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Paula und der Adventskalender – Vorlesegeschichten aus der Nachbarschaft

Immer, wenn Paula und Herrchen Andi in diesen Tagen von der Gassirunde zurückkommen ist bei den Nachbarsmädels was los. Und weil Paula ein kleiner frecher Hund ist schlüpft sie heute einfach durch den Geheimgang unter dem Zaun, lässt ihre Hasenkumpels grüßend links liegen und hopst eilig die Treppe zur großen Holzterrasse hoch. Dort drückt sie ihre Nase neugierig ans große Wohnzimmerfenster.

Die drei Nachbarsmädels stehen mit dem Rücken zu ihr auf der Couch und fingern an so was wie an der Wand hängenden Bildern herum. Am schnellsten schafft es die Älteste und ruft den Kleinen “ Apfelschimmel“ zu. Dann hilft sie der Jüngsten, „schau mal, ein Rotkehlchen„. Und die Kleine jubelt. Auch die Mittlere braucht Unterstützung, dann lauschen alle 3 andächtig, „hm, könnte Jingle Bells sein.

Nochmal,“ und tatsächlich, jetzt hört auch Paula jetzt die Melodie. Da entdecken die Mädels Paula und juchzend öffnen sie die Tür. „Was machst du denn da? Möchtest du auch einen Adventskalender haben? Maaaaamaaaa, Paula hat gar keinen Adventskalender, das müssen wir ändern.“

Zum Glück finden sich schnell ein paar Leckerlis, die in eine leere Kiste verpackt werden. Drauf schreibt die Große „Adventskalender – Jeden Tag ein Leckerli“. Das erste Adventsleckerli darf sich Paula übrigens sofort mopsen, ehe sie glücklich und zufrieden heim läuft.

Sonntagsfreude: Novemberblues

Die letzten beiden Wochen hatte ich ein Projekt. Eine Kollegin hatte ihre alljährlich wiederkehrende Depression nach der Zeitumstellung beklagt, ihr fehle in den ersten beiden Wochen so viel Licht, dass sie unter einem echten Novemberblues leide … und sie hatte den Kollegenkreis um Verständnis Rücksicht – und um Motivation gebeten. Das hab ich mir zur Aufgabe gemacht. Und ihr täglich rund um den Sonnenuntergang einen „Lichtblick des Tages“ präsentiert. Um sie aufzumuntern. Ist mir gelungen – und mit einem Augenzwinkern haben wir gestern die gemeinsame Projektphase beendet. Hat uns großen Spaß gemacht, ein paar Kollegen haben schon richtig mitgefiebert … ob es nächstes Jahr eine Wiederholung gibt? Mal sehen! Wie hat sie so schön geschrieben: auch neue Traditionen wollen schließlich gepflegt werden … 🍁🍂

„Himmlische“ Überraschung


Ein schöner Plan war das, was ein Freund meines Bruders heute für die Hochzeit seines Bruders plante: 100e von Ballons sollten vor dem frisch vermählten Brautpaar in den Himmel schweben …


Dumm nur, dass die Flasche mit Heliumgas nicht das gewünschte Resultat erzielte.


Glücklicherweise sind die Freunde meines Bruders Männer der Tat – so wurde während des Traugottesdienstes schnell eine neue Flasche organisiert (was das eigentlich geplante Weißwurstfrühstück im Garten ein kleines bisschen unentspannter gemacht hat …) Jackets aus und als „Mann“schaft einen Ballon nach dem anderen befüllen …


Auch wenn schon mal ein Dummy vortesten „musste“, in welche Richtung der Wind ihn wehte …


… da alle mehr oder weniger die Hemdsärmel aufgekrempelt haben ging was vorwärts.


Und das geplante Bild wurde doch greifbar.


Und auch wenn das alles andere als umweltfreundlich ist: es ist himmlisch schön, wenn die Ballons in den Himmel schweben.


Grad heute mit dem spätsommerlichen Sonnenschein war das ein Funkeln und Strahlen –


So sche scho!

Spontan-Überraschungsbesuch

Wenn eigentlich nichts geplant ist und die Nichten sich wegen Ferien zu Hause ganz arg langweilen? Dann kann ich als flexible Tante die Pläne vom langweiligen Wochenende tatsächlich über den Haufen werfen und für einen super gechillten Mädelsnachmittag ins gar nicht mehr so neue Nichten-Zuhause reisen.

Und dann können wir stundenlang synchron bis in den Himmel hinauf (Nichte 2.0, mehrmehrmehr!!!) bzw. halbe Höhe (bezaubernde Nichte, damit s mir nicht schwindlig wird) schaukeln. Mehr brauchst dann fast nicht.

Ok, eine spontane Rettungsaktion für den wunderschön schillernden Waldmistkäfer, der sich anscheinend verirrt hatte. Und möglichst viele Füße (Nichten und Tante) unauffindbar im Sandkasten verbuddeln. Und mit den auch im Garten wohnenden Amseln quatschen. Und zwischendrin immer wieder staunen, wie wohnlich das letztes Jahr doch noch sehr wilde Grundstück schon ist.

Nach einer ausgiebigsten Badewannen-Session mit viel Bestaunen des Totenkopf-Impfpflasters des jüngsten Familienmitglieds wurde der Mädelsabend eingeläutet. Zum Abendessen gabs sogar Spargel. Erwähnenswert, dass die bezaubernde Nichte später dann doch tatsächlich 4 Chips (NICHT Tüten …) zum Spieleabend auf der Terrasse rausrückte … Untermalt übrigens von Festivalklängen, die Nichte überlegt, ob wir da nächstes Jahr mal hinschauen sollten (in diesem Jahr hätte das spontan nicht geklappt, denn Nichte 2.0 hat sich unsere Ausbüchsaktion vom letzten Wochenende genau gemerkt und uns nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen, sie will immer miiiiit, nur damit das klar ist!).

Und heute früh bin zumindest ich rechtzeitig aus den Federn gekrochen, um auch die Großeltern der Nichten glücklich zu machen. Der jährliche Gedenkgottesdienst für meine verstorbene Schwester war sogar erlebenswert: der Pfarrer hatte zum erklärten Ziel, gute Laune, Lachen und Freude zu versprühen. Und dann hat sich auch noch eine Schwalbe ins Gotteshaus verirrt, die für waghalsige Flugeinlagen sorgte und die Aufmerksamkeit von den Routinen lenkte … hat zumindest mir geholfen, die Stunde kurzweilig zu machen. Und anschließend durfte ich noch die vielen Kirchgänger schadenfroh anlächeln, die ihre Missbilligung angesichts des gewaltigen Rosenstocks, der unser Familiengrab ziert, nicht verbergen können. Hach.