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Spruch zum Wochenende: Märchen

 Zum Erzähle-ein-Märchen-Tag 2016 hab ich eines gefunden, das die bezaubernde Nichte gerade so ähnlich erzählen würde: 

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Das Einhorn mit den magischen Kräften 

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Es war einmal ein kleines Mädchen, das sich so sehr ein Einhorn wünschte. Ihre Eltern hätten den Traum gerne erfüllt, denn sie lebten zu einer Zeit, da Menschen noch Einhörner sehen konnten. Aber sie waren arm und hatten kein Geld, um ihrer Tochter ein eigenes Einhorn zu kaufen. Sie gingen zum König, um ihn um Hilfe zu bitten, doch er war böse. So böse, dass er den Eltern immer wieder neue Aufgaben stellte, die sie zu erfüllen hätten. Doch eigentlich machte es ihm nur Spaß, die arme Familie zu ärgern. Auf jeden Fall gab er ihnen keines seiner kostbaren Einhörner. 

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Das Mädchen wurde so traurig, dass es eines Tages weglief. Mitten im Zauberwald baute es sich eine kleine Hütte. Daneben einen Stall, und da es im Zauberwald viele Einhörner gab, zog schon bald eines davon ein. Es fühlte sich sehr wohl und wurde liebevoll umhegt und gepflegt. Nach kurzer Zeit bedankte sich das Einhorn beim Mädchen, und bot an, ihm mit seinen magischen Kräften jeden Wunsch zu erfüllen. Das Mädchen sagte, dass es sich immer nur ein Einhorn gewünscht habe. Und fragte, ob das Einhorn nicht ganz heimlich statt im Zauberwald bei ihm und seinen Eltern leben wollte. Das machte das Einhorn gern. Und damit der böse König nichts davon mitbekam, machte es sich einfach unsichtbar. 

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So kommt es, dass seitdem nur noch kleine Mädchen Einhörner sehen können – und mit ihnen eine zauberhafte Kinderzeit verbringen dürfen.

(Abwandlung von dieser Quelle)

Auszeit im Zauberwald

P1000580 Manchmal geben schon 3 Tage Auszeit das Gefühl eines richtig erholsamen Urlaubs. Das Rezept ist einfach, aber wirksam: man nehme
– 3 Tage Auszeit, ohne Uhrzeiten, ohne Programm
– 3 alte Freundinnen, die bereits zum 5. Mal gemeinsam verreisen und langsam wie alte Ehepaare aufeinander eingespielt sind, ohne sich zu zanken, und die sich immer was zu erzählen haben
– im vorab eine gelungene Hotelauswahl (dieses Mal den Mooshof in Bodenmais, ein familiengeführtes Haus mit einer Gastfreundschaft, die ich so ausgeprägt selten erlebt habe) mit einem wunderbar dezenten, unaufdringlichen Service
– passendes Wetter, in diesem Fall goldene Oktobertage mit Temperaturen um die 20 Grad, Sonne, Sonne, SonneP1000586
– schöne Rahmenbedingungen, also nette Mitreisende, die uns anlächeln und selber so was von rundum glücklich und zufrieden sind, eine Sonnenterrasse, ein warmes, einladendes Hotelambiente, ein abwechslungsreicher Wellnessbereich mit Saunen, Saunen, Saunen, Ruhemöglichkeiten ohne Ende, einem tollen Pavillon mit einem beheizten Verwöhnpool und vor allem ein Außenpool, an dem wir jeden Morgen unseren Frühsport absolviert haben – ausgestattet mit Sonnenliegen, an dem wir Samstag knapp 3 Stunden „abhängen“ konnten, ohne Termindruck, mit ausreichend Lesestoff – allein nach den 3 Stunden war ich rundum tiefenentspannt.
– eine Wanderrunde durch den Bayerischen Wald, der in dieser Jahreszeit zum Zauberwald wird, das Licht sucht sich einen Weg durch das stellenweise noch grüne, von schillerndem Rot über sattes Orange bis Gold ins Gelbe hinein strahlende Laub, schon die Ausblicke auf der Hinfahrt waren ein einziger Indian Summer, der Blick von der Hotelterrasse, unser Zimmerblick, die Ausblicke auf der Wanderung – alles ein einziges Farbenmeer, zauberhaft. Irgendwie hab ich die letzten Tage den Eindruck, der Herbst belohnt uns für den lichtarmen Start ins Jahr?

