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Obst aus dem Schlossgarten

Beim Ausflug letzte Woche sind meine ehemalige Kollegin und ich nicht nur durch die spätsommerlichen Gärten der Schlösser Dachau und Schleißheim gelustwandelt, sondern wir haben auch tatsächlich etwas vom Bio-Obst mit nach Hause genommen.

Das wächst nicht nur in Hülle und Fülle in allen möglichen, teils alten Sorten. Sondern es wird auch zum Verkauf angeboten.

Und uns wurde auch von einem Obstbrand vorgeschwärmt, der wohl seit einigen Jahren produziert wird.

Ich für meinen Teil hab mich sehr gefreut, denn der heimische Apfelbaum hat leider keine einzige Frucht mehr – ist eine späte Sorte, die in den letzten Jahren immer sehr ertragreich war. Dieses Jahr wirds keine Apfelernte aus Eigenanbau geben – wirklich ungewöhnlich, angesichts der Massen an Zwetschgen, Nüssen, Birnen, Kirschen usw., über die wir uns freuen dürfen …

Und nicht zu vergessen: der Ausblick vom Schloss Dachau aus dem Garten, bei klarem Wetter mit Blick auf die komplette Alpenlette, einfach nur wow! (Für Unwissende wie mich gibts eine Erklär/Panoramakarte, ich erkenn ja nur die Zugspitze 🤫)

Die Philosophie des UPS-Mannes

Gerade ist Weihnachtsgeschäft. DER Umsatz des Jahres, in den Innenstädten und in Einkaufscentern ist die Hölle los, laut aktuellen Medienberichten haben Online-Versandhäuser ihr Personal rund verdoppelt, um mit dem Ansturm fertig zu werden. Und irgendwie scheint mir grade jeder genervt, von der Verkäuferin an der Supermarktkasse über die Bäckereifachverkäuferin, alle sind gestresst. Weil so viel los ist? Dabei entfällt also in der Zeit des Jahres, in der Kunden viel Geld ausgeben, für Umsatz sorgen und damit den Arbeitsplatz der Beschäftigten langfristig zu sichern versuchen das kleine bisschen Höflichkeit, der nette Umgang mit den Mitmenschen. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, vor allem Geduld? Fehlanzeige!?

Ich erlebe seit einigen Wochen genau das Gegenteil, einen Menschen, der ganzheitlich Dienstleistungscharakter durch und durch verkörpert. Der immer Zeit zum Plaudern hat. Der jeden Tag vorbeikommt, das ist sein Job, dabei immer nett, höflich, interessiert und aufgeschlossen ist. Er ist Amerikaner und arbeitet sein Leben lang für UPS. Seine Aufgabe ist es, Pakete zuzustellen. Er weiß nicht, was in den Paketen drin ist – aber er wird immer danach gefragt. Was würde wohl passieren, wenn er das wüsste …? Von vielen Menschen wird er richtig schlecht behandelt, sie schätzen ihn als gering oder klein ein. Er sei ja „nur ein Paketzusteller“. Das bekommt er durch abfällige Reaktionen immer wieder zu spüren. Und er ist darüber nicht verbittert, im Gegenteil: er spricht darüber, über seine Motivation. Sagt, wie wichtig gute Laune ist. Seine eigene. Und er grinst dabei, denn „wenn die Leute wüssten, wie gut ich verdiene, würden sich viele darüber ärgern und hätten gerne meinen Job!“

Heute hat er uns im Büro erzählt, wie eilig es gerade in der Weihnachtszeit alle hätten. Er hätte gerade auf einem Parkplatz bremsen müssen, weil eine ältere Dame ihren Einkaufskorb fallen lassen hat. Er sei ausgestiegen und habe ihr beim Aufsammeln und Einräumen geholfen. Trotz des wütenden Gehupes mehrerer Autofahrer, einer sei sogar ausgestiegen und habe ihm gedroht. „Weihnachten ist bald genug, was haben es nur alle so mit der Eile hier in Deutschland? Wollen die, dass die Zeit noch schneller vergeht, als sie es eh schon tut? Vor Weihnachten sollten alle mal einen Gang zurückschalten, ruhiger werden, die Dinge langsamer angehen – meine ich!“ Die Philisophie eines UPS-Mannes, der viel sieht, viel hört, vieles beobachtet. Und nicht nur die Weihnachtspakete zustellt …