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Spruch zum Wochenende: Gegenwart

„Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.“ (Buddha)

… irgendwann die Woche ist mir aufgefallen, dass ich an etwas nicht gedacht habe. Ich interpretiere es so, dass ich ein Stück Vergangenheit hinter mir gelassen, damit abgeschlossen habe. Nix mit: Jahrestag der Entscheidung, zu kündigen. Nix mit: Jahrestag des ersten freien Tages meiner Auszeit … und wie dankbar bin ich, dass ich glücklich ganz im Augenblick bin, mit einem Lächeln zurück und nach vorne schaue. Aber genau richtig bin, wo ich gerade bin …

Heimatverliebt: Bockerl – fahr zua

Vom Schreibprojekt „Heimatverliebt“ hab ich mir ein paar Gedanken aufgehoben, eine davon war das Holledauer Bockerl, die Zugverbindung der Hallertau – lang her. Gerade läuft eine Ausstellung, zum ersten Mal im Herzen der Holledau, in Au in der Hallertau. Und die Gelegenheit hab ich genutzt, um endlich mal wieder zu fotografieren …


Die wichtigsten Stationen der ehemaligen Bockerl-Strecke von Sandelzhausen bis Wolnzach und von dem Bahnhofsknotenpunkt Enzelhausen über Au bis Nandlstadt auf 50 Meter im Modell. 
Nicht nur uns Hallertauern geht da sHerzerl auf – es steckt ganz vui Heimatliebe PLUS Detailliebe drin.
Bockerl – fahr zua, nur vier Männer sind es, die die Geschichte der alten Zugverbindung am Leben halten.
Neben der puren Leidenschaft für Zugstrecke und Züge wird auch das Landleben in früheren Zeiten lebendig.
Die Sammlung ist mittlerweile sehr umfangreich.
Authentische Fuhrwerke der Zeit sind da zusammengetragen.
Überall entlang der alten Bahnstrecke werden Situationen aus dem Alltag ins Bild gerückt.
Die verschiedenen saisonalen Arbeiten im Hopfengarten.
Und mittendurch fährt das Bockerl .
Ich bin mir recht sicher, dass nicht jeder Besucher jedes Detail entdeckt – ich freu mich zum Beispiel über dieses Klohäusl, entdeckt inmitten einer Bauernhofruine.
Hier wird der Hopfen auf den Hof gefahren.
Die rote Ampel am Bahnübergang.
Erntearbeiten an der Bahnstrecke.
Hier löscht die Feuerwehr einen Scheunenbrand, im Hintergrund Polizei und Rettungshubschrauber.
Hippieleben in der Holledau.
In der Schnaps-Manufaktur.
Bockerl fahr zua.
Hopfabrock.
Romantische Platzerl gibts in der Holledau ganz viele – genau richtig für ein heimliches Stelldichein.
Auch neben dem Hopfen gibts in der Landwirtschaft immer genug zu tun.
Das Bockerl fährt durch den Zug-„Friedhof“ …
Immer was los auf dem Land.
Auch Kult: der Eicher. Könnte mein Papa mit seinem Oldtimer-Bulldog sein …
Bahnhofsstimmung …
Warten auf den Zug.
Beladen von Waggons.

Unbezahlte Werbung: Die Ausstellung in der Auer Hopfenlandhalle läuft noch am 23. & 24.03.2019. jeweils von 13 – 18 Uhr – zum Glück stellen die Modellbauer aber immer wieder in der Region aus, das nächste Mal wohl im Herbst, aktuelle Infos hier klicken, ich kann es nur empfehlen.

Sonntagsfreude: 2017 in Bildern

Draußen weht Wind, zwischen dem Sonnenschein jagt er nicht nur die Wolken am Himmel entlang, sondern auch das, was vom alten Jahr noch in der Luft hängt, festhängt, belastet, davon. Zum Jahresende heißt es wieder einmal Loslassen, das fällt nicht immer und nicht jedem leicht … denn „Loslassen hat viel mit Vertrauen zu tun. Dagegen hat zu starkes Festhalten viel mit Angst zu tun.“ (Autor unbekannt)

Ich bin eben in Bildern durch mein Jahr gegangen, wie viele schöne Momente ich als Erinnerung mitnehmen darf, wundervoll. Ein paar davon sind in dieser Collage zusammengepackt.

