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Das Beste draus machen

Wenn ein Mädels-Treffen immer wieder verschoben wird, dann wird noch die Zeit knapp, weil eine von dreien zwei Termine „übereinander“ gelegt hat …

Wenn das Datum dazu auf ein Wochenende fällt, an dem die Münchner Stammstrecke gesperrt ist …

Wenn ich es trotzdem schneller als erwartet schaffe, aus dem Münchner Westen in den Osten zu gelangen …

Wenn ich auf der eigentlich kurzen Fahrt und rund um den Hauptbahnhof wieder so viel beobachte, was mir eindrucksvoll zeigt, warum ich der Stadt am Wochenende so gerne den Rücken zukehre …

Wenn genau über uns Hubschrauber kreisen und Haidhausen doch etwas menschenleer wirkt. Wir aber dennoch im süßen Café am Wiener Platz von allem um uns rum gar nichts mitbekommen, und uns dann bestens informiert durch die Twitter-Updates der Polizei München auf einen Spaziergang zurück Richtung Innenstadt wagen …

Wenn auch meine Heimfahrt trotz Baustelle ratzfatz klappt und ich tatsächlich den sonnigen Herbstnachmittag für einen fast einsamen Spaziergang nach Hause durch den Nymphenburger Park nutzen kann …

Wenn ich dann noch den Staubsauger einmal durch die Wohnung gewirbelt habe und es mir jetzt mit einem guten Buch in aufgeräumter Umgrbung bequem mache …

Dann darf ich doch einfach mal sagen, dass wir in Kombination das Beste aus diesem Tag gemacht haben?!

Münchner Balkongeschichten

Den Feiertag heute hab ich nach einer schönen Vormittags-Hunde-Gassirunde an der Schlossmauer auf meinem Balkon verbracht. Hatte mich auf dem Heimweg zum ersten Mal seit langem mit aktuellem Lesestoff an der Tankstelle meines Vertrauens eingedeckt. Das erwartetete Lesevergnügen blieb spätestens beim neuen, als so ganz anders positionierten Frauenmagazin dann leider aus – dafür wurde es um mich rum „nett“:

Die neue Nachbarin führte unüberhörbar ein Mutter-Tochtergespräch, ihre Frau Mutter ist mit ganz vielem in der Wohnung nicht einverstanden, da und da und da …. muss dringend nachgebessert werden. Und Punkt.

Darüber hat sich das junge Paar gegenüber erst köstlich amüsiert. Ehe er irgendwann meinte, da hätte die Mutter durchaus recht, das würd ihn auch stören, seit sie eingezogen sind. Da hat sie ihm dann aber mal gehörig gesagt, dass sie das jetzt richtig uncool findet. Darauf haben sich die beiden gefetzt – und wurden seitdem nicht mehr gesehen.

Nach zwei ruhigen Srunden begann dann im Nachbarsgarten geschäftiges Treiben. Seit 5 traf Familie nach Familie ein. Gefühlt mindestens 10 Kinder, die meisten noch Babies. Das wa der Zeitpunkt, an dem meine tollen Kopfhörer zum Einsatz kamen. Die sorgen dafür, dass ich von den Geräuschen nichts mitbekomme.

Die hat meine Nachbarin gegenüber leider nicht, sie sitzt jetzt seit einer Stunde etwas angespannt. Ihr Balkon liegt auch recht offen zum Lärm … Sie hofft, wie ich, dass die Kleinkinder jetzt bald mal nach Hause müssen. Und wir einen ruhigen Feiertagsausklang draußen verbringen dürfen …

#Sonntagsfreude: Berlin feiert 25 Jahre Mauerfall

25 Jahre ist es her. Davor musste ich in Geschichte und Erdkunde die Aufteilung Deutschlands in Ost und West lernen, die mich zunächst verwirrt, dann gedanklich rebellieren machte. Was haben wir diskutiert, über Recht und Unrecht, über Demokratie, das Mitbestimmungsrecht des Volkes, freie Wahlen. Dann kam das Jahr 89, und ich erinnere mich an viele Kleinigkeiten auf dem Weg zur Wiedervereinigung. Besonders in Erinnerung bleibt der Mauerfall – weil die Eltern meiner Schulfreundin direkt nach den ersten Hinweisen ihr Auto vollgepackt haben. Um als gebürtige Berliner dabeizusein. Sie waren an der Mauer, haben wildfremde Menschen umarmt und gefeiert. Ihre Erzählungen waren so lebhaft, so intensiv, besser als jedes Bild in den Nachrichten. Daran erinnere ich mich heute – und bin sicher, die zwei sind auch jetzt in Berlin, um sich zu erinnern und die Feierlichkeiten mitzuerleben.
Mehr Sonntagsfreude bitte hier nachlesen.