P1000583Meine Erkenntnisse des Auszeitwochenendes:
– eine morgendliche Schwimmrunde im Pool ist nach einer viel zu kurzen Nacht mit zu wenig Schlaf genau richtig, um wach und tiefenentspannt in den Tag zu kommen – warum hab ich nur zu Hause keinen Pool?
– ein familiengeführtes Hotel spürt man, der Mooshof hat eine sehr angenehme, äußerst einladende Atmosphäre. Schon die Begrüßung ist sehr persönlich. Familie Holzer ist sehr präsent, die Besitzer sind schon beim Check-in anwesend, schauen abends auf eine Runde durch den Speisesaal, unterhalten sich interessiert mit ihren Gästen, geben Tipps und Empfehlungen und machen den Aufenthalt damit besonders. Man fühlt sich, wie bei guten Freunden. Kein Wunder, dass das Haus so viele Stammgäste hat – man kommt gerne wieder.
– die Mädels Haben sich was einfallen lassen: nachdem ihnen mein Geburtstag vor einigen Monaten „durchgerutscht“ war haben sie sich als Wiedergutmachung an das Hotel gewandt. So kam es, dass im Verlauf eines Abendessens gefühlt jeder Mitarbeiter im Service an unserem Tisch vorbeikam, um mir persönlich zu gratulieren. Nach einem dummen Gesicht beim ersten Mal und auch insgesamt einer Gewöhnungsphase (ich bin nicht gerne soooo im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses) habe ich mich in die Rolle eingefunden. Mir ohne Grund gratulieren lassen. Und ich kann immer noch Schmunzeln über diese Art der Wiedergutmachung. Und überlege schon, wie ich mich, ähnlich charmant, revanchieren kann 😉

PS: ich empfehle unser Hotel, ohne daraus irgendeinen Vorteil zu bekommen. Einfach nur, weil es mir so gut gefallen hat.

Spruch zum Wochenende: Das ganze schrecklich schöne Leben

Mein Spruch zum Wochenende ist ein Liedtext, den ich heute auf der Facebook-Seite des großen Konstantin Weckers entdeckt habe. Ich mag seine Stimme, seine Musikalität, seine Gedankengänge, seinen Kampfgeist, seine Art zu denken. Und auch ich würde jederzeit ja sagen, ja, ich würde dieses ganze schrecklich schöne Leben gerne noch mal leben. In all seinen Facetten. Manches lieber, manches nicht so gerne. Und ich bin dankbar, dieses, mein schrecklich schönes Leben, erleben zu dürfen. Mit allem, was dazugehört.

„Man müsste noch mal fünf, sechs Jahre alt sein und das vergessen, was danach geschehn.
Gleich hinterm Haus würde ein Zauberwald sein mit bösen Hexen, Rittern und mit Feen.

Man würd‘ um Gutenachtgeschichten betteln und könnt‘ nicht wirklich lange ruhig sein.
Man könnte sich minütlich neu verzetteln und plötzlich sinnlos durch die Gegend schrein.

Der Vater wär´der stärkste Mann der Welt, die Mutter schöner als der schönste Morgen.
Und jeden Tag erwachte man als Held, und jede Nacht wär‘ man im Lieben Gott geborgen.

Und wenn man fällt, kann man sich fallen lassen. Du weißt ja, dass dich immer einer fängt.
Kein Sommersonntag würde je verblassen. Das Leben wär‘ von sanfter Hand gelenkt.

Vor lauter Lebenwollen könnte man nicht schlafen. Man würde immer viel zu früh ins Bett gebracht.
Gesetze, Konten und auch Paragraphen würden ganz einfach ausgelacht.

Man sähe Riesen mit den Wolken ziehen, und hinterm Stadtpark parkte schon das Meer.
Und wenn es dunkel wird, muss man vor Monstern fliehen, und alles Schöne endete nie mehr.

Man würd´ auch schreien, strampeln, toben, weinen. Das Leben wäre auch sehr ungerecht.
Doch kurz darauf würde die Sonne wieder scheinen. Am nächsten Morgen wär´ der Tisch gedeckt.

Noch einmal sich vorm Nikolaus erschrecken, auch wenn er eigentlich wie Papa spricht,
dem Christkind Hand und Herz entgegenstrecken, auch wenn es sich verbirgt im Kerzenlicht.

Und all die Streitigkeiten und die Tränen? Und das was man so schmerzlich doch vermisst?
Man wär´ verzweifelt. Doch man würde sich nicht schämen, nur weil die Welt noch nicht entzaubert ist.

Willst du das wirklich? – höre ich mich fragen. Noch einmal neu erleben, was danach geschah?
Das ganze Abenteuer noch mal wagen? Das ganze schrecklich schöne Leben? – Ja!“ (Quelle WWW.Wecker.de, Text Das ganze schrecklich schöne Leben von Konstantin Wecker)

Ich wünsche allen ein tolles, farbenfrohes, herbstliches, goldenes Oktober-Wochenende, genießt es.