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Beobachtungen an einem heißen Sommerabend

Gestern Abend war es im Süden Bayerns heiß, stickig, das Gewitter hat sich langsam zusammengebraut. Auf dem Parkplatz des Supermarktes ging eine Frau mit ihren beiden kleinen Mädels zum Wagen, wo der Mann bereits wartete, die Türen und den Kofferraum weit aufgerissen, damit Luft ins Auto kam. Die Frau ließ ihre große Tochter, maximal 3 Jahre alt, den Kindereinkaufswagen mit sämtlichen Einkäufen schieben, sie schob das Kind – die Kleinere, noch nicht allzu sicher auf den Beinen, trabte unschlüssig hinterher. Die Mutter schimpfte-schimpfte-schimpfte ununterbrochen. Zu viel für das Kind? Wahrscheinlich, denn es steuerte das Wägelchen in einen Gulli, ein Rad blieb stecken, der Wagen mitsamt der Einkäufe kippte. Die Mutter schimpfte weiter, das Kind solle die Sachen einsammeln, aufheben und zurück in den Wagen werfen – währenddessen wollte ein Auto auf den Parkplatz, was nicht klappte, weil die kleinere Tochter ziellos herumlief. Unbeaufsichtigt von den Eltern, denn der zugehörige Mann beobachtete die Szene rauchend, ohne sich auf seine Familie zuzubewegen oder gar einzugreifen. Ich hab mich schützend vor die Kleine gestellt, was natürlich vom Kind ängstlich missverstanden wurde – dennoch, der Autofahrer kam vorbei, Gefahr gebannt. In der Zwischenzeit hatten Mutter und die Größere alles eingesammelt, es ging weiter zum Auto und dem wartenden Mann. Die Kleine torkelte erneut unbeaufsichtigt hinterher – ich konnte einen Autofahrer von der anderen Seite abbremsen. Puh, nix passiert. Ihre Mutter hat in der Zwischenzeit übrigens ununterbrochen weiter auf ihre ältere Tochter eingeschimpft, die, sobald die Eltern die Einkäufe im Auto verstauten, wie befreit davonhüpfte. Weit und breit kein Auto im Fahren, Rollen oder auch sonstiges, dennoch – bitte entschuldigt das Wort – brüllte die Mutter das Kind nieder. „Hier fahren Autos, das ist gefährlich – das habe ich dir schon hundert Millionen Mal gesagt …“ und so weiter und so weiter. Ich saß in der Zwischenzeit im Auto und wollte eigentlich losfahren. Nur leider stand wieder die Kleine beängstigend nahe an meiner Fahrstrecke. Insofern hab ich mir dann aus Solidarität mit die Schimpftiraden angehört – und bin erst losgefahren, als die Familie wohlbehalten aus der Parklücke und auf dem Heimweg war.

Hals- und Beinbruch

Diese Übergangszeit hat es in sich: rutschig ist es, vereist. Oder auch die Menschen stehen insgesamt gerade etwas wackliger auf den Beinen? Ich weiß es nicht, in jedem Fall ist in meinem Umfeld die Verletzungsgefahr akut hoch. Die Oma der Patenkinder ist auf einer Eisplatte bös ins Rutschen gekommen, musste mit Brüchen ins Krankenhaus und operiert werden. Genau wie die Schwester der besten Freundin, die Skifahren war und vom Rettungshubschrauber nach Hause geholt wurde. Und auch erst mal Zeit im Krankenhaus verbringen muss. Einer meiner besten Freunde ist die Treppe runtergefallen und hat eine Gehirnerschütterung davongetragen. Mit Gedächtnislücken – zum Glück vor allem im Job. Na ja, als Selbständiger nicht wirklich spaßig? Mein Bruder ist auch ausgerutscht, aber „nur“ aufs Gesicht gefallen und mit ein paar Abschürfungen davongekommen.

Grade gar nicht so lustig, jemandem „Hals- und Beinbruch“ zu wünschen? Und ursprünglich sollte die Redewendung auch  mit Erfolg und Segen übersetzt werden. Also: nicht wörtlich nehmen …!