Meine Mutter ist nach 3 Wochen Kur-Auszeit wieder zu Hause. Endlich. Ja, ja, vieles hat sie durchaus sehr genossen. Also eigentlich fast alles. Das Programm hat gut getan, das schöne Zimmer mit Sonnenbalkon ganz für sich alleine, dass sie sich nur an den Tisch setzen musste und dann gabs leckeres Essen, dass sie keinen Haushalt an der Backe hatte … Aber eines, das hat sie sehr vermisst: ihr Waschbecken im Bad zu Hause. Auf Kur hatte sie nur ein kleines und das hing auch so doof, dass sie sich unmöglich darin die Haare waschen konnte. Da musste sie das doch glatt unter der Dusche tun – und das mag sie so gar nicht. 3 Wochen Gewohnheiten ändern war wirklich mehr als genug. Endlich kann sie sich wieder kopfüber unters Waschbecken hängen und ihre Haare so waschen, wie sie das schon immer macht. Punkt. 🙂
Schlagwort-Archive: waschbecken
Das mit der Phantasie
Meine liebsten Erlebnisse mit Kindern sind die, wenn wir gemeinsam ein Gedankengerüst bauen, wenn wir in der Phantasie etwas erschaffen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und Bilder im Kopf, aber wir „erleben“ miteinander ein Abenteuer. Manchmal ist das total abstrakt, wenn die bezaubernde Nichte und ich uns auf einen Teppich legen, die Beine in die Luft strecken und losstrampeln. Denn wir machen eine imaginäre Radltour, fahren über alle Kontinente, besuchen Freunde auf der ganzen Welt. Wo wir schon überall waren, in dieser unserer kleinen Phantasie. Wunderbar. Manchmal ist es aber auch sehr konkret. Wir toben im Regen durch den Garten, klauben Schnecken vom Salat, haben schleimige Hände. Ekelig – laut bezaubernder Nichte. Ich finds auch nicht toll. Und kurzerhand wird eine Regenrinne in ein Outdoor-Waschbecken umbenannt. Mit dem Regenstrahl kann man prima die Hände sauber bekommen. Unser „Waschbecken“ verschwindet bei schönem Wetter, mag auch manchem nicht sehr abenteuerlich erscheinen, ist es aber in Kinderaugen total. Und ich freu mich, weil es so herrlich einfach, dabei so was von kreativ ist.
Erwachsensein ist toll?
Tage wie diesen braucht kein Mensch: gestern abend wurde ich von der im Bild festgehaltenen Brühe empfangen. Leider ist das Waschbecken auch schon übergelaufen … Na bravo! Habe umgehend meinen Vermieter informiert, er entscheidet in Absprache mit der Bewohnerin unter mir, dass ich heute morgen die Hausverwaltung benachrichtige, die mir einen rettenden Sanitätshelfer schicken soll. Die Nacht war ok, ab 7 Uhr – ja, da wird Abwasser im Haus produziert – hab ich im Akkord Eimer voll mit „köstlich duftender“ Brühe entsorgt. Zum Glück war es der Küchenabfluss, die sanitären Anlagen im Haus sind also strikt getrennt …
Die Hausverwaltung war gelinde gesagt nicht kooperativ. Dafür möchte ich einen Held des Tages küren: er hört auf den Namen Nikolai, ist Koordinator einer mobilen Helfertruppe – und wär er nicht gewesen, säß ich wohl immer noch inmitten von Dreck. Insofern: empfehle ich auf Nachfrage gerne weiter. Wobei ich ja jedem wünsche, dass er das nicht erleben muss …
In solchen Momenten wär ich gerne so gar nicht erwachsen und hätte gerne Mama oder Papa, die sich um alles kümmern. Jawoll!
Händewaschen
Die bezaubernde Nichte ist hin und wieder, was man in Bayern ein „Gscheidhaferl“ nennt. Mit ihren noch nicht ganz 3 Jahren erklärt sie mir kürzlich besserwisserisch, dass sie sich beim Händewaschen die Hände viel besser, gründlicher und überhaupt einseift als ich, „das hat mir nämlich meine Mama so gezeigt“. Hm, also das mit viel Seife nehmen und ganz gründlich einseifen und sich auch noch ganz lang Zeit dafür nehmen hat sie ehrlich gesagt von mir. Hab ich mir Anfang des Jahres einen Spaß draus gemacht und ihr gesagt, dass sie sich eeeeeeewwwiiiig einseifen und dann auch ganz lang die Seife wieder abspülen muss. Denn nur so seien die Hände auch richtig sauber. Klar, Tanten sehen ihre Nichte ja nicht so oft und haben dann ewig Zeit und eine Engelsgeduld. Aber dass das so zu mir zurückkommen könnte – damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet. Lehrstunde für die Tante 😉