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Das mit dem Dankeschön

Freitag abend wurde gefeiert, ein 50jähriges Jubiläum an der Orgel. Viele offizielle Worte wurden da gesprochen, alle mit sehr viel Wertschätzung. Aber da sitz ich mittendrin und fühle, dass das längst noch nicht genug ist. Kennt ihr auch Menschen, die immer mehr geben, als sie annehmen können/wollen? Worte können die Dankbarkeit für alles, was dieser Mann für uns alle getan hat gar nicht ausdrücken.

Also: Dem Anlass entsprechend hat der Chor Händels Halleluja umgedichtet, das er in diesen 50 Jahren unzählige Male begleitet hat. Dutzende Aufnahmen hat er auf Kassetten zu Hause, alle beschriftet, aber unsortiert in einem großen, großen Schrank … Das wird aber nicht erwähnt. Weiß das vielleicht keiner? Dann werden Gedichte vorgelesen, selbst gedichtet und gereimt, versteht sich. Das eine, zu lang, das andere, zu kurz, beide kratzen nur an einem Teil der Geschichte. Das Dankeschön im Namen aller ist unterbrochen von vielen Lachern. Viele Worte, die irgendwie nicht den Kern treffen. Alles steckt so sehr in der Gegenwart fest. Die Musiker bringen Ständchen, untermalt von Kaffeehausmusik werden da aktuelle Erinnerungen, witzige Begebenheiten besungen. Supertoll gemacht, aber irgendwie wird es dem Anlass immer noch nicht gerecht. Der Jubilar merkt selbst, dass hier keiner mehr ist, der die 50 Jahre mit ihm zusammenfassen kann, also ergreift er das Wort. Und berichtet, vom Anfang, als er eingesprungen ist, für die erkrankte Organistin. Dass er seit 50 Jahren nur als Ersatz im Einsatz ist. Wie er sich das Orgelspielen angeeignet hat. Für welche Chorherren, Pfarrer und Dirigenten er schon tätig war. Wie sehr er sich über die vielen bekannten Gesichter freut, die seinetwegen gekommen sind, obwohl sie sonst kaum mehr zu sehen sind. Wie dankbar er für die Musik ist, die sein soziales Netzwerk war und ist. Die ihm so viel Spaß und Freude bereitet, sein Leben bereichert, ihm so viele wertvolle Begegnungen und Erlebnisse schenkt … Auf den Punkt. Dankeschön.

Schön war sie, die Feier, eine Reise in die Vergangenheit. In einen Musikerfreundeskreis, der sich in den letzten Jahren aus den Augen verliert. Aber auf den gemeinsamen Zeiten aufsetzen kann. Wir haben uns sogar vorher zum Proben getroffen, denn wir sind nicht mehr wöchentlich zusammen, müssen uns erst wieder aufeinander einhören, Sicherheit gewinnen, mit einer Ausnahme ist aktive Musik nicht mehr ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Und die wollten, obwohl es „nicht ganz perfekt“ war doch tatsächlich eine Zugabe …

Anders ist er geworden, „mein“ Chor. Immer noch viele von den alten Mitsängern, aber auch viele neue. Und die haben auch eine andere Art, zu singen. Als ich Mitglied in diesem Chor wurde, gab es einen begnadeten Dirigenten, selber Sänger durch und durch. Der viel erreichen wollte und ein Qualitätsniveau geschaffen hat. Und einen Organisten, der immer mehr gab, als er musste. Ja, anders, das ist das richtige Wort. Nicht mehr mein Chor, trotzdem konnte ich für einen Abend (besser eine lange, heiße Sommernacht) zurückkommen. Und mich entspannt zurücklehnen und wohlfühlen. Dafür von Herzen Dankeschön.