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Projekt ABC: #J wie Jahresringe

Dieses Mal fragt der Wortmann im Fotoprojekt nach was mit J – und dazu wollte mir erst mal gar nichts einfallen. Immer wieder bin ich gedanklich bei Jahr gelandet – dann war da plötzlich ein Gedanke, dass tatsächlich ganz unaufgeregt schon wieder ein neuer Jahresring dazugekommen ist. Nicht an dem hier zu sehenden Baumherz – das gehört aber zum Unfallgegner meines Vaters vor einem knappen Jahr. Und wir sind alle sehr froh, dass die Jahresringe unseres alten Herrn noch etwas weitergeschrieben werden dürfen (also wenn es nach mir und den Nichten und eigentlich allen Familienmitgliedern geht, dann dürfen da noch ganz ganz ganz viele kommen … also quasi unendlich viele!)

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Sonntagsfreude: Aufregung

Wenn auf dem Dorf am Wochenende zwei Mal die Feuerwehr aus- bzw. anrücken muss. Gestern und heute heulte jeweils gegen halb 12 die Sirene. Gestern hat ein Neubau zum Glück nicht gebrannt, aber so ein Schmorbrand ist auch nicht schön. Heute war ich eben von der Morgenrunde zurück und dabei, die dreckigen Schuhe auszuziehen. Auf der Straße schiebt eine junge Mutter ihr Baby im Kinderwagen vorbei und sagt ihrem vorausradelnden großen etwa 3jährigen, er soll aufpassen. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Ein paar Sekunden später, ich höre ein Auto, dann einen lauten Knall – und dann Schreie …

Glück für mein Seelenheil: der junge Autofahrer hat „nur“ sich selbst und sein Auto an den betonierten Gartenzaun gesetzt. Das aber gründlich. Ich bin irgendwann auch – dann wieder mit Schuhen – los, da war aber schon Hilfe aus der Nachbarschaft da. Dann kam schnell Feuerwehr, Notarzt, Polizei … was für eine Aufregung. Und irgendwas ist im Dorf mit Unfällen im Gartenzaun, das waren ein paar zu viele für innerorts in den letzten 5 Jahren.

Ich mach dann mal sehr ruhig, heute Nachmittag, so viel los, zu viel für ein-mein Wochenende.

Sonntagsgedanken: Das mit dem ich-bezogenen Autofahren

Heute möchte ich ein paar Gedanken zusammenfassen und als Appell hier lassen, als Denkanstoß. Nicht nur für meine Patenkinder, die irgendwann Fahranfänger sein werden und Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln, sondern für jeden ungeduldigen Autofahrer. Beobachtungen und Erfahrungen, die mir aus aktuellem Anlass angemessen erscheinen:

Ja, kann sein, dass das eigene Auto mehr PS hat, schneller beschleunigt. Ja, kann sein, dass man das alles normalerweise gut im Griff hat. Ja, die Landstraße ist einspurig in jede Richtung. Ja, kann sein, dass man es eiliger hat, als alle anderen. Ja, kann sein, dass sich tatsächlich einer an die Straßenverkehrsordnung hält und in der Ortschaft 50 und außerhalb was erlaubt ist fährt. Sind übrigens 100 …

Aber NEIN, das berechtigt nicht, sich selbst und damit andere zu gefährden. Nie, weder bei klarer Sicht und guten Sichtverhältnissen, erst recht nicht, wenn das nicht gegeben ist. Vor zwei Wochen gab es im Landkreis einen Unfall mit tödlichem Ausgang – die Unfallverursacherin ist Vielfahrern auf der Strecke schon zuvor durch gehäufte riskante Überholmanöver aufgefallen … Muss es wirklich ein Menschenleben sein, das ein ich-bezogenes Fahrverhalten ausbremst?

Die letzten Tage war mein Autofahrerleben mehrfach gefährdet, einmal habe ich eine Audifahrerin auf der Landstraße durch meine Anwesenheit schlicht gestört, von Dorf zu Dorf fuhr sie mir knapp hinter meinem Kofferraum auf, ich hab den bösen Blick im Rückspiegel gesehen … Auf dem mittleren Ring war ich einem eiligen SUV-Fahrer im Stop and Go Verkehr im Weg, er hat mich tatsächlich angehupt und sogar den Mittelfinger gezeigt, einfach nur, weil ich – wie die anderen vor und hinter uns – im Weg war? … Und schließlich ein offensichtlich ortsunkundiger Mietwagenfahrer, der mich an der Autobahn-Abfahrt zum Flughafen bei 120 mal kurz ausbremsen musste, zuvor aber unbedingt überholen??? …

Ich hoffe, dass meine Aufmerksamkeit im Straßenverkehr, mein gefühlter 360-Grad-Blick, mich weiterhin beschützt, rechtzeitig bremsen lässt, achtsam auf alle um mich herum bleibt, mich rechtzeitig auf andere reagieren lässt. Aber es sollte jedem immer bewusst bleiben, dass keiner allein unterwegs ist. Und im oben beschriebenen Fall ist ein Menschenleben ausgelöscht worden, das zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war …

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (16)

Ein Dankeschön an den LKW-Fahrer, unbekannterweise, der mit gestern abend auf der A96 „geholfen“ hat. Vielleicht hat er mir sogar das Leben gerettet? Ich weiß es nicht, vermute aber, dass er und meine Schutzengelschar ganz gut zusammengeholfen haben.

Ich fahre auf der linken Spur, bin der letzte, der eine rechtsfahrende Kolonne überholt. Mein Tempo dürfte etwa bei den erlaubten 120 km/h liegen. Rechts schräg-vor-neben mir ein deutlich langsam fahrender PKW – kein Blinker, aber ein Spurwechsel. Ich vermute, der ältere Herr hat mich überhaupt nicht wahrgenommen? Ich hab ihn plötzlich sehr deutlich und viel zu knapp vor mir gehabt, musste vollbremsen – und bin auf der regennassen Autobahn ins Schleudern gekommen. Mein großes Glück: hinter mir war niemand und der LKW-Fahrer rechts hinter mir hat mit gebremst, mich über die Fahrbahn schleudern lassen … ich kam dann auf dem Seitenstreifen zum Stehen. Verkehrt herum …

Der Brummifahrer ist sogar stehengeblieben und hat nach mir gesehen. UND er hat mir beim Manövrieren geholfen, ist nämlich erst mal ziemlich blöd, verkehrt rum neben der Fahrbahn zu stehen.

Aber: mir ist nichts passiert, sonst auch keinem. Dafür möchte ich Danke sagen. Und (wieder einmal) einen Appell schicken, an alle, die ohne Rücksicht vollkommen „für sich“ unterwegs sind: im Straßenverkehr ist keiner allein. Auch wenn ihr es nicht mitbekommt, ihr gefährdet andere …