Ich komme von meinem Thema der letzten Tage nicht so ganz los: heute stolpere ich über diese Partnerschafts-Tipps der Welt – was für eine verallgemeinernde Art der Fragestellung:
„Vor allem Frauen um die 40 sehnen sich vergeblich. Sind sie einfach nicht mehr attraktiv genug?“ „Warum fällt es gerade den intelligenten und erfolgreichen Frauen so schwer, einen Partner zu finden?“ „Was können Frauen ganz konkret ändern, damit die Chancen auf ein echtes Liebesglück steigen?“
Dass die Expertin darauf sehr generische Antworten gibt ist mehr als vorhersehbar. Am Ende ein Backrezept – für das Optimum, von dem frau/man(n) dann Abstriche machen kann, ganz nach gusto. Eine Erinnerung: Vor Jahren hat mir die beste Freundin eine Plätzchenform für den „Traummann zum Backen“ geschenkt. Ohne Hintergedanken, einfach nur lieb gemeint. Mich hat das damals verletzt. Ich habe es so aufgefasst, dass sie mich gerne in einer Beziehung sehen würde, dass sie denkt, dass mir etwas fehlt. Und war unendlich unglücklich, nachdenklich und traurig. Dabei hat sie mir genau das gewünscht, was Ilona Bürgel in den Tipps vorschlägt: den perfekten Mann, der mir guttut, ein optimales Optimum.
Nur: Ich bin keine Traumfrau, habe ganz schön Ecken und Kanten, Eigenheiten, (Stur-)Kopf, Gedanken, Träume und Ideale. Meinen immensen Freiheitsdrang, meine Vorstellung von Unabhängigkeit. Und mein eigenes Leben. Will ich einen Traummann? Nicht wirklich, trotzdem hab ich genau diesen „meinen“ Typus Mann. An dem ich nicht vorbeikomme. Den gibts, muss ich mir also nicht backen … Vielleicht sollte ich es mal mit einem ganz anderen Typus versuchen? Auch schon versucht, hat mich – und ihn – nicht glücklich gemacht.