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Paula und der Marienkäfer: Vorlese-Geschichten aus der Nachbarschaft

Die Nachbarmädels zählen den ganzen Tag. Immer wieder. Und immer wieder. Bis 10. Um dann laut zu rufen: „ich komme!“ Paula ist maulig. „Die können das. Ich würd ja zu gern bei dem Spiel mitmachen – aber wie geht das Bitteschön? Eins-zwei-und wie weiter?“

Da kommt ein Marienkäfer 🐞 des Wegs geflogen. Er hört Paula zu. Und meint lächelnd: „Ich kann dir helfen. Schau mal, wenn du die Punkte auf meinen Flügeln zählst, wie viele sind das denn?“

Paula beginnt: „Links sind es 1 – 2 – 3 – 4 – 5. rechts hast du 1 – 2 – 3 – 4 – 5. Und jetzt?“ Der Marienkäfer lächelt immer noch: „Nicht die zwei Flügel einzeln, zähl einfach alle mal am Stück durch.“ „ 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10 ! Oh, toll, das passt,“ freut sich Paula. „Genau,“ sagt der nette Käfer. „Und du kannst das. So geht das Spiel: du zählst beim Warten bis 10, der andere hat so lang Zeit, sich zu verstecken. Und dann rufst du laut ‚ich komme‘, damit du ihn suchen kannst.“

„Super, spielst du mit mir? Ich zähle, und du versteckst dich?“ „Klar, ich bin dabei. Los gehts, ich weiß schon das aller-aller-allerbeste Versteck von allen, da findest du mich niemals nicht.“ Schon beginnt Paula mit dem Zählen und der Marienkäfer sucht sein Versteck – und schon spielen sie wie die Schwestern mit Feuereifer. Und nochmal. Und nochmal. Und immer wieder noch mal …

Spruch zum Wochenende: Erbsenzählen

„Eine weise Frau verließ niemals das Haus, ohne sich zuvor eine Hand voll getrocknete Erbsen in die Tasche zu stecken. Sie tat dies nicht, um sie später zu kauen. Nein, sie nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können. Für jeden positiven Moment, den sie tagsüber erlebte – zum Beispiel einen fröhlichen Plausch auf der Straße, das Lachen von Kindern, ein köstliches Mahl, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, einen Moment der Stille, ein Glas guten Weines, eine duftende Blume – für alles, was die Sinne und das Herz erfreute, ließ sie eine Erbse in einen kleinen Beutel wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei Erbsen … Abends saß sie dann zu Hause, leerte den Beutel und zählte die Erbsen. Sie erinnerte sich daran, wie viel Schönes ihr an diesem Tag widerfahren war und freute sich darüber. Sie zelebrierte diese Minuten und stellte täglich aufs Neue fest, dass jeder Tag ihr schöne Augenblicke beschert hatte. Es hatte sich gelohnt, ihn zu leben – und sie schlief zufrieden und glücklich ein.“ (Verfasser unbekannt)

Ich wünsch euch allen ein schönes Wochenende mit etwas Zeit, die besonderen Momente bewusst wahrzunehmen – und wer kein Erbsenzähler werden möchte, mir fallen noch unzählige Möglichkeiten ein, sich abends rückblickend über die schönen Erlebnisse des Tages zu freuen 🙂