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Sonntagsfreude: Ende gut …

Die letzten drei Wochen steckte irgendwie den Wurm drin. Es begann damit, dass ich Bilder bestellt habe. Auf Empfehlung eines bekannten Fotografen, der schon viel ausprobiert hat, habe ich mich für ein mir noch nicht bekanntes Portal entschieden. Ausschlaggebend unter anderem sein Tipp, dass bei ihm auch die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung immer in weniger als den angekündigten Arbeitstagen funktioniert habe.

Da bei dem Portal ein paar Browser nicht so gut funktionierten hab ich Upload und Bestellung insgesamt dreimal gemacht, dann wurde aber der Eingang bestätigt. Positiv überrascht war ich zwei Tag darauf, als ich – wahrscheinlich standardisierte, automatisierte – Mails erhalten habe , in denen bereits die Produktion aller beauftragten Bilder bestätigt wurde. Wortlaut: „die unten aufgeführten Produkte deiner Bestellung sind fertig und verpackt.“

Irritierend nur, dass beim Klick auf den Bestellstatus der größte Teil der Bilder noch fehlte …?

Dennoch erhielt ich am selber Tag erneut 3 Mails mit dem Hinweis, dass sich die Ware in der Zustellung befinde. Erneut stimmte der im Bestellstatus angezeigte Status nicht mit der wohl automatisierten Mail überein. Hm.

Zum Wochenbeginn waren zwei Zusteller avisiert, ein kleines Pakte kam an. Zum Rest gab es unterschiedliche Aussagen, in jedem Fall war es eine Retoure, beim Paketzusteller mit dem Hinweis „Ware beschädigt“, vom Fotodienstleister eher so „konnte nicht zugestellt werden. Stellen Sie sicher, dass jemand die Lieferung annehmen kann.“ Hm.

Der Hinweis auf eine „korrekte und vollständige Lieferadresse“ hat mich dann veranlasst, mal anzurufen. Denn irgendwie sind so chaotische Aussagen nicht sehr vertrauensvoll? Und tatsächlich musste ich beim Service-Mitarbeiter noch mal sehr deutlich machen, dass das Paket wegen einer Beschädigung zurüchgeschickt worden war, wie ich der Dokumentation des von seinem Arbeitgeber beauftragten Anbieters entnehmen konnte. Dass seine Kulanz mir gegenüber zwar sehr freundlich, aber nicht angebracht sei. Und dass es mir jetzt vor allem darum gehe, was so insgesamt mit der gesamten Bestellung sei. Denn immer noch war – eine Woche nach Bestellung – der Großteil der bestellten Bilder laut Status noch nicht produziert?

Auf meine hartnäckige Nachfrage hin signalisierte er mir mündlich, sich persönlich um die (Neu-?)Produktion zu kümmern und einen Expressversand zu veranlassen. Und dann legt man als Kunde auf – und wartet. 24 Stunden später kamen Auftragsbestätigungen, aus der Produktion und vom Expresslieferdienst. Wo die Ware wohl auch am Abend auf eine Laderampe geladen wurde.

Dann passierte 4 Tage, 2 Arbeitstage (obwohl ich vermute, dass Transportunternehmen aktuell auch an Samstagen arbeiten…?) nichts. Lässt sich ja ganz gut einsehen. In dieser Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass die Adressdaten mit fehlender Straße übermittelt wurden. Gut, könnte sein, dass das Paket also nicht eintreffen hätte können. Ich hab also sowohl dem Fotodienstleister wie auch dem Express-Lieferanten einen entsprechenden Hinweis zukommen lassen. Vermutlich hat das zur erneuten Verzögerung geführt? Ironiemodus aus. Egal, weitere 30 Stunden später wurde das Paket geliefert, die Adresse hat gepasst, Qualität ist gut – und ich bin ja immer schnell versöhnt. Positiv halt.

