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Sonntagsfreude: Vor einem Jahr

In den letzten Tagen wurde mir in Bildern und auch sonst immer wieder in Erinnerung gerufen, wie ich damals auf den letzten Metern meine Münchner Wohnung erst systematisch ausgeräumt und dann – natürlich – nicht nur besenrein, sondern gründlichst gereinigt zur Übergabe fertig gemacht habe. Das war eine echt harte Zeit, aber je leerer, desto mehr kam wieder zum Vorschein, was ich damals angemietet hatte. Und ein bisschen hab ich mich an diesem Sonntag Vormittag dann doch gefreut, dass ich die Wohnung nach 15 Jahren in echt gutem Zustand übergeben könnte.

Und natürlich kam dann jetzt auch mal die Frage auf: vermisse ich etwas? Die abschließbare Wohnungstür? Irgendwas? Tatsächlich kann ich mich an einen Tag erinnern, da hätte ich mir die Badewanne gewünscht … aber sonst vermiss ich nichts.

Im Gegenteil, gerade ganz aktuell weiß ich den Luxus des Landlebens so was von zu schätzen – egal, was ist: ich kann aus der Tür gehen und bin nach wenigen Schritten im Herzen der Natur. Ohne menschliche Kontakte, wenn ich will. Das war in der Stadt einfach nie möglich, und ist in diesen Zeiten manchmal so viel mehr wert.

Projekt ABC #C wie Chaos

Manchmal würd ich mir grad eine Art Beamer wünschen – so nach dem Motto „Scotty, es geht los“ – und wenn Scotty dann an seinen Reglern dreht surrt es kurz, danach ist das Chaos beseitigt. Alle noch so kleinen Krims und Krams sind wieder ordentlich in Schubladen oder wo auch immer verstaut. Und auffindbar, wenn ich dann später danach suche. Tatsächlich sind mittlerweile fast alle Kisten ausgepackt und ca. 80 Prozent ist so einigermaßen ordentlich. Die restlichen 20 Prozent sind die Dinge, die auch in der alten Wohnung „mal so rumlagen“. Die leg ich jetzt öfter auf einen Haufen zusammen. Das meiste bekomm ich mit Zeit sortiert und an einen logischen Platz. Für den Rest hab ich zwischenzeitlich, obwohl ich schon vor dem Umzug unendlich viel weggeschmissen hatte, große blaue Müllbeutel …

Ich freu mich auf den Tag, an dem das Chaos beendet ist. Punkt.

Danke für den schönen Schreibimpuls an den Wortmann.

Sonntagsfreude: Normalität

Wenn man umzieht hat man erst wochenlang Stress, weil man zusammenpackt, dann geht der Stress wochenlang weiter, bis alles ausgepackt und verräumt ist. Anders als eine leere Wohnung wohnlich zu machen erlebe ich gerade die Herausforderung, dass mein ganzes Zeug in eine eigentlich schon sehr wohnliche Umgebung eingepasst werden muss. Das ruckelt. Und manchmal stresst es mich.

Deshalb hab ich mir die letzten beiden Tage etwas „Normalität“ gegönnt. Gestern vormittags einiges ver- und aufgeräumt, gesund gekocht und den Nachmittag mit einem ausgiebigen Spaziergang durch die heimischen Holledauer Hügel verbracht.

Heute früh raus und den Tag mit einem strammen Marsch durch die Isarrauen begonnen. Und den Nachmittag „hänge ich auf der Couch ab“ und schaue eine Krimiserie. Draußen regnet es, drinnen steht noch viel rum. Aber: es stört mich heute nicht. Punkt.

Sonntagsfreude: Alles hat seine Zeit

Mein Lebensziel ist ein Leben in Balance. Der Ausgleich hat mich in den vergangenen Jahren manchmal mehr, manchmal weniger Anstrengung gekostet. Dabei hat sich immer mehr herausgestellt, dass zwei Wohnsitze – wochentags in der Stadt und das Wochenendzuhause auf dem Land – im Lauf der Zeit „aufwändiger“ für mich geworden sind …

Dazu kam: Hatte ich im neuen Job anfangs beste Vorsätze für einen Arbeitsweg mit öffentlichem Nahverkehr bin ich in der Zwischenzeit zur Pendlerin in der Stadt geworden. Und alles so insgesamt hat mich entscheiden lassen, dass ich gerne nur noch einen Wohnsitz haben möchte. Und eben pendle.

Deshalb hab ich in den vergangenen Wochen einen Umzug gemacht. Wie viel sich doch in meiner kleinen Stadtwohnung in den 15 Jahren angesammelt hat. Ich hab mich von vielem getrennt, aber es war trotzdem viel umzuziehen. In diesen Zeiten.

Dieses viel muss jetzt irgendwie passend in die ja schon bestehende Wohnsituation, bisher das Wochenendzuhause, jetzt mein Zuhause, geräumt werden. Gefühlt ist es etwas mehr, als einfach eine leere Wohnung einzuräumen. Aber das wird. Mit Zeit.

Trotzdem war ich vor ein paar Tagen einfach nur erschöpft, platt, fix und fertig. Und habe in unsere Familiengruppe geschrieben, dass ich nie nie nie mehr umziehen werde. Kommentar meiner Schwester: „Ins Altersheim dann halt.“ Kommentar von Nichte 2.0: „Ich zieh auch nie wieder um. Nur noch einmal zu dir – und dann nie wieder…“

Ich bin in der Zwischenzeit auch behördlich wieder Landkind. Und Holledauerin. War ich immer im Herzen, jetzt wieder insgesamt. Für meine Balance. Fühlt sich gut an.