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Das mit dem Übertritt

4 Jahre dauert die Grundschulzeit, danach muss Kind sich entscheiden. Und damit tatsächlich Weichen stellen für seine Zukunft … Monsieurs Notenschnitt im Übergangszeugnis liegt besser als die geforderten 2,33, zudem haben ihn seine Eltern wählen lassen, freuen sich mit ihm auf die kommende Gymnasialzeit. Er ist neugierig, wissbegierig, vielseitig interessiert. Hat durch die Zeit in der Schweiz bereits unter Beweis gestellt, dass er eine zweite Sprache schnell lernen konnte. Aus seinen sonstigen Neigungen vermute ich aktuell, dass er eher die technischen und naturwissenschaftlichen Fächer für sich entdecken wird, aber: mal abwarten und zusehen. Es bleibt spannend. Und keine Frage, ich wünsche dem großen Fünftklässler nur das Allerbeste für seinen morgen beginnenden neuen Lebensabschnitt!

Musik am Mittwoch: Italienische Momente

Als mir die Mama des Großen mit glänzenden Augen erzählte, wie sie Montag Nachmittag zu zweit das „richtig gute“ Übertrittszeugnis aufs Gymnasium gefeiert haben, mit einem „echt“ Münchner Spaghetti-Eis, da hatte ich spontan den perfekten Soundtrack zu diesem Bild eines italienischen Moments in der nördlichsten Stadt Italiens im Ohr. Oder? Bei den Klängen sieht man die beiden doch schier einträchtig je eine Riesenportion der weiß-roten Köstlichkeit genießen, auf dem Sonnenplatzerl vor irgendeiner Eisdiele der Stadt, im Münchner Südosten. Natürlich ist es die beste, wie so viele, die diesen Titel für sich in Anspruch nehmen. Und natürlich trägt die Mama eine große Sonnenbrille und die Männer pfeifen der „bella bionda“ hinterher …Solche Momente sollte man niemals vergessen. Per me, per sempre.

Von Kindern lernen: Ehrlichkeit

Kinder sind herzerfrischend ehrlich, klar, sie schwindeln auch. Aber oft staune ich sehr, wie geradlinig sie Dinge einfach mal sagen. Zum Beispiel der Große. Der durfte kürzlich mit der Frau Mama zum Neujahrs-Empfang der Pfarrei, weil er ja fleißiger Ministrant ist. Die beiden essen Schnittchen am Stehtisch und kommen dabei mit einer Dame im besten Alter ins Gespräch. Die sich interessiert erkundigt, mit wem sie es denn zu tun hat. Zur Schule befragt gibt Monsieur Auskunft, dass er die vierte Klasse der Grundschule im Viertel besucht. Sie stellt fest: „Dann geht’s für dich jetzt um die Frage, auf welche weiterführende Schule du gehst, gell?“ Er antwortet ohne Zögern:“Ohne angeben zu wollen, ich habe fast nur Einsen und ein paar Zweien, ist ja wohl klar, dass ich aufs Gymnasium gehe.“ Und isst genussvoll weiter, war ja schließlich nur eine ernsthafte und vor allem ehrliche Aussage, selbstbewusst und selbstreflektiert. 

Wir Erwachsenen sind ja oft alles andere als ehrlich, nicht mal uns selbst gegenüber. Und dann kommt uns auch noch dazwischen, dass wir uns selbst zwar gut, aber nicht zu gut dastehen lassen wollen. Ist das eine Form von Diplomatie? Falsche Bescheidenheit? Ich weiß es nicht. In jedem Fall beobachte ich mich selbst immer wieder, statt das zu sagen, was ich eigentlich aussprechen möchte, etwas eigentlich ganz anderes zu sagen. Hm. Vielleicht gar nicht so schlecht, sich mal wieder etwas kindliche Ehrlichkeir vorzunehmen?