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Bin ich zu aufmerksam?

Die Frage hab ich mir heute morgen gestellt, weil eine Autofahrerin (VW-Bus) es tatsächlich über ein paar Kilometer nicht mitbekommen hat, dass hinter ihr ein Servicewagen mit Blaulicht unterwegs war. Ich hatte ihn im Rückspiegel gesehen und bin sofort rechts ran, um ihn überholen zu lassen. Die anderen haben dann doch irgendwann Platz gemacht. Wie man es allerdings schafft, 5 Kilometer lang vor sich hinzugurken, ohne einmal nach hinten zu schauen? Oder sich nicht angesprochen zu fühlen … Mir ein Rätsel.

Ich hoffe, sie ist nie diejenige, die darunter leidet, dass ein Einsatzfahrzeug nicht rechtzeitig zur Unfallstelle kommt o.ä.

Wobei: vielleicht bin ich schlicht zu aufmerksam, sauge auf, fühle mich angesprochen, statt auch mal was nicht zu bemerken? Auch ein Gedanke, über den ich mal in aller Ruhe nachdenken werde.

Hin und her gerissen

In meine Blogpause fiel auch der endgültige Abschied von meinem beruflichen Problemfall. Nach langem hin und her hatte sie ihr Dasein als geduldeter Sozialfall ohne echte Aufgaben über – und teilte uns an einem grauen Nachmittag mit, morgen nicht mehr zu kommen. Unsere herzlichen Glückwünsche für eine bessere Zukunft in einem Umfeld, das besser zu ihr, ihren Interessen und vor allem ihrer Belastungsfähigkeit passen sollten, verhallten – fast wie ungehört. Ein schwieriger Fall.

Dann kam es zu einem unerwarteten – und folgenreichen – Wiedersehen: in einer sonnigen Mittagspause begegnete sie uns als Bedienung im zufällig gewählten Lokal mit Sonnenterrasse. Obwohl sie nicht für uns zuständig war hielt sie sich lange mit einem ausgiebigen Schwatz bei uns auf. Gut gelaunt, strahlend – unaufmerksam für alles, was um sie herum vorging. So ist ihr leider auch nicht aufgefallen, dass in ihrem Bereich mehrfach Gäste Platz nahmen, warteten – um dann genervt wieder aufzustehen, da sie nicht bedient wurden … das hat der Chef mitbekommen. Und sie aufgefordert, zu gehen, um nicht wiederzukommen. Auch hier gab es im Vorfeld mehrere Gespräche, immer wieder wurde ihr klargemacht, was von ihr als  Mitarbeiterin erwartet wird. Und auch hier: rein, raus. Vergessen. War was? Aber warum, ich bin doch gut …

Jetzt bin ich indirekt auch am zweiten „Scheitern“ in kürzester Zeit beteiligt, und damit fühle ich mich nicht sonderlich gut. Bin hin und hergerissen, ob ich mich noch mal melden soll, ihr erklären soll, dass estnische die Sicht der anderen ist, die verkehrt ist … seufz. Ich vermute, die Zeit kann ich mir sparen. Und Punkt.

Episoden aus (m)einem Autofahrerleben (3)

Freitag Abend auf dem Weg aufs Land. Einer hinter dem anderen her fährt in der Feierabendkolonne Richtung zu Hause. Im Gegenverkehr ist einer unaufmerksam? Hat es eiliger als alle anderen? Überholt. Dank meines Vordermanns machen wir eine dritte Spur auf, auf einer engen Landstraße schaffen zum Glück 3 irgendwie kurzzeitig nebeneinander zu fahren, auch wenn das für die Kolonne auf der rechten Spur bedeutet, dass sie mit der Beifahrerseite fast im Graben landen … Mein rechter Vorderreifen hat auch was abbekommen. Gut, immer noch besser, als eine Kollission. Aber trotzdem kein gutes Gefühl!

Sonntag Abend vom Land in die Stadt, es regnet, die Sicht ist schlecht. Alle fahren angepasst. Nur ein Skodafahrer mit Luzerner Kennzeichen, der ist mutterseelenallein im dichtesten Verkehr unterwegs. Wechselt ohne Blinkzeichen – und ohne Rücksicht auf den neben ihm fahrenden Jeep – auf die linke Spur. Das passt dem nicht, sein Kennzeichen verweist auf PS=Pferdestärken. Die führt er jetzt vor, überholt den Luzerner mit einem rechten Schlenker. Bremst ihn aus. Das sollte wohl ein „Hallo, aufgepasst, so nicht“ sein? Hilft nur nicht, wenn der andere seinen Fehler gar nicht mitbekommen hat. Seufz. Das, was jetzt folgt, ist absurd, und alles andere als ungefährlich. Aufblenden, ausbremsen, auffahren lassen, blinken, blenden, Bremsen, auf 0 bremsen, Gas … Und das einmal durch den Allacher Tunnel und weit darüber hinaus. Meine Herren, ganz ehrlich, hat euch dieser Wettkampf der Fahrbahn-Eitelkeiten irgendwas gebracht?

Zum Glück herrschen noch keine winterliche Verhältnisse, Schnee-, Eisglätte oder so was, ist schließlich Dank der „tollkühnen“ Mitfahrer schon riskant genug!

Sommerzeit ist Ausflugszeit

Es ist Hochsommer und auf der Straße sind eine Menge Busse unterwegs. Die Ausflügler in die schönsten Gegenden der Republik bringen. Damit diese dort Zeit verbringen, etwas erleben. Zum Beispiel mein großes Patenkind, er durfte gestern mit seiner zukünftigen Klasse einen Ausflug in die Berge machen. Es war ein herrlicher Tag, die Kinder haben eine Menge gesehen, er war begeistert und wird davon noch lange schwärmen.

Mein morgendliches Auto-Erlebnis: ein Busfahrer mit einer Doppeldecker-Busladung voll Jugendlicher zieht auf der Autobahn ohne Signal und Tempo 80 auf die linke Spur. Ich war in dem Moment mehr neben, als hinter ihm. Keine Ahnung, wie es nicht zum Unfall gekommen ist, in jedem Fall bin ich heilfroh, weil weder mir noch den Kids was passiert ist. Viel von meinem Reifen ist jetzt auf der Straße, aber: Kein Busunfall, keine schlimmen Schlagzeilen, kein Leid für Familien … Im Straßenverkehr ist man im wahrsten Sinn des Wortes niemals allein unterwegs, deshalb wünsch ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit und Rundumblick. Danke.