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Episoden aus (m)einem Autofahrerleben: Sonntagsfahrer (20)

Gibt so Zusammenspiele, die sich definitiv nicht befruchten. Wenn Sonntags zusätzlich zur nur zu besonderen Anlässen unterwegs Seienden Autofahrertruppe noch Fußballfans mit wehenden Fahnen auf der eigentlich dreispurigen Autobahn unterwegs sind, dann wird’s für den Rest anstrengend. Gut, einfach wäre, auf der ohnehin kilometerweit freien rechten Spur zu fahren, das ist jetzt aber dummerweise nicht gestattet. Dazu ist der sonntägliche Mittelspurfahrer ja unberechenbar schreckhaft.

Obs nun an den noch das Unentschieden gegen die Bayern feiernden, heimreisenden Düsseldorfern lag, die nach einer bestimmt ausgelassnen Partynacht gestern wie Irrlichter mit Scheuklappen unterwegs waren? Ich kann es nicht sagen. Habe nur im wahrsten Sinn des Wortes ein Stoßgebet zum Himmel gesandt, als ich gestern heil und unfallfrei bei den Nichten angekommen bin – allerdings haben mich mehrere Bremsmanöver und der 360-Grad-Blick echt Nerven gekostet …

Fußball und so

Gerade kommt man, selbst wenn man will, nicht an Fußball und am WM-Geschehen vorbei. Spätestens die Schlagzeilen informieren die Welt. Sogar eine Kollegin, die sich so gar nicht interessiert, weiß doch tatsächlich, worüber man diskutiert. „Die“ deutschen Fans seien weltweit total unbeliebt, der Kapitän der deutschen Mannschaft spiele ja wohl grottenschlecht, „das“ Spiel vorgestern sei durch einen Biss entschieden worden – und Italien sage aurevoir (äh ja, danke für den missglückten Einsatz von Fremdsprachen an Bushido.

Bildquelle: Pixabay
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Gut, ja, ich mach mir was aus Fußball, ärgere mich sogar manchmal über den Wankelmut von Fans weltweit, die nach einem Sieg als 12. Mann vom Platz gehen, aber ausgiebig über die schlechte Leistung „der Spieler“ diskutieren, wenn verloren wurde. Ich freue mich, wenn ich ein gutes Spiel auf dem Platz sehe – auch wenn dadurch eine Mannschaft ausscheidet, die ich persönlich sympathischer finde. Ich war schon oft für die falschen, dadurch geht die Welt nicht unter. Und ganz klar lässt es sich super kritisieren, wenn man selber frisch geduscht und ohne sich auszupowern ein Spiel verfolgt, statt  mittendrin zu sein und auch mal eine Chance zu vergeben, einen Patzer zu machen … Mit Floskeln bin ich lieber sparsam, aber mit denen hier soll man/frau bestens gerüstet sein …?

Also: heute abend drücke ich der super-sympathischen deutschen Mannschaft die Daumen. Und würde mich freuen, wenn ich sie auch die nächsten Wochen noch aktiv beobachten darf. Ich hoffe aber auch auf ein gutes und faires Spiel – und dass alle Nicht-Absprachen zu einem faden Unentschieden auch gefälligst eingehalten werden. Und jetzt hoffe ich, dass ich in die Runde der Fußball-Flüsterinnen eintauchen darf, wo frau sich auf die wirklich wichtigen Facts rund um die Spiele konzentrieren kann 🙂