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Musik am Mittwoch: Woman of the World

Neue Musik von Amy McDonald, hab ich zum ersten Mal auf dem Heimweg von der Wiesn gehört, nach unzähligen Gesprächen mit unzähligen Männern, warum es vollkommen ok ist, als Frau allein durch dieses Leben zu gehen. Auch als Mann, finde ich zumindest. Jeder so, wie es für sie/ihn eben passt. Gut, das hat mich vielleicht etwas voreingenommen gemacht. Hab es mir aber seitdem immer wieder angehört – und finds von Mal zu Mal noch besser. I am a Woman of the world.

Das mit dem eigenen Wecker

„Dieses“ Erwachsenwerden der Kinder von heute geht mir viel zu rasend schnell. Die bezaubernde Nichte besitzt seit einiger Zeit einen Wecker, den sie neuerdings selbst stellt. Und der sie weckt. Mit 5 Jahren ist sie schon wieder ein großes Stück unabhängiger, als noch ein paar Wochen zuvor.

Zum Glück darf ich dann aber auch wieder zu Gast in der kindlichen Welt sein, tief in die Fantasie eintauchen, Knöpfe oder Schrauben sind Werkzeuge, ein Berg wird zu einer Insel, und die  für Erwachsene unsichtbaren Einhörner in der kleinen Kamera bestaunen, die wir jetzt überall mit hinnehmen. Puh, zum Glück 😉

Das mit dem Plan

John Lennon soll mal gesagt haben „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, Pläne zu machen“. Es gibt bessere Zeitpunkte für ein neues Knie als so mitten in einer Renovierungsphase, aber gut – meine Mama konnte schon seit Jahren nicht mehr gut laufen, das Bein war schnell überlastet. Schon die vielleicht 300 Meter vom Haus zum Friedhof waren für sie eine weite und anstrengende Strecke. Ausgedehnte Spaziergänge hat sie aus dem Grund gar nicht erst gemacht … Jetzt ging es nicht mehr anders, die OP ist gut gelaufen, das neue Knie sitzt und passt gut. Sie hat die letzten Tage fleissig mit den Therapeuten gearbeitet, seit Freitag übt sie Treppensteigen – eben wird sie bequem zur Kur gebracht und es geht ihr gut. Sie ist fröhlich, erzählt, lacht, freut sich auf die 3 Wochen, in denen sie sich ganz auf sich und ihr Gesundwerden konzentrieren kann – schön! Und wir kümmern uns mit vereinten Kräften, dass sie zur Rückkehr dann schon in ihr frisch renoviertes zu Hause kommt.

Im Krankenhaus lag im Bett nebenan eine Frau Ende 60. Auch sie wurde letzte Woche operiert, hat ein neues Hüftgelenk bekommen. Auch bei ihr hat alles gut geklappt. Auch sie sollte heute in die Kur kommen. Alles war vom Zeitpunkt her perfekt aufeinander abgestimmt denn sie wollte in eine Kurklinik ganz nah bei ihrer Familie, hat den Krankenhaustermin seit Monaten verschoben, damit sie dort einen Termin für ihren Kuraufenthalt bekommt. Samstag wollte sie zur Toilette gehen und ist dumm gefallen. Die Hüfte ist gebrochen, sie muss wahrscheinlich noch mal operiert werden. Heute Ärzte-Konsultation statt Kur. Dass da die Tränen fließen ist nachvollziehbar – und es ist zu traurig, weil alles so gut geplant war, und dann kommt das Leben dazwischen …

Und bevor das jemand falsch versteht: auch für uns kam die Knie-OP zum falschen Zeitpunkt, aber da es sein muss nutzt alles nichts. Wir bekommen das irgendwie hin. Und genauso wird das die Familie der netten Bettnachbarin hinbekommen, eben anders als geplant.