden wir wie Promis begrüßt, mindestens.

Dann hab ich es endlich mal sogar nach Oberschleißheim geschafft …

… da scheinen sogar 2 Gondeln zu fahren, die hatten aber schon Feierabend. Mehr Bilder hier klicken.

Mal sehen, wo meine nächsten Ausflugsziele liegen?

Short Stories: Umgebung

Umgebung, meine Straße, mein „Wohnort“. Ich lebe in der Stadt, in München. Genauer gesagt im Münchner Westen, gleich neben dem Nymphenburger Schlosspark. Als ich vor etwa 9 Jahren in meine aktuelle Wohnung in Obermenzing gezogen bin habe ich mich sehr schnell dafür entschieden, weil zwei wichtige Faktoren erfüllt waren: eine grüne Umgebung inmitten eines Wohngebietes. Nicht zu zentral, aber auch nicht zu weit ab vom Schuss, schnell auf der Autobahn. Ich hab vorher im 7. Stockwerk eines doch sehr großen Hauses im Zentrum des Stadtteils Neuhausen in einer WG gewohnt, wollte keinesfalls wieder in ein Hochhaus, keine Innenstadtlage und wieder allein leben. Meine Tür hinter mir schließen, ohne dass jemand in meinem Bereich „störend“ ist. Und sehr viel mehr wollte ich tatsächlich nicht. Von meinem Viertel bekomme ich als arbeitende Bevölkerung wenig mit. Von Freunden und Bekannten weiß ich, wie wichtig ihnen Einkaufsmöglichkeiten in Laufentfernung sind, ich hab Bäcker, Shops und Bio-Supermarkt ums Eck, trotzdem kauf ich meist unterwegs ein. Es gibt ganz nah einen Griechen und ein bayrisches Lokal mit Biergarten. Sind aber keine Stammlokale, bin ja abends eher selten in meinem Viertel. Was sich verändert hat: in den letzten Monaten ist es nicht mehr ganz so einfach, einen Parkplatz in meiner Straße zu finden, macht ein paar mehr Meter Bewegung morgens und abends. Meine Nachbarschaft? Kannte ich lange Zeit kaum. Mein direkter Nachbar ist ein sehr netter älterer Herr, den ich maximal einmal pro Monat sehe. Dann hab ich zwei tolle Nachbarinnen, wir sehen uns ebenfalls viel zu selten, aber wenn, dann ist es ein toller Abend mit viel Lachen, viel Reden, sich Austauschen. Besonders beliebt sind unsere zufälligen Gespräche im Treppenhaus, ja wir nutzen jede Gelegenheit. Die restlichen Hausbewohner sehe ich so gut wie nie. Die Straße und die Umgebung sind ok, ich glaube, es ist ein bunter Mix aus Hauseigentümern und vermieteten Wohnungen. Ein paar kennt man, begrüßt sich auch mal beim zufälligen Treffen auf der Straße. Andere wollen vollkommen anonym sein, schaun weder rechts noch links. Direkt um die Ecke ist ein kleiner Spielplatz, für mich nicht soooo wichtig. Ebenfalls um die Ecke eine kleine Pension, praktische Alternative, wenn man Besuch bekommt. Von Vorteil ist die Nähe zum Nymphenburger Schlosspark, vor allem an lauen Sommerabenden nutze ich die grüne Oase und tauche in die Natur, den Park und die Blicke ein. Und wundervoll ist mein Balkon, mit Blick ins Grüne. Sehr erholsam nach einem anstrengenden Arbeitstag. Eigentlich würde ich lieber raus aus der Stadt, auf dem Land leben. Und zwischendurch, wenn ich mich über so das ein oder andere ärgere, halte ich auch mal Ausschau. Aber unterm Strich bin ich ganz gern da, wo ich bin. Leben in der Stadt wird für mich immer ein Kompromiss bleiben, aber mit meinem Kompromiss bin ich zumindest meistens ganz glücklich.

Diesen Monat fragen Andrea und Bine nach Umgebung. Thema soll sein: „Deine Stadt, Deine Strasse, Dein Bezirk, Dein Veedel (Viertel), Deine Gegend, Deine Umgebung, Deine Welt…. Wo lebst Du? Warum lebst Du dort? Lebst Du dort gerne? Musst Du dort leben? Würdest Du lieber wo anders leben? Erzähl mal!“