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„Fließend“ Homeoffice

Während Nichte 3.0 geboren wurde war ich da, damit 1.0 und 2.0 „normalen“ Alltag hatten. Aktuell bedeutet das, dass 2.0 nicht in die Kita oder zum Spielplatz darf, die große Schwester darf nicht in die Schule oder sich mit Freunden treffen. Beiden fehlt das, so richtig. Die jüngere macht das Beste draus, spielt im Sekundentakt was anderes und braucht immer das, was gerade verräumt ist. Oder sie geht schaukeln, schaukeln geht immer und stundenlang – aber das klappt dummerweise noch nicht allein. Da brauchts eine Anschubserin. Jetzt.

Die Große hat eine tolle Lehrerin, die für die Viertklässler ein Wochenprogramm erstellt hat, das sie „selbstorganisiert, bearbeiten können. Sie soll schließlich, auch wenn grad keine Normalität herrscht, zumindest ein paar Stunden für die Schule lernen.

Fragt man die jetzt ja mittlere nach hören großen Schwester, dann erklärt sie fließend, dass „Noni“ (ja, auch die Namen ändern sich) im Homeoffice ist. Ob die im Büro im obersten Stockwerk wirklich nur schulisches tut? Hm. Tja. Ich würde mal diplomatisch sagen: auch. Wobei jede Ablenkung hochwillkommnen ist. Und am Allerliebsten nehmen beide großen Schwestern grad „ihr“ Baby in den Arm. So geht Geschwisterstolz.

… Auch wenn der Lagerkoller immer nur ein paar Zentimeter entfernt scheint, im Großen und Ganzen wissen die zwei ihr Zuhause schon sehr zu schätzen. Immerhin hat die bezaubernde Nichte ohne jeglichen erwachsenen Impuls festgestellt, wie gut es ist, Haus und Garten zu haben. „Coco, stell dir mal vor, wir hätten nur eine winzig kleine Wohnung, ohne Balkon …“. Ja, das wäre in der Tat was ganz anderes. Und schon erkennt eine 9jährige, dass Dankbarkeit, für das was ist, angebracht ist, statt sich nach etwas zu sehnen, was man nicht braucht.

Das mit der Musik

In der Familie der Münchner Patenkinder spielt Musik schon immer eine wichtige Rolle. Für 2018 hat sich die Frau Mama einen langgehegten Traum erfüllt, sie lernt jetzt. Klavier. Und nicht nur sie, auch Monsieur und Mademoiselle nehmen Stunden. Praktisch, die Klavierlehrerin kommt einmal ins Haus und unterrichtet ab sofort alle. Und holt jeden da ab, wo er startet. Monsieur ist der Überflieger, durch sein Flötenspiel kennt er die Noten, kann Harmonien und Akkorde „berechnen“. Nach der ersten Stunde versucht er sich bereits an der Begleithand … und das hört sich schon sehr gut an. Hüstel. Das Patentantenherz ist stolzgeschwellt und träumt von kleinen Gesangskonzerten mit hauseigener Begleitung …

Ach ja, auch der Herr Papa bekommt Unterricht, wie praktisch, dass die Lehrerin ihm das Gitarrenspielen beibringt – auch wenn ich ihn doch etwas mit dem „palimpalim“ der mittelalterlichen Troubadoure aufziehen musste, find ich richtig gut, die neue musikalische Note. 🎼🎵🎶🎵🎹

Das mit dem Schwimmen

Dieses Wochenende waren die bezaubernde Nichte und ich im Schwimmbad – damit die Mama, meine Schwester, mit eigenen Augen sieht, dass wir nicht schwindeln. Also wegen dem Schwimmen können.

Da war dann übrigens sogar ich überrascht, denn vor zwei Wochen ging Schwimmen nur in dem Bereich, wo sie stehen konnte. Sonntag ist sie ohne Probleme in einem Bereich geschwommen, wo ich grade so aus dem Wasser schauen kann …

Und immer der suchende Blick und der Ruf „Mama, schau mal!“

Stolzes Trio, Nichte, Mutter und die Tante, jawoll!

Kindheitserinnerungen #3: Musik

Gerne hätt ich Klavierspielen gelernt, nur war meine Schnupperstunde alles andere als das, was ich mir unter Klavierspielen so vorgestellt hatte. Insofern hab ich das direkt abgebrochen. Auch auf der Gitarre kann ich zwar klimpern, aber nicht mehr. Aber Blockflöte, die kann ich spielen. 

Gelernt hab ich es bei Herrn Fischer, der war mit seiner mobilen Musikschule auf den Dörfern unterwegs. Einmal die Woche, ich glaube mich zu erinnern, dass es der Mittwoch Nachmittag war, kam er in einen Raum hinter dem Rathaus, es war der Gruppenübungsraum der Feuerwehr. Wir dürften im Schnitt so 8 bis 10 Kinder gewesen sein. Die einen mit etwas mehr, die anderen mit etwas weniger musikalischem Talent. Und so lernten wir Woche für Woche, Monat für Monat weitere Stücke aus dem roten Notenbuch für Blockflöte. Um am Jahresende ein Konzert in der Grundschule zu spielen. Für die Zuhörer muss es grauenhaft gewesen sein, aber alle sind tapfer geblieben und haben am Schluss applaudiert. 

Ich war sogar ein weiteres Jahr im Blockflötenkurs „für Fortgeschrittene“. Danach allerdings hatte ich zugegebenermaßen keine Lust mehr, obwohl Herr Fischer viel Musikalität in mir vermutete. Und mir für mein damaliges Alter so grauenhafte Vorschläge wie Hackbrett oder Harfe machte … Richtig, mein Abschied von Herrn Fischers Angebot war für immer. Nur musste ich dann im Musikunterricht am Gymnasium auch noch Blockflöte spielen. Da gabs sogar Noten drauf (obwohl der Vater eines Mitschülers dagegen sein Veto eingelegt hatte, hm). 

Was mir Herrn Fischers Musikschule aber fürs Leben beigebracht hat: ich kann Noten lesen. Und in meiner späteren Laufbahn als Sängerin musste mir die Flöte öfter mal helfen, Passagen einzustudieren. Natürlich nur, wenn keiner Zeit hatte, mich auf dem Klavier zu begleiten. Daher kam öfter mal der Gedanke, dass ich doch zu gern Klavier gelernt hätte … Tja.

Nina sammelt Kindheitserinnerungen, dieses Mal ist ihr Thema Musik.