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A Leich zur Hopfenzupf

Für Familien ist diese ganze Organisation einer Beerdigung direkt nach dem Tod eine „willkommene“ Ablenkung vom Trauern – nur bleibt trotzdem dieser Moment des Abschieds vor versammelter anteilnehmender Gemeinde. Und dann kommen die Gefühle oft knüppeldick …  Ein Tipp von einer, die schon auf sehr vielen Beerdigungen gesungen hat und sehr genau weiß, was Musik bewirken kann: sie holt die Emotionen aus der Tiefe hervor … kurz: die Beerdigung heute war ein Meer der Tränen für die engste Familie. Aber ich vermute, es hat gut getan, dass sie endlich fließen konnten? Vor allem bei s’is Feierabend, das die 5 Bläser nicht ganz so gut hinbekommen haben, wie diese Damen – und nur weil das Klugscheißer-Ich heute mal geforscht hat: ist zwar zwischenzeitlich bavarisiert worden, aber die Meldodie und vor allem der zugehörige Text haben keinerlei alpenländischen Hintergrund, sondern stammen aus dem Erzgebirge:

Ich war erkältungsbedingt nicht so recht auf dem Damm. Die letzten 2 Tage waren sehr gedämpft, umso mehr habe ich heute die Fahrt durch die Hallertau genossen, den Geruch der Hopfenzupf tief eingeatmet. Und da die kleine Kirche sowieso viel zu voll war, bin ich gleich im Halbschatten hinter dem – übrigens vollkommen unerwartet im Westen stehenden – Kirchturm geblieben. Und habe aufmerksam beobachtet, wie sich die Landbevölkerung auf die Situation einstellt, dass sowieso nicht alle im Kircheninneren Platz finden: die einen kommen von Haus aus später, die anderen suchen sich die „besten Plätze“ aus. Alles ganz selbstverständlich, schön fand ich, dass die Hopfenzupfer pausiert haben – wobei das selbstverständlich ist, denn auf dem Dorf geht noch jeder zu einer Beerdigung.

 

Musik am Mittwoch: Nur ein Lied

Wenn die Einnahmen eines Liedes für „Save the children“ gespendet werden finde ich das gut. Wenn ein Musiker dazu seiner Emotion Ausdruck verleiht und es ihm gelingt, den richtigen Ton zu treffen, auch. Kann aber noch übertroffen werden, wenn der Musiker Begleitung bekommt, durch ein großes Orchester, Streicher, Bläser, so ein Arrangement kann Musik noch mal eine ganz andere Tiefe verleihen. Für mich sehr gelungen, diese Version von Alex Diehls „Nur ein Lied“.

Musik am Mittwoch: Cheerleader

Als ich diesen Song zum ersten Mal gehört habe, da war ich einfach nur überrascht. Und beim nächsten Mal hab ich dann auf was anderes geachtet, beim nächsten Mal wieder. Und ganz ehrlich: das ist Musik, bei der man das machen „muss“! Weil es so jedes Mal ein anderes Hörerlebnis ist. Also, erst mal insgesamt wirken lassen, dann aber auf alle Fälle 1 x auf Text und Melodie konzentrieren, 1 x nur auf den Beat achten (tut man eh schon, aber jetzt ganz intensiv alles andere ausblenden, die Wechsel spüren) und 1 x  – endlich – nur dem Bläser zuhören. Ganz schön schön? Bewirkt bei mir ein ganz tiefes Gefühl von „JA, mehr davon!