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Alte Eiche

Einen alten Baum verpflanzt man nicht – UND man tut ihm auch nicht weh. Bin immer noch etwas schockiert. Nicht darüber, DASS der Sturm im Januar die wohl älteste Eiche im Landkreis Freising umgeworfen hat. SONDERN: so einfach schmeißt einen Baum, der mindestens 500 Jahre stabil stand, nichts um. Tatsächlich scheint es so, dass ein paar „Spaßbürger“ es lustig fanden, den Baum immer mal wieder anzuzünden. In der Silvesternacht musste die Feuerwehr ausrücken, da jemand im Stamm ein Feuer gelegt hatte … schon unfassbar, zu was Menschen fähig sind.

Die Eiche war sehr beeindruckend, der Baumumfang wies bei einer Messung 2011 mehr als 6,70 Meter Stammumfang aus und ist seitdem ja weiter gewachsen.

Alte Bäume haben eine wunderbar beruhigende Ausstrahlung, sie machen deutlich, wie viele Stürme man durch feste Wurzeln überstehen kann. Ich bin wirklich traurig, dass es diesen besonderen Baum nicht mehr gibt. Auch meinen Lieblingsbaum, ähnlich markant, eine alte Erle auf einem Wiesenstück auf meinem alten Schulweg, haben sie im letzten Sommer gefällt. Gut, er hatte in der letzten Jahren nur mehr maximal zu einem Drittel Laub. Aber immerhin. Und er hatte im Frühjahr gut ausgetrieben – ich hatte mich noch nicht verabschiedet … Genau wie von der alten Eiche. Jetzt wird medienwirksam um den Schutz alter Bäume gebeten. Dem kann ich mich nur anschließen.

In den Medien

Abkochgebot für Trinkwasser im Landkreis Freising … so wenig glamourös kann es also sein, wenn der eigene Heimatort in den Medien ist. Gut, immerhin ist es „nur“ ein Keimbelastung, meine Eltern müssen – hoffentlich nur vorübergehend – alles an Wasser abkochen, was verwendet wird. Mit etwas Erklärung der Situation und etwas Aufklärung haut das durchaus hin.

Gewundert habe ich mich, dass das Ganze so lautlos abläuft. Früher sind zum Beispiel bei Stromausfall große Fahrzeuge mit Lautsprechern über Land gefahren, um zu informieren. Heute verlässt sich das Gesundheitsamt sehr darauf, dass Menschen sich online oder audiovisuell informieren. In der Samstagszeitung gabs noch keine Hinweise. Ich bin aber überzeugt, dass auf den Dörfern nicht jeder im Internet ist oder Radio hört. Unseren Nachbarn beispielsweise hats am Samstag mittag mein Papa erzählt – und einige Dorfbewohner haben es wohl erst beim Sonntagsgottesdienst erfahren …

Na ja, sind ja „nur“ Coli-Bakterien, die zu Durchfall und Erbrechen führen. Ob sich da jemand gedacht hat, auf ein paar mehr oder weniger kommt es um die Jahreszeit auch nicht an …?

Sonntagsfreude: #Heimat

Die ARD hat ihre diesjährige Themenwoche der Heimat, dem Heimatgefühl, gewidmet. Ein brandaktuelles Thema, so viele Menschen, die ihre Heimat verlassen, Sicherheit, Schutz und ein neues Leben suchen … Welchen Wert hat Heimatgefühl in unserer Zeit, was bedeutet es, ist es Ort, ein Empfinden, geknüpft an Menschen, an Familie, ein Haus, …?

In meinem Heimatort in diesen Tagen ein großes Thema, 2015 wird gefeiert, 1200 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung. Eine lange Geschichte, viele Vorfahren haben Aufzeichnungen hinterlassen. Das verpflichtet, ein großes Fest zu veranstalten. Heute gab es einen historischen Festzug. Mit über 60 einheimischen Gruppen. Schön wars, die Sonne kam raus – ich hab euch ein paar Impressionen mitgebracht. Besonders gefallen hat mir, dass so viele Vereine sich eingebracht haben, dass jeder sich um Originalität und Geschichtstreue bemüht hat, die Gespanne festlich geschmückt waren, überall Blumen, lachende Menschen. Alte Freunde sehen, Menschen im Kostüm kaum erkennen, sich über Ideen und Ausgestaltung freuen. Hach, und das an einem zwar bitterkalten, aber schön sonnigen Herbsttag.

Schade nur, dass meine Mama am Ende einen bösen Sturz auf den Asphalt hingelegt hat. Jetzt liegt sie mit schmerzendem Knie, hochgelagert. Hoffen wir mal, das wird keine langwierige Geschichte –  und nicht

in die Geschichte des Ortes eingehen …

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Die Sonntagsfreude, die Barbara Anfang des Jahres von Maria übernommen hatte, machen eine Pause. Da es mir lieb geworden ist,  am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche zu werfen, dankbar und freudig festzuhalten, was mir als Sonntagsfreude „gut tut“, werde ich es für mich beibehalten. Und hoffe sehr, dass eine der beiden die Sonntagsfreudentradition schon bald wieder aufnehmen wird.