Schlagwort-Archive: werner schmidbauer

Und noch mal Vorfreude aufs Mittelalter

Beim Stöbern entdeckt: Knapp 90 Minuten dauert diese Zusammenfassung der Landshuter Hochzeit in 3 Teilen, Werner Schmidbauer begleitet Ursula Wohlgemuth durchs Mittelalter und vor allem durch die unterschiedlichen Veranstaltungen der LaHo. Und da seh ich: alles lebt von den Mtwirkenden. Jede Rolle wird von ihrem Charakter verkörpert … ich freu mich. Ab morgen beginnt dann auch endlich und offiziell die Landshuter Hochzeit 2017. 

Musik in eine vielleicht lange Nacht

Gerade feiert das Bayerische Fernsehen 50 Jahre – und heute Nacht wird eine Kultsendung meiner Jugend als „Best of“ gezeigt: Live aus dem Alabama. Legendär in den 80ern, man kann schwer in Worte fassen kann, was es ausgemacht hat, es war einfach eine besondere Mischung aus Themen, Moderation, Diskussionsteilnehmern … Eine sinnvolle Zeitinvestition für den Montag abend. Eisi Gulp, Giovanni di Lorenzo, Werner Schmidbauer, Sandra Maischberger, Günter Jauch, Amelie Fried …. Mal sehen, ob ich deren jüngere Versionen heute nacht wach erlebe?  Und dann gabs auch immer Live-Musik – zum Beispiel hab ich Hubert von Goisern irgendwann live in der Sendung zum ersten Mal gehört. Und lieben gelernt. Eines meiner Lieblingsstücke ist „Weit weit weg“ – hört mal in diese Live-Version rein:

#Sonntagsfreude: Weltmusik

Wie verrückt muss man eigentlich sein, sich am heißesten Sommertag mit 3.500 fremden Menschen in ein stickiges Zelt zu setzen? Und das alles nur, um 3 Musiker zu sehen… Tut es nicht eine CD? Muss ich echt schwitzen und noch dazu denen auf der Bühne beim Schwitzen zuschauen? Und werden die bei den Temperaturen nicht alles tun, um ihr Programm schnell durchzubekommen und dann nix wie heim…? Meine Antwort lautet: es lohnt sich für Werner Schmidbauer und Martin Kälberer, die gestern Claudia Koreck aufs Tollwood eingeladen haben. Man vergisst alles um sich herum und hört diesen 3 Ausnahmemusikern einfach nur zu. Dafür bin ich gerne verrückt und heute etwas schlapp.

Lieber Werner Schmidbauer, einige der neuen Stücke durfte ich schon im Dezember beim unvergesslichen Abend in Evening Mountain genießen. Wie recht du mit deinen Gedanken zu „Wo bleibt die Musik“ hast, selten hat jemand die Beobachtungen zur viel zu staden, dabei trotzdem so hektischen Innenstadt auf den Nenner gebracht. Wie oft hör ich zu, wenn sich wieder jemand über diese penetranten Straßenmusiker beschwert – anstatt zuzuhören und zu applaudieren. „Bei dir“ hat mich auch beim zweiten Live-erleben tief berührt und dein Lied für Mandela verkörpert so wunderbar, was dieser große Mann und Politiker nicht nur dir bedeutet hat.

Lieber Martin Kälberer, gestern durfte ich mich ganz auf dich konzentrieren. Wie bitte schön schaffst du das, gleichzeitig x Instrumente nicht nur zu „bedienen“, sondern sie so wunderbar zur Gesamtharmonie zu verweben? Dabei bist du so unwahrscheinlich aufmerksam für jede Stimmung, jede noch so kleine Nuance fällt dir auf, du reagierst. Irre, wie viele Musikstile in eure Weltmusik einfließen, jeden macht ihr euch zu eigen …

Liebe Claudia Koreck, auch ich bin Fan seit Fliagn. Aber darauf möchte ich dich wirklich nicht reduzieren. Du bist nicht nur eine große Musikern, sondern auf der Bühne ein Powerpaket voll guter Laune. Deine Musik schillert in so vielen Facetten, dazu bringst du dich, dein Leben, deine Gefühle ein. Wer dich live erlebt kann kaum glauben, dass du junger Hupfer zweifache Mama bist und dein Leben grad ganz andere Prioritäten erfordert. Dein neues Lied, geschrieben im Familienurlaub in Griechenland – wie gut, dass du uns noch aufgeklärt hast, dass die erste Strophe in Englisch ist. Und wir nicht wie durch ein Wunder alle plötzlich des Griechischen mächtig sind. Sehr berührt hat mich dein Lied für deine Oma, das jedem, der ein gutes Verhältnis zu seinen verstorbenen Angehörigen hat, aus der Seele spricht. Wie schön, dich auf der Bühne „jammen“ zu sehen, du bist auf bairisch in der Weltmusik dahoam.

An alle drei: danke für die Musik, danke für euer Lachen, danke für eure Zeit. Es war wunderbar, was für ein schöner Schlussgedanke, dass genau das den perfekten Abend ausmacht, dass man gerne noch bleiben würde, dem Erlebten noch nachspüren möchte. So ging’s mir zumindest.

