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Kummerspeck

Jedes Kind reagiert anders auf Veränderung. Auch wenn Nichte 2.0 auf einen oberflächlichen Blick den Umzug mit allen Herausforderungen gut weggesteckt hat, im Kindergarten und in der neuen Umgebung angekommen ist … sie vermisst auch so vieles. Die alten Freunde, den gewohnten Kindergarten, die Nachbarn und so viel mehr, was zum alten Zuhause und damit zur Sicherheit gehört. Mit dem Umzug hat der Druck auf sie was das deutliche Reden angeht sehr zugenommen. Und Schwimmen soll sie jetzt noch schnell vor der Einschulung lernen. Und das Radfahren klappt auch noch nicht zuverlässig genug. Und weniger essen soll sie …

Wobei der Kinderarzt meine Schwester dann direkt auf das Thema Kummerspeck angesprochen hat und klargemacht hat, dass zu viel Druck an dieser Stelle nur den Kummer erhöht …

Und dann noch das typische Schwesternphänomen: anstatt die Mittlere jetzt liebevoll zu umarmen und ihr beizustehen verbünden sich Groß und Klein gegen sie. Das hat sie mir auch kürzlich sehr traurig erzählt. Keine Frage, dass das unsere 5jährige Verfechterin von „allen soll es Bitteschön gut gehen“ tief verletzt. Und nicht nur sie, auch ich beobachte das grade alles mit viel Kopfschütteln. Und wenigstens versuche ich ein kleines bisschen gegenzusteuern … weil ein trauriges Kind, das geht so gar nicht ❣️

Sommerferien-Gedanken

Mademoiselles Start in die Sommerferien war ein bisschen anders als „geplant“, denn am Tag vor dem letzten Schultag vor den großen Ferien fühlte sie sich so richtig unwohl und – obwohl sie sich nicht erklären kann, wo sie sich angesteckt hat – zeigte der Test dann plötzlich 2 Streifen. Positiv. Zum Glück geht es ihr seitdem von Tag zu Tag besser – aber ein bisschen traurig macht es sie trotzdem. Und wir alle wissen ja, dass man gerade als Teenager gar nicht gern mag, wenn etwas anders als geplant passiert …

Trotzdem mussten die Münchner Patenkindern im letzten Jahr akzeptieren lernen, dass sich in ihrem Leben und vor allem in der Familie etwas maßgeblich verändert. Nach ersten Gesprächen, langen Wochen randvoll von unterschiedlichen Gedanken, Hoffnung, Unglauben, Wut, Traurigkeit und vor allem sehr viel Gefühlschaos ist vor einigen Wochen Mama ausgezogen und lebt jetzt getrennt in einer anderen Wohnung in einer anderen Stadt.

Seitdem sind erneut Wochen vergangen, alles ist in Bewegung und es wird wohl auch noch dauern, bis sich einmal neue Routinen einstellen, gewohnte Routinen endgültig der Vergangenheit angehören – und überhaupt. Ich wünsche allen Familienmitgliedern, dass der Sommer die Zeit zum Durchatmen wird, dass das neue Normal langsam aber sicher „normal“ wird.

Und dass es irgendwann leichter wird, zu akzeptieren, dass nicht alles immer nach Plan verlaufen kann ❤

Schreibprojekt 2021 – Momentaufnahme #1

Im Mitmachprojekt stellt Aequitas et Veritas als erste Frage: Wagst du es vor dem Hintergrund der Erfahrungen von 2020 noch, für das neue Jahr Pläne zu schmieden, gute Vorsätze aufzustellen?

Da ich mir nur selten etwas vornehme, weil gerade Jahreswechsel ist, könnte ich die Frage sehr schnell mit „Nein, mach ich nicht.“ beantworten. Mit etwas Nachdenken stimmt das aber nicht, denn durch Corona, Pandemie, Vorgaben und Co. muss ich besser planen. Ich möchte meine Nichten und die Herzensmenschen sehen, so oft es geht. Also agieren wir hoffentlich alle zusammen durchaus vorausschauend. Wenn wir – hoffentlich bald – ein Wiedersehen realisieren möchten, dann müssen wir uns die Wochen vorher vorbereiten – damit nicht Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt werden können.

Dazu möchte ich auch im Hinblick auf alle anderen Begegnungen nicht müde werden, nicht damit aufhören, mich rücksichtsvoll und zurückhaltend zu verhalten. Die Menschen außerhalb meiner Familie, denen ich privat begegne, treffe ich auf einen Spaziergang. Da ich weiterhin nicht im Homeoffice arbeite habe ich im Job nicht so viele Möglichkeiten der Distanz … da halte ich Abstand, schrubbe meine Hände und lüfte, lüfte, lüfte. Der Kollege, dem das nicht passt? Sollte sich vornehmen, sich warm anzuziehen. Punkt.


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