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Das mit den Hausaufgaben

Kürzlich kam die bezaubernde Nichte direkt nach der Schule mit Mutter und Schwester zu den Großeltern. Praktisch für „alle“, denn am Vortag gibt sie telefonisch den Wunsch fürs Mittagessen durch, dann spart ein Haushalt das Kochen ein …

Danach muss natürlich trotzdem wie zu Hause das Hausaufgabenheft „bearbeitet“ werden – und was da alles an Ausreden durch den pfiffigen kleinen Kopf schwirren, fantastisch … wenns nicht so wichtig wäre müsste man fast nachgeben. Und auf alle Fälle lachen, weil sie sich windet und wehrt. Und wie.

Irgendwann hilft dann alles nichts, der nachlässig in die Ecke gepfefferte Schulranzen wird an den Tisch geholt und ausgepackt, trotzköpfig setzt sie sich innerlich wütend und schimpfend hin. Und grummelt dabei so leise wie laut, dass es mehr Zeit kostet als notwendig … wehe, wenn dann ein Familienmitglied lachen muss.

Dann grollt es wütend: „Scheiß-Hausi, immer, immer, immer. IIIIIMMMMERRR muss ich die doofe Hausi machen  … Ich will mal eeeeendlich wieder nix aufhaben, immer, immer, immer muss ich Hausaufgaben machen. Niiiiiiiie hab ich mal Zeit für mich!“

Wumms. Nach fast 7 Wochen Sommerferien am Stück und vor zum Glück den Herbstferien, puh. Bin mal gespannt, wie das so wird, wenn sie dann nie wieder Hausaufgaben aufbekommt. …

Nicht lustig

Von wegen auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung, „Problemkinder“ gibt’s überall. Eines davon geht in die gleiche Klasse, wie die bezaubernde Nichte. Immer wieder ist der Junge dadurch aufgefallen, dass er sich nicht integriert. Nicht kann oder nicht will. Sein Verhalten ist aggressiv, er droht nicht nur, sondern haut auch zu. Das trifft jeden, kleinere, größere – und es ist schlicht nicht in Ordnung. Deshalb gab es im zweiten Schuljahr einen Versuch der Deeskalation: alle sitzen im Stuhlkreis, es soll eine Aussprache sein. Dumm nur, dass er nicht verstanden hat, dass ihm das helfen sollte. Er hat sich vielleicht in die Enge getrieben gefühlt? Und hat angekündigt, ein Mädchen aus der Klasse umzubringen … da er seine Drohungen bislang immer in die Tat umgesetzt hat ist das alles andere als lustig. Was jetzt folgt kann bis zu einem Schulausschluss führen, natürlich geht der Schutz der anderen Kinder vor. Dumm, dass ihm nicht klarzumachen zu sein scheint, dass es sein Verhalten ist, das nicht in Ordnung ist. Und natürlich weiß er als Zweitklässler noch nicht, dass ihn die Konsequenzen direkt betreffen, ihn und sein weiteres Leben.

Blöd auch, dass die anderen Kinder das Verhalten jetzt trotzdem adaptieren und anderen „im Scherz“ mit allem möglichen drohen, das ist schlicht alles andere als lustig.