Und noch ein letzter Gedanke: liebes Tollwoodteam, danke, dass ihr Schmidbauer und Kälberer bereits zum 6. Mal in Folge eingeladen habt. Bleibt dabei. Und schon seit einigen Konzerterlebnissen möchte ich euch gerne mal ein großes Lob für den perfekten Sound aussprechen. In einem Zelt wohlgemerkt. Mit Außeneinflüssen eines Festivals. Ziemlich gut, da könnte sich manch Konzerthalle eine große Anregung holen. Macht weiter so 😉

Mehr Sonntagsfreude bitte hier nachlesen.

Momente sammeln – in „Eveningmountain“

Ich mag Musik, liebe Musiker, die auf die Bühne kommen und ihr Publikum von der ersten bis zur letzten Minute mitnehmen. Und gehe gerne mit auf musikalische Reisen. Gestern Abend hatte ich unerwartet das Glück, zwei Musikern bei ihrem Abschlusskonzert für dieses Jahr zu lauschen. Die sprühen und gleichzeitig beseelt sind vor Erlebnissen: hunderte von Konzerten haben sie 2013 gespielt, in den letzten Wochen als „Die Momentnsammler unterwegs“ zum 20jährigen Bühnenjubiläum, Martin Kälberer oder Werner Schmidbauer solo, zu dritt mit Pippo Pollina dem „Süden“ so tief verbunden. Ein Ausnahmekonzert vor 10000 Zuhörern (und sicher mindestens ebenso viel Mitfühlern) in der Arena zu Verona. Als Gast ist man dann schon fast ergriffen vor so viel Erlebnissen – und würde ansatzweise sogar verstehen, wenn die Jungs ausgelaugt sind, das Programm noch durchziehen, aber eigentlich längst gedanklich raus sind, entspannen wollen, eine Pause, Weihnachten, whatever?
Zu Beginn des letzten Momentnsammler-Abends im Abensberger Weißbierstadl hab ich mir die Frage gestellt. Ob die heute Abend überhaupt noch können? Die Scheune schon kurz nach Einlass gerammelt voll, bei freier Platzwahl kein Platz unbesetzt, sehr warm wars. Und tiefe Vorfreude. Schnell kommt man mit den Tischnachbarn ins Gespräch, hier gibts wenn dann nur vereinzelt Menschen, die Schmidbauer & Kälberer heute zum ersten Mal live hören. Ein Paar kommt aus Bad Aibling, wo Werner Schmidbauer wohnt. Dort haben sie keine Karten ergattert, dann fahren sie eben. Wow. Auch um uns herum Fans, überraschend viele waren sogar in Verona dabei …
Schon nach den ersten Minuten ist klar, die beiden Musikerfreunde werden auch an diesem Abend alles geben. Sie feiern auf dieser Tour 20 Jahre gemeinsam auf der Bühne, verbinden als Programm Musikerlebnisse aus dieser Zeit. Das sind gefühlvolle, nachdenkliche Momente, des Glücks, des Pechs, der Lebenslust und Freude. Und so viel mehr. Die kleinen und die großen Augenblicke des Lebens. Bewusst. Durch Text und Noten interpretiert. Musik drückt so vieles aus und erscheint in unzähligen Facetten. Da kommt das geniale Hang mit Gesang, ebenso wie die bairischen Versionen der Goldenen Felder (Stings Fields of Gold – schon das Intro beschert mir Gänsehaut über den Körper) und „Oans“ (U2-Klassiker One), „Glück ghabt“, es geht „oiwei weida“. Der Beschaller hat ein Wunder vollbracht, 20 perfekt ausgerichtete Lautsprecher sorgen dafür, dass jeder noch so leise Ton bei jedem Zuhörer landet. Also bei uns zumindest. Mitsingen war gewünscht, jeder Moment des gestrigen Abends so kostbar, die lauten wie die leisen Töne. Ich habe ein neues Stück kennen und lieben gelernt, muss ich heute mal recherchieren, denn das war so perfekt meine Stimmung. Tolle Erklärung übrigens, die da gestern zur Musikkassette gegeben wurde: „ein Kasterl mit Band drin – wenn man ein Lied in Dauerschleife hören wollte musste man gleichzeitig Play und Rewind drücken [Imitation Geräusch einer Kassette beim Zurückspulen], und den Moment abpassen, wo nix war, da ging’s dann wieder los …“. Versteht wahrscheinlich die Generation nach uns nicht mehr?
Sehr schön auch, dass Werner Schmidbauer gestern Abend seine Kinder „dabei“ hatte, seinen Sohn und Liedermacher Valentin, „andere haben eine Vorband, ihr bekommt mich als Zwischenband…“. Und in der noch namenlosen Zugabe seine Tochter, eigentlich alle Kinder und wahrscheinlich das Gefühl für alle Menschen, die ihm wichtig sind: „I bin bei dir“.

Danke für den wunderbaren Abend, all die kleinen, so wertvollen Momente – ich bin froh, dabei gewesen zu sein. Auch die quietschende Toilettentür, immer im unpassendsten Moment, vor allem beim Gitarrestimmen …. Unvergesslich schön wars, mit euch Momentnsammlern in der bezaubernden niederbayrischen Kleinstadt „Eveningmountain“, lieber Martin Kälberer, lieber Werner Schmidbauer, freu mich schon aufs Wiederhören beim Tollwood 2014.