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Was hast du heute alles erlebt?

In den letzten Tagen war es ruhig hier, denn ich war mit Telefonaten bzw. Online-Videokonferenzen mit den Nichten beschäftigt. Ok, nicht nur, aber ich muss dazwischen ja auch viel viel viel Erlebtes sammeln. Denn der Ablauf gleicht einer festen Agenda: erst winken alle 3 ins Bild, Nichte 3.0 etwas verschüchtert, die beiden Großen umso fröhlicher. Irgendwann schnappt sich Nichte 2.0 dann Mamas Handy und zeigt mir alles mögliche, dabei erzählt sie viel und macht mich immer wieder auf kleinste, oft kaum wahrnehmbare Veränderungen aufmerksam. Und dann kommt sie, die Frage. „Taaaaaaante, und, was hast du alles so erlebt heute?“ Und da muss ich gut vorbereitet sein und was zu erzählen haben … sonst kommt das „also dann Tschüss“ durchaus unvermittelt schnell 😜

Sonntagsfreude: Orientierung

Dass ich bei den wichtigen Tagen im Leben der bezaubernden Nichte ganz selbstverständlich dabei bin ist für sie genau das: ganz selbstverständlich. Deshalb verbringe ich das Wochenende mal wieder mit den kleinen Damen unterwegs, denn wir waren gestern bei einer großen Infoveranstaltung der potentiellen zukünftigen Schule. Also wenn es nach mir geht hat die sich perfekt in Szene gesetzt und die richtigen Wahlversprechen abgegeben …

Und zwar in beide Richtungen. Für die möglichen Schüler der Zukunft haben sich ihre künftigen größeren Jahrgänge präsentiert. Gezeigt, wie die Schule ein Miteinander organisiert. Die Neuntklässler waren als Tutoren im Einsatz, haben durch die Schule geführt, Informationen gegeben, erzählt, was rund um den Unterricht möglich ist. Schulleitung und Lehrer haben erzählt und aber auch eine Art Schnupperunterricht gegeben. Und die Eltern abgeholt. Was ist bei uns möglich, welche Perspektiven bieten wir euren Kindern. Wie erziehen wir, wie und was lehren wir, was wollen wir mit euch gemeinsam für eure Kinder erreichen.

Was mir besonders gut gefällt: Ziel ist es, nicht nur Wissen vermitteln. Sondern Interesse und Kompetenz fördern, Neugier wecken, Möglichkeiten zeigen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsame Initiativen anbieten. Für die Fünftklässler wird schon vieles möglich gemacht, und Jahr für Jahr gibt es mehr Angebot …

Es gibt auch eine Projektklasse, die wäre interessant. Theoretisch, weil praktisch geht’s beim Übertritt jetzt schon auch noch um die neuen Freunde und so. Aber egal. Also ich so aus meiner Tantenperspektive hab meine Stimme klar vergeben. Sprachlicher Zweig möglich. Viele Projekte. Vieles bereits da, offen für Ideen und gefühlt ganz nah dran an der Zeit. Dazu eine Inklusionsschule, an der man lernt, zu integrieren und miteinander zu denken …

Und ich hab so den Eindruck, die doch ganz schön nervöse und aufgeregte 9jährige hat sich – sicherlich aus anderen Gründen – auch dafür entschieden. Ach so, die kleine Schwester fands auch toll. Erst gabs „Kino“ in der Turnhalle, als das langweilig wurde Platz zum Rumwuseln und ausreichend Pfützen zum Reinhüpfen im Schulhof. Und später beim Warten auf die große Schwester sogar genug Sitzgelegenheiten zum Hüpfen … dafür! Ganz klar!

In den Medien

Abkochgebot für Trinkwasser im Landkreis Freising … so wenig glamourös kann es also sein, wenn der eigene Heimatort in den Medien ist. Gut, immerhin ist es „nur“ ein Keimbelastung, meine Eltern müssen – hoffentlich nur vorübergehend – alles an Wasser abkochen, was verwendet wird. Mit etwas Erklärung der Situation und etwas Aufklärung haut das durchaus hin.

Gewundert habe ich mich, dass das Ganze so lautlos abläuft. Früher sind zum Beispiel bei Stromausfall große Fahrzeuge mit Lautsprechern über Land gefahren, um zu informieren. Heute verlässt sich das Gesundheitsamt sehr darauf, dass Menschen sich online oder audiovisuell informieren. In der Samstagszeitung gabs noch keine Hinweise. Ich bin aber überzeugt, dass auf den Dörfern nicht jeder im Internet ist oder Radio hört. Unseren Nachbarn beispielsweise hats am Samstag mittag mein Papa erzählt – und einige Dorfbewohner haben es wohl erst beim Sonntagsgottesdienst erfahren …

Na ja, sind ja „nur“ Coli-Bakterien, die zu Durchfall und Erbrechen führen. Ob sich da jemand gedacht hat, auf ein paar mehr oder weniger kommt es um die Jahreszeit auch nicht an …?

Kommunikationspraxis

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mir sehr am Herzen liegt – es geht um Kommunikation. Und warum eine Botschaft ein kurzes Nachdenken erfordert, um vom Empfänger richtig verstanden zu werden.

Zur Veranschaulichung wähle ich ein – selbsterlebtes – Praxisbeispiel: Im Lauf des Vormittags klingelt das Telefon, Kollegin G. geht ran. Danach spricht sie mit Kollegin J., es wird hektisch, laut und aufgeregt. Dann der Ruf: „Komm mal, schnell! Wie war das mit dem Unfall am Donnerstag?“ Ich schildere mein Erleben: Unfallstelle an der Ortsausfahrt, Feuerwehr, Notarzt, Krankenwagen, 3 ineinander verkeilte Kleinwagen. Viel Blaulicht … „Das war Kollegin D.“ Pause, ich schnappe nach Luft, mein Kopf schwirbelt von Gedanken, mir wird im wahrsten Sinn des Wortes flau im Magen. Denn die Bilder in meinem Kopf sprechen eine deutliche Sprache. „Sie ist doch nicht ..“ Eine Minute herrscht betroffenes Schweigen. Dann erlösende Worte: sie ist verletzt, war im Krankenhaus, ist krankgeschrieben. Aber mit Geduld und etwas Schonung wirds wieder.

Mein flaues Gefühl ist geblieben. Wie man das anders lösen hätte können? Die positive Message vorausschicken: Kollegin D. gehts den Umständen entsprechend gut, zum Glück, aber sie war in den Unfall verwickelt. Und dann mal schön auf meine Fragen antworten …

An dieser Stelle gute Besserung an die liebe Kollegin, ich hab ihr Auto, das vollkommen demoliert war, nicht erkannt. Sonst hätte ich die „Botschaft“ schon Donnerstag abend klar und deutlich kapiert. Ob ich sie besser weitertransportiert hätte? Ich hoffe es.