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Familientraditionen: Schule spielen

Seit kurzem machen die bezaubernden Nichten gemeinsam Hausaufgaben. Weil 2.0 einfach so lange vor der Tür nervt, darf sie jetzt immer mit ins Lernzimmer. Dort gibt die große der kleinen Schwester genug, damit sie für die Dauer ihres Lernens mit beschäftigt ist. Und so wird einträchtigst gelernt …

Das war schon mal vor 70 Jahren bei meinen beiden Onkeln, den ältesten Brüdern meines Papas so: als der Älteste in die Schule gekommen war wollte der Zweitälteste immer mit ihm Hausaufgaben machen. Als er später selber was aufhatte? War der Ehrgeiz deutlich geringer 😉

In meinem Fall hab ich diese Tradition etwas anders ausgeübt. Hab ich hier schon mal ausgeplaudert, dass ich als Kind erst im Schulalter angefangen habe, mit Puppen zu spielen? Und eher nicht sehr klassisch – sie wurden an Schulbänke gesetzt und ich stand als Lehrerin an der Tafel. Ich muss gestehen, dass ich sehr streng war und Null Verständnis hatte, wenn sie die Antwort nicht wussten oder nicht mitkamen …

Tag der Freundschaft

Gestern war der Tag der Freundschaft – und ich habe ja schon viel darüber geschrieben, wie wichtig mir Freundschaften ist, wie glücklich ich bin, dass ich echte Freunde in meinem Leben habe. An meiner Seite, die mich je nachdem auffangen und loslassen, Nähe oder Freiheit geben. Die mich mögen, wie ich bin. Mir auch mal den Kopf waschen, wenn ich total aus dem Ruder laufe, mir zuhören, ihre Gedanken mit mir teilen …

Freundschaften verändern sich, wie das Leben selbst. Die Geschichte einer Freundschaft verläuft in Phasen, von manchen Freunden entfernt man sich, anderen kommt man näher. Manche verliert man, von manchen verabschiedet man sich ganz bewusst. Je älter wir werden, desto wertvoller werden Menschen, die uns schon lange begleiten, die mehr Facetten unseres Lebens kennen, nicht nur den Jetzt-Ausschnitt. Aber: auch neue Freundschaften, die nichts von der Vergangenheit wissen, die auf Gegenwart und Zukunft ausgerichtet sind, können wunderbar sein. Mit Freunden teilt man alles, also auch Ängste, Sorgen und Nöte. Aus unseren Freundschaften entstehen manche Impulse, die für unser Leben essentiell sein können. Ein Freund kann einem einen Spiegel vorhalten, wie es kein Therapeut schafft. Einen Freund verletzen: auch, wenn man das unter allen Umständen nicht möchte – es kann so leicht geschehen.

An alle lieben Wegbegleiter, ob nah oder fern: ich möchte euch ein kleines Dankeschön schreiben, denn ich weiß sehr wohl, ihr musstet mit mir die guten wie die weniger guten Zeiten durchmachen. Die lieben Menschen, die ich Freunde nennen darf, müssen sich so manches aus meinem Leben anhören – in unendlichen Wiederholungsschleifen. Meistens geht es um irgendeine dummgelaufene Männergeschichte. Unterschiedliche Namen und Situationen. In dem Moment soooo wichtig, im nächsten … Meine beste Freundin hat mich irgendwann gefragt: „Muss ich mir den Namen merken?“ Wie wahr. Auch daraus habe ich gelernt. Wie aus den vielen Gesprächen zu den wichtigen und weniger wichtigen Themen, die uns alle tagtäglich beschäftigen. Es bleibt spannend, und das ist gut so. Denn in meinem Freundeskreis wird, so Gott will, nie der Gesprächsstoff ausgehen.

Mal wieder eine musikalische Erkenntnis

Ich bekenne mich schuldig: es gibt einige Musiker, die theoretisch machen können, was sie wollen – ich werde es mit fast 100 prozentiger Sicherheit mögen. Trotzdem war ich gelinde gesagt mehr als skeptisch, als ich auf das neue TV-Format „Sing meinen Song“ aufmerksam wurde. Soll das jetzt so was wie The Voice of Germany für Profis werden …? Nun begab es sich zusätzlich, dass ich zur Folge 1 noch im Urlaub war. Kurz: Ich hab’s verpasst, und war nicht traurig. Was soll ich schon groß versäumt haben, ja, Xavier Naidoo, Gregor Meyle, Sasha, Roger Cicero – sollen durch ihre Unterschiedlichkeit doch nur für Quote sorgen … Oder?
Jetzt hab ich dummerweise zufällig die Wiederholung von Folge 2 gesehen, Thema Guano Apes Sängerin Sandra Nasic. In der Theorie meins, gute, ziemlich coole Musik – aber die anderen Stimmen im Vergleich zur Rockröhre? Können doch nur verlieren. Oder?
Was für ein voreingenommener Schnösel bin ich eigentlich? Bin nach der Sendung vom Gegenteil überzeugt: Das ist eine Gruppe sehr außergewöhnlicher Musiker, jeder unterschiedlich, aber jeder Vollblut. Die nicht imitieren, sondern den jeweiligen Song zu ihrem machen. War ziemlich grandios. War von jedem einzelnen ehrlich gesagt begeistert, sogar Volks-Rock’n’Roller Andreas Gaballier hat Lords of the boards einfach nur gerockt. Und Sasha hatte den Überraschungsmoment auf seiner Seite, Open your eyes war ziemlich ziemlich gut in seiner Version …

Hat mich an uns früher erinnert, nicht in Südafrika, ohne Fernsehkameras. Aber ein Musikerfreundeskreis, mit oder ohne Gitarre, Song egal. Jeder bringt sich, seine Stimme und seine Musikalität ein. Wie oft hatten wir Textschwächen, aber jeder hat weitergemacht. Und es war genial. Freu mich auf mehr Sing meinen Song – und bin sehr froh, dass die Mama der Patenkinder etwas loyaler und noch musikbesessener ist, als ich. Und Folge 1 aufgenommen hat. Und da ich den passenden TV-Sender nicht empfange werde ich ab sofort wohl die Online-Version oder Wiederholungen schauen …

PS: Das oben war meine Meinung – und hier könnt ihr eine andere nachlesen … Wie immer: am besten, ihr schaut entweder selber rein und bildet euch eure eigene. Oder eben nicht.