Und dann sehe ich Freitag Mittag, dass das Portal in einem Newsletter mit einem meiner Bilder wirbt – und jetzt bin ich richtig grantig. Nicht nur, dass ich das Gefühl habe, dass ich für mein gar nicht mal so wenig bezahltes Geld ordentlich mitarbeiten musste auf meiner Customer Journey, um die bestellte und übrigens bereits am Bestelltag der Kredikarte belastet, also bezahlten Ware auch wirklich zu erhalten …

Zu keinem Zeitpunkt im Bestellvorgang wird eine Möglichkeit eingeräumt, das Recht an der Verwendung abzuwählen. In den AGBs wird im Gegenteil sehr häufig verwiesen, dass der Übermittler für die Bildrechte Verantwortung übernimmt …

Ich ärgere mich. Hab aber beschlossen, es mir hier anonym von der Seele zu schreiben. Und warte die Reaktion auf meine Beschwerde ab, ehe ich entscheide, was ich tue. Immerhin ist das alles ja sehr klar geregelt, das Recht ist auf meiner Seite – zumindest für die Zukunft kann ich das unterbinden. Punkt.

Heute? Mach ich neue Bilder 🙂

Die Philosophie des UPS-Mannes

Gerade ist Weihnachtsgeschäft. DER Umsatz des Jahres, in den Innenstädten und in Einkaufscentern ist die Hölle los, laut aktuellen Medienberichten haben Online-Versandhäuser ihr Personal rund verdoppelt, um mit dem Ansturm fertig zu werden. Und irgendwie scheint mir grade jeder genervt, von der Verkäuferin an der Supermarktkasse über die Bäckereifachverkäuferin, alle sind gestresst. Weil so viel los ist? Dabei entfällt also in der Zeit des Jahres, in der Kunden viel Geld ausgeben, für Umsatz sorgen und damit den Arbeitsplatz der Beschäftigten langfristig zu sichern versuchen das kleine bisschen Höflichkeit, der nette Umgang mit den Mitmenschen. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, vor allem Geduld? Fehlanzeige!?

Ich erlebe seit einigen Wochen genau das Gegenteil, einen Menschen, der ganzheitlich Dienstleistungscharakter durch und durch verkörpert. Der immer Zeit zum Plaudern hat. Der jeden Tag vorbeikommt, das ist sein Job, dabei immer nett, höflich, interessiert und aufgeschlossen ist. Er ist Amerikaner und arbeitet sein Leben lang für UPS. Seine Aufgabe ist es, Pakete zuzustellen. Er weiß nicht, was in den Paketen drin ist – aber er wird immer danach gefragt. Was würde wohl passieren, wenn er das wüsste …? Von vielen Menschen wird er richtig schlecht behandelt, sie schätzen ihn als gering oder klein ein. Er sei ja „nur ein Paketzusteller“. Das bekommt er durch abfällige Reaktionen immer wieder zu spüren. Und er ist darüber nicht verbittert, im Gegenteil: er spricht darüber, über seine Motivation. Sagt, wie wichtig gute Laune ist. Seine eigene. Und er grinst dabei, denn „wenn die Leute wüssten, wie gut ich verdiene, würden sich viele darüber ärgern und hätten gerne meinen Job!“

Heute hat er uns im Büro erzählt, wie eilig es gerade in der Weihnachtszeit alle hätten. Er hätte gerade auf einem Parkplatz bremsen müssen, weil eine ältere Dame ihren Einkaufskorb fallen lassen hat. Er sei ausgestiegen und habe ihr beim Aufsammeln und Einräumen geholfen. Trotz des wütenden Gehupes mehrerer Autofahrer, einer sei sogar ausgestiegen und habe ihm gedroht. „Weihnachten ist bald genug, was haben es nur alle so mit der Eile hier in Deutschland? Wollen die, dass die Zeit noch schneller vergeht, als sie es eh schon tut? Vor Weihnachten sollten alle mal einen Gang zurückschalten, ruhiger werden, die Dinge langsamer angehen – meine ich!“ Die Philisophie eines UPS-Mannes, der viel sieht, viel hört, vieles beobachtet. Und nicht nur die Weihnachtspakete zustellt …