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Sonntagsfreude: Tag des Kompliments

Nicht nur, weil das heute mit dem Welttag des Kompliments zusammenfällt, sondern auch, weil ich diese Woche wieder mal gemerkt habe, was Aufmerksamkeit bedeutet. Für mich und für andere.

Ein kleiner Moment, eine Augenblicksaufnahme, hat mich in dieser Woche sehr bewegt: eine Freundin hat Brustkrebs. Sie hat gerade die letzte Chemotherapie-Sitzung hinter sich gebracht. Was ich erwartet habe? Keine Ahnung. Aber trotz allem, was sie die letzten Wochen und Monate durchgemacht hat, sie sah Donnerstag Abend strahlend schön aus. Fröhlich. Gelassen. Ruhig. Viel lächelnd saß sie mit uns am Tisch. Und hat die gemeinsame Zeit einfach nur genossen.

Wahrscheinlich ist sie immer so? Und mir ist es nur dieses Mal mehr aufgefallen. Ich weiß es nicht. Aber ich möchte, dass sie weiß, dass es mir aufgefallen ist. Und wie sehr ich mich für sie freue. Ein kleines Kompliment von ganzem Herzen.

Sonntagsfreude: Innere Gelassenheit

Aktuell erlebe ich, dass die staade Zeit eine hektische Phase ist und bleibt, auch wenn es nicht um Jahresabschluss, Planung oder sonstige Zielvorgaben im Job geht … schade eigentlich? Denn es scheint etwas mit uns Menschen zu sein, das uns antreibt, auf diesen letzten Metern des alten Jahres noch mal ordentlich Gas zu geben, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, zu dekorieren, hier einen Christkindlmarkt besuchen, dort Freunde treffen … was weiß ich?

Diese letzte Woche hab ich an mir selbst oft widerwillig beobachtet, wie sehr ich mich antreibe … und beschlossen, dass ich nur so viel mache, wie ich es eben nicht als Stress empfinde. Nicht ganz einfach, aber muss sein, denn zu viel tut bekanntermaßen nicht gut. Und über all dem möchte ich meine wiederentdeckte innere Gelassenheit nicht gleich wieder verlieren.

Die kommenden Tage bestimmt nämlich ein ganz anderes Programm: meine Mama bekommt noch vor Weihnachten ein neues Hüftgelenk, dazu bin ich zwei Tage zur Nichtenorganisation gebucht. Und daneben darf ich noch für ein Weihnachtskonzert üben und je nachdem, wie viele ich als nicht Stress empfinde, besuchen. Ja, die kommende Woche werde ich mir ganz sicher mal wünschen, dass diese anstrengende staade Zeit bald vorbei ist 😉

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Beobachtungen an einem heißen Sommerabend

Gestern Abend war es im Süden Bayerns heiß, stickig, das Gewitter hat sich langsam zusammengebraut. Auf dem Parkplatz des Supermarktes ging eine Frau mit ihren beiden kleinen Mädels zum Wagen, wo der Mann bereits wartete, die Türen und den Kofferraum weit aufgerissen, damit Luft ins Auto kam. Die Frau ließ ihre große Tochter, maximal 3 Jahre alt, den Kindereinkaufswagen mit sämtlichen Einkäufen schieben, sie schob das Kind – die Kleinere, noch nicht allzu sicher auf den Beinen, trabte unschlüssig hinterher. Die Mutter schimpfte-schimpfte-schimpfte ununterbrochen. Zu viel für das Kind? Wahrscheinlich, denn es steuerte das Wägelchen in einen Gulli, ein Rad blieb stecken, der Wagen mitsamt der Einkäufe kippte. Die Mutter schimpfte weiter, das Kind solle die Sachen einsammeln, aufheben und zurück in den Wagen werfen – währenddessen wollte ein Auto auf den Parkplatz, was nicht klappte, weil die kleinere Tochter ziellos herumlief. Unbeaufsichtigt von den Eltern, denn der zugehörige Mann beobachtete die Szene rauchend, ohne sich auf seine Familie zuzubewegen oder gar einzugreifen. Ich hab mich schützend vor die Kleine gestellt, was natürlich vom Kind ängstlich missverstanden wurde – dennoch, der Autofahrer kam vorbei, Gefahr gebannt. In der Zwischenzeit hatten Mutter und die Größere alles eingesammelt, es ging weiter zum Auto und dem wartenden Mann. Die Kleine torkelte erneut unbeaufsichtigt hinterher – ich konnte einen Autofahrer von der anderen Seite abbremsen. Puh, nix passiert. Ihre Mutter hat in der Zwischenzeit übrigens ununterbrochen weiter auf ihre ältere Tochter eingeschimpft, die, sobald die Eltern die Einkäufe im Auto verstauten, wie befreit davonhüpfte. Weit und breit kein Auto im Fahren, Rollen oder auch sonstiges, dennoch – bitte entschuldigt das Wort – brüllte die Mutter das Kind nieder. „Hier fahren Autos, das ist gefährlich – das habe ich dir schon hundert Millionen Mal gesagt …“ und so weiter und so weiter. Ich saß in der Zwischenzeit im Auto und wollte eigentlich losfahren. Nur leider stand wieder die Kleine beängstigend nahe an meiner Fahrstrecke. Insofern hab ich mir dann aus Solidarität mit die Schimpftiraden angehört – und bin erst losgefahren, als die Familie wohlbehalten aus der Parklücke und auf dem Heimweg war.