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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben 29

In München haben sie jetzt einen Versuch für zusätzliche Radfahrwege gestartet … das tut auch Not. Denn bei den Radlern haben sich die letzten Monate laut meinen Beobachtungen besonders schlimm ausgewirkt. Die sind nicht mehr gewöhnt, dass da noch mehr Verkehr auf den Straßen unterwegs ist. Also dass da beispielsweise auch Fußgänger gehen. Oder andere Radfahrer, Motorradfahrer, Autos, Transporter, Busse, LKWs usw. fahren. Und das Schlimme an der Sache ist aber ja: wenn mir so ein Radfahrer die Vorfahrt nimmt, weil er nicht mit mir rechnet, und ich nicht bremsen kann – dann?

Insofern mein flammender Appell heute noch mal gesondert an euch, liebe Radfahrer:

  • für euch wurden Fahrradwege gebaut – nutzt sie.
  • für euch gelten die gleichen Straßenverkehrsregeln – haltet euch dran.
  • für euch gelten keine speziellen Regeln wie nebeneinander, rechts oder links vorbei – auch oder besser: gerade ihr solltet achtsam mit eurer Umgebung umgehen und sie vor allem beachten.
  • für euch gibt es weder besondere Schutz- noch Sicherheitsvorkehrungen – dafür müsst ihr selbst die Verantwortung übernehmen.
  • Ich sag es ungern, aber: Ihr seid weder schneller noch cleverer noch allein unterwegs. Ihr gehört zu einem großen Ganzen, das vielleicht auch mal schneller, stärker und vor allem an der Stelle in der Position nicht auf euch vorbereitet ist.

UND ich bin nicht sicher, ob jeder immer so schnell reagieren kann, wenn ihr euer Glück herausfordert …

Episoden aus (m) einem Autofahrerleben 27

Ja, was soll ich sagen: offensichtlich verlernt „der“ Mensch das Autofahren, wenn er einige Wochen mal zu Hause bleibt? Oder wie lassen sich folgende Beobachtungen sonst wohl erklären:

  • beim Einfädeln auf mehrspurige Straßen ziehen jetzt gar nicht mal so wenige nicht vorfahrtsberechtigte Verkehrsteilnehmer mit eingebauter Vorfahrt direkt auf die linke Spur durch. Zügig, schnell, ohne zu schauen, was ihnen da wohl im Weg sein könnte. Richtig, schon dort fahrende Verkehrsteilnehmer – die doch wohl abbremsen werden, wenn „ich“ komme.
  • das passiert auch auf Autobahnen, wo der schon dort Fahrende unter durchaus zu erwartenden Umständen mit einer so hohen Geschwindigkeit unterwegs ist, dass er entweder den Einfahrenden oder einen anderen Verkehrsteilnehmer schlicht nicht bremsen kann …
  • wenn auf einer eigentlich als Schnellstraße bzw. Tangente deklarierten Verbindungsstrecke 70 km/h erlaubt sind, wie schnell fahr „ich“ da noch gleich? 57 km/h – und mit der Geschwindigkeit fahr „ich“ übrigens auch ohne Vorfahrt in die Straße rein. Egal, wer da schon fährt, jetzt komm schließlich „ich“.
  • wenn die anderen Lücken lassen, dann zeig „ich“ denen mal so richtig, dass mein getunter BMW, Audi, was auch immer da zwischen rein passt. IIIIch bremse nicht (ein jungen Herrn hat jetzt allerdings nicht damit gerechnet, dass das die Zivilstreife sein könnte, vor der er sich reingepresst hat, der zahlt jetzt ein bisschen und hat mein ich sogar seinen Führerschein abgeben müssen …)
  • wenn in einem Kilometer Entfernung eine Ampelanlage grün zeigt, dann lasse ich mich nicht nur Hinrollen, nein, „ich“ bremse auch schon mal vorausschauend, weil „die springt bestimmt gleich auf rot um“ ….
  • wenn es sich endlich wieder staut dann umfahr ich das, schnell, Gas geben, oben bei rot über die Ampel, unten blinken – und einfach Einscheren. Wie, da war schon einer – huch!?!
  • für Motorrad- und Fahrradfahrer gab es ja mehrere Wochen lang kaum einen „natürlichen Feind“ auf den Straßen, das merkt man deutlich!

Mir ist noch so einiges mehr über den Weg gefahren, und ich kann nur mein Mantra wiederholen: Leute, keiner ist allein auf den Straßen unterwegs. Besser gesagt: leider ist keiner von uns „mehr“ allein auf den Straßen unterwegs. Man, das war einfach zu schön, um, dauerhaft wahr zu sein ….

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (25)

Mein Autofahrerleben wird zum Glück kontinuierlich und facettenreich bereichert:

  • Smart-Fahrer, die meinen, überall dazwischen zu passen (Merke: selbst lautes hupen „zaubert“ andere Autofahrer aka mich und mein Auto nicht einfach „aus dem Weg“)
  • Radfahrer, die in der Winterzeit ohne Licht fahren – sieht man übrigens „auch“ in kleinen, schlecht beleuchteten Nebenwegen nicht
  • Radfahrer, die über vierspurige große Straßen kreuzen wollen – kommen ins Schleudern, wenn sie den Autos die Vorfahrt nehmen, um dann doch in letzter Sekunde bremsen, wohl, weil sie kapieren, dass sie im Vergleich eine schlechtere Ausgangslage haben
  • Fußgänger, die im Dunklen über vielbefahrene Straßen schlendern das nenn ich mal extrem risikofreudig
  • Arbeiter, die an der roten Ampel erst rübergucken, um dann einen exklusiven Bananen-Blowjob für mich zu performen – ja, was wäre mein Leben langweilig, ohne die anderen Verkehrsteilnehmer …
  • Gerade ist aggressive Fahrweise en Vogue? Ich hab noch nicht entschieden, ob ich den Trend mitmachen will?

Ich bitte mal einfach um etwas mehr Frieden und Rücksicht auf den Straßen. Punkt.

Episoden aus (m)einem (Autofahrer)leben (19): Schönwetterfahrer

Eigentlich wollte ich gern was ganz anderes schreiben, aber heute Abend muss ich Dampf ablassen: das sonnige Frühlingswetter scheint bei so manchem Verkehrsteilnehmer für ein komplettes Versagen der Verkehrs-Benimm-Regeln zu sorgen? In den vergangenen Tagen habe ich „mit Müh und Not überlebt“, obwohl:

  • mich ein Fahrradfahrer bei für mich grüner Fußgängerampel einfach mal gepflegt umfahren wollte
  • ein Busfahrer mich übersehen hat, der beim Abbiegen nach hinten statt nach vorne geschaut hat
  • mir ein Rennradfahrer lieber reinfahren wollte, statt an seiner Linksabbiegerampel abzuwarten
  • und zuletzt hat mir ein Autofahrer bei einer für mich grünen Ampel die Vorfahrt genommen, eine Fußgängerzeugin hat mir bestätigt, dass er über die rote Ampel gefahren ist ?!?

Das schöne Wetter tut nicht jedem gut? Schade eigentlich.