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Sommerduft

Es scheint, als ob sich meine Geruchs-und Geschmacksnerven im letzten Jahr weiterentwickelt hätten? In jedem Fall nehme ich Düfte, Gerüche und Geschmäcker noch intensiver wahr, als das immer schon der Fall war. Besonders positiv ist das in diesen Wochen, denn ich kann an keiner noch so kleinen Blüte vorbeigehen, ohne ihren Duft ganz deutlich zu riechen. Manchmal fast zu viel in dieser Zeit, in der sich Regen und Sonnentage abwechseln. Das macht die unterschiedlichen Gerüche ja noch um ein zigfaches intensiver … Diesen Aspekt genieße ich aber unwahrscheinlich und wandle etwas langsamer auf meinen Wegen, weil es ja überall etwas zu erschnuppern gibt … Wald, Wiesen, Sträucher, Blüten, Gärten, gibt fast nichts, wo ich nicht so was von intensiv Geruchsknospen entdecke.

Und ja, wer fragen wollte: auch in die andere Richtung ist das Extrem deutlicher ausgeprägt Also auch die eher unangenehmen Geruchsentwicklungen nehme ich mehr wahr, also gewisse körperliche Absonderungen oder ähnliches. Aber: da ich ja nicht so übermäßig viel unter Leute gehe lässt sich das zum Glück etwas begrenzen 😉

Hopfenduft

Es ist zu schade, dass es noch kein Medium gibt, das einen Duft wiedergeben kann … das war an den letzten Fahrten durch die Holledau (und ich muss gestehen, es waren echt viele Strecken, die ich unterwegs war) wirklich atemberaubend. Ich sitz dann so oder fahre oder laufe schnuppernd vor mich hin.

Am schönsten ist es, wenn das Aroma völlig unerwartet kommt, zum Beispiel am frühen Morgen. Da ist ja eigentlich über Nacht alles verflogen. Dann kommt der erste Hopfentraktor ums Ecke. Und das riecht …

Oder man fährt im Auto mit offenem Fenster in ein Dorf hinein, in dem in den Hopfenhallen gezupft wird. Der Duft ist so intensiv, sei unverwechselbar, so einzigartig. Und den gibts halt jedes Jahr nur ein paar Wochen lang … Einfach köstlich.

Ist aber – natürlich – wie so vieles Geschmacksache. Die bezaubernde Nichte fand es kürzlich auch ganz toll – aber ich hab auch schon mal Kommentare gehört, in denen es eher um das Gegenteil von gut riechen ging 😉

 

Glückspilz-Momente (10): Italienisches Aroma

Er wächst und wächst und … erdrückt mittlerweile regelrecht den Rest des neuen Blumenbeets. Deshalb musste ich heute ernten.

Das ganze Haus duftet, es riecht wie in einer italienischen Casa. Und weil die Ausbeute so üppig war gibt’s wohl Pesto UND getrocknetes Basilikum. Aber erst morgen.

Heute war ein guter Tag – wie geplant ist der Druckauftrag für die Hochzeitszeitung erfolgt, damit ist mein zeitfressendes Freizeit-Projekt vorbei und ich freu mich morgen auf einen gemütlichen Tag in der Küche. Ein bisschen Sommeraroma für den Winter aufbewahren.

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Ein Beitrag zu den Glückspilz-Momenten im September 2017. Danke an die Initiatorinnen Petra, Maire und Mel für den schönen Impuls, Glückspilz-Momente in dieser so treffenden Rubrik festhalten zu dürfen.

Sonntagsfreude: Hopfenzupfzeit

Ich bin nicht nur gebürtige Holledauerin, sondern auch aufgewachsen auf einem Hopfenhof. Ganz genau genommen sogar auf zweien,  denn meine Eltern haben den mütterlichen und väterlichen Betrieb weitergeführt. Insofern war Anfang September in meiner Kindheit „Hopfazupf“. Sobald der Hopfen reif war – und das ist je nach Sorte und Standort unterschiedlich – hieß es: früh aufstehen und auf den Hof der Großeltern fahren, denn dort war die Hopfenzupfmaschine samt sämtlichen Anlagen, die es sonst noch braucht. Als kleine Kinder hat uns Geschwistern das großen Spaß gemacht, denn wir hatten Hopfenzupfer, junge Leute, meist Studenten, die uns nett „entertaint“ haben. Mein „Job“ in diesen Jahren: mit in die Hopfengärten fahren, zuschauen, wie die Großen durch die Reihe fahren und die Reben runterreißen, öfter auch mal den Traktor fahren –  anschließend gemeinsam mit dem Opa die abgerissenen Sträuße sammeln. Der Geruch mittendrin ist unvergleichlich, Hopfen riecht gleichermaßen süß und herb … In meinen Teenagerjahren war ich zum Ausklauben am Band, das hat nicht so großen Spaß gemacht. Insofern war ich nicht so sehr traurig, als meine Eltern den Hopfen aufgegeben haben. Wie so viele in den vergangenen Jahrzehnten. Hatte früher noch fast jeder ein paar Hopfengärten ist unser Dorf heute ohne einen einzigen Hopfenhof. Umso mehr freut mich, dass wenigstens noch ein paar Hopfengärten in der Nähe stehen. Und zumindest ein einsamer Traktor heute seine Ernte durchs Dorf fährt. Das riecht so gut, hmmmm!

Mehr Sonntagsfreude lest ihr bei Rita.