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Spruch zum Wochenende: Wissen

„Was man nicht genau weiß, weiß man gar nicht.“ (Verfasser unbekannt)

Ist gar nicht so einfach, an das Übel bzw. die Quelle meines Schmerzes zu gelangen. Auch die gestrige Untersuchung hat keine Erklärung geliefert, warum mir mein Handgelenk unverändert weh tut. Vielleicht wäre am einfachsten, wenn ich es einfach mal so hinnehmen könnte …? Probier ich aus, direkt jetzt am Wochenende – habt ein schönes.

Zusammenhalt

Wenn sich das geliebte Kind verändert ist es für Eltern schwer. Wie aber ist es, wenn das nicht das geringste mit Alter und Entwicklung zu tun hat, sondern sich eine Erkrankung herausstellt, die in ihren Auswirkungen so unfassbar zerstörend ist. Dass sie das bisherige glückliche Leben des Kindes unter einen schweren Schatten stellt … 

Meine Kindergartenfreundin und ihre Familie haben in den vergangenen Monaten zusehen und spüren müssen, wie sich aus einer Konzentrationsstörung, die hin und wieder im Schulalltag auffällig wurde, ein anderer Mensch entwickelt hat. Nach vielen Untersuchungen und Klinikaufenthalten steht schließlich die Diagnose einer Entzündung im Gehirn fest, ausgelöst durch einen irreparablen Gendefekt. Es handelt sich um eine fortschreitende Erkrankung, es gibt keine Medikamente. Zwar ohne Schmerzen, aber er bekommt seine Veränderung mit, ist verzweifelt, fühlt sich dumm, leidet, weil er vieles schlicht nicht mehr kann. 

Die ganze Familie, also nicht nur Eltern und Bruder, sondern auch die Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins wurden getestet, ob sie als potentielle Stammzellenspender in Frage kommen, denn eine Transplantation könnte – vielleicht, das ist wenigstens eine kleine Hoffnung – den Krankeitsverlauf beeinflussen, verlangsamen, helfen. Vielleicht, ein kleines bisschen Hoffnung bringen. Und aus diesem Anlass ein Aufruf: wer noch nicht typisiert ist, kann sich hier ganz einfach als potentieller Spender bei der DKMS registrieren. 

Einmal mehr erlebe ich in nächster Nähe, wie groß die Hoffnung ist und wie sehr das Warten zermürbt … Zum Glück haben sie sich Hilfe gesucht, werden begleitet, nicht nur professionell und tatkräftig, sondern auch menschlich. Und ich schicke einen Wunsch ans Universum: lass sie positiv bleiben und den Zusammenhalt nicht verlieren, miteinander, füreinander, vor allem für Tobi.

Sorgen

Sonne
Sonne

Einer meiner Onkel ist 78 Jahre alt und lebt seit fast 20 Jahren mit einem Spenderherz. Die meiste Zeit war es gut, viel besser als zuvor. Seit etwa 5 Jahren aber muss er zusehen, wie sein Körper abbaut. Die Nieren haben gelitten, mindestens 3 mal die Woche wird er zur Dialyse gebracht. Letzte Woche verschlechterte sich sein Zustand rapide, er musste ins Krankenhaus. Meine Tante ging davon aus, dass er im Sterben liegt, und informierte ihre Geschwister. Im Gespräch ging es dann weniger um Gefühle, vielmehr um „was sich gehört“. Also wie die Beerdigung ablaufen soll, wer zum Leichenschmaus eingeladen wird – und dass sie nichts passendes anzuziehen hat. In der Klinik wurde ihm die Galle entfernt, jetzt geht es ihm zum Glück wieder besser. Wir machen uns trotzdem Sorgen.

Der andere Onkel ist ebenfalls über 70 und hat die Diagnose Magenkrebs erhalten. In der Familie meines Vaters waren alle sehr schockiert, denn er tut von seinen Geschwistern mit Abstand am meisten für seine Gesundheit, achtet auf die Ernährung und macht sehr viel Sport. Aber er hat sich in den vergangenen 3 Jahren auch sehr gestresst, weil seine Tochter sich nach mehr als 10 Jahren von ihrem treulosen Gatten getrennt hat. Er fühlte sich sehr verantwortlich, da floss ein Großteil seiner Energie in die Wiederherstellung eines positiven Zustands. Die Diagnose traf ihn vollkommen unvermittelt, mittlerweile hat er Chemo und Operation hinter sich. Aktuell ist er immer noch sehr geschwächt, ihm fehlt die vorher investierte Kraft … Wir machen uns Sorgen.

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte mein Freund Andi einen Unfall, er stürzte die Kellertreppe hinunter. Und verlor einen Teil seines Gedächtnisses. Die vergangenen Monate hat er sich zurückgezogen, darauf konzentriert, im Beruf das Vergessene nachzuholen, aufzuholen, für seinen Beruf und die Familie. Wir haben uns seitdem nicht mehr gesehen, nur hin und wieder telefoniert. Jetzt hatte ich einen neuen Anlauf gestartet, die Freundschaftspause dauert mir schon fast zu lang. Da kommt nach einigen Tagen Antwort – es klappt nicht. Denn es ist zum zweiten Mal passiert, ohne Unfall. Das Gedächtns ist erneut weg … Das macht Angst. Die ersten Checks haben zunächst viele Krankheiten ausgeschlossen. So weit, so gut. Nur erklärt das nicht, was da passiert. Deshalb wird er ab dieser Woche in der Klinik sein, mit Zeit werden verschiedenste Experten neben seinem Körper auch der Seele Aufmerksamkeit widmen, die Psyche gründlich erspüren und versuchen, ihm zu helfen. Ich mach mir Sorgen.