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Das mit der Generalprobe

Samstag hatte ich ja das große Glück, Gast beim „Turnierhof des Herzogs“, der Generalprobe für die Mitwirkenden der Landshuter Hochzeit 2017 zu sein. Eher Pech hatte einer der Ringelstecher, er ist vom Pferd gefallen und liegt verletzt im Krankenhaus. Gute Besserung auf diesem Wege.

Sehr nett fand ich, dass neben mir im Publikum eine blonde kleine Schönheit mit Opa saß. So hatte ich neben den professionellen Erläuterungen von Sprecher Christoph Toma – die übrigens auch mir, die ich doch schon ein paar Mal da war, immer wieder was Neues beibringen – auch die persönlichen Kommentare und Eindrücke eines LaHo-Erstlings. Ihre Mama und Oma sind Marketenderinnen, die Gesänge der Reisigen kennt sie auswendig. Neben den Pferden und der Prnzessn galt ihre besondere Aufmerksamkeit den Schmetterlingen, die trotz der vielen Aktivitäten immer wieder auf den Turnierplatz flatterten – klar, dass auch sie einen kunterbunten Pailettenschmetterling auf dem T-Shirt hatte …

Groß war ihre Enttäuschung, dass die Prinzessin noch gar nicht dabei war, die Erklärung, dass die Braut auch vor 500 Jahren eine beschwerlich lange Anreise per Kutsche aus Krakau zur eigenen Hochzeit hatte und erst am Hochzeitstag in Landshut ankam, deshalb fast wie damals eben erst kommende Woche dazukommt stimmte dann versöhnlich. Zudem haben wir Stephanie Müller, die Darstellerin der Braut 2017, im Moderationsturm entdeckt 😉, da strahlten die blauen Augen, war schließlich ein ganz geheimes Geheimnis.

Und ich durfte einmal mehr feststellen, dass Kinder eine andere Sichtweise haben: während um mich herum unzufriedene Stimmen laut wurden, weil die Ritter so gar keinen Stich machen wollten (was nicht stimmt, wir haben zwei sehr gute Treffer gesehen) hat die kleine Besucherin neben mir allen ringsum erklärt, dass die Pferde einfach keine Lust haben. Ist halt so. Und damit hat sie einfach weitergemacht, was anderes beobachtet. So einfach kann es sein.

Mir persönlich hat es übrigens auch sehr gut gefallen, ich war wie immer begeistert von der Kulisse, dem einmaligen Blick auf Martinskirche und Burg Trausnitz, von der Stimmung, dem Lachen, der Fröhlichkeit. Und von der hohen Professionalität dieser Laienveranstaltung. Musiker, Gaukler, Helfer, Reiter, Ritter und Pferde – jeder gibt sein Bestes. Mit viel Leidenschaft.  Am meisten bewundert hab ich die kostümierten Zuschauer auf der herzoglichen Tribüne: während die normalen Zuschauer mehr und mehr kühlenden Schatten abbekamen war dort bis zum Schluss flirrende hochsommerliche Sonne … und das bei all den mittelalterlichen Stofflagen, lange Kleider, Hüte, Hauben, Pelze, Leder … da mussten die Becher oft befüllt werden.

Die Vorfreude wächst von Tag zu Tag. Gerade werde ich mit Bildern vom Tribünenaufbau in der Altstadt beglückt. Noch 3 Tage. Himmel Landshut, tausend Landshut. Landshut Halllooooo.

Sonntagsfreude: Nichtenglück

Ein kleiner Moment gestern hat mir sehr viel bedeutet: ich durfte das Schwesternpaar Carla (8) und Lilli (5) kennenlernen. Und mit den beiden über so einiges plaudern. Meint die eine: „Meine Tante C., die lieb ich.“ „Iiiich auch,“ ergänzt die andere, „die bringt uns immer tolle Geschenke.“ Beide strahlten mich glückselig an.

Für mich kam die Aussage am Vorabend des Todestags meiner Schwester, der Tante C. meiner Nichten, als ein warmer, herzerfüllender Gedanke an. Zumindest die große Nichte weiß, dass ihre gleichnamige Tante im Himmel ist, die sie liebhaben darf und die im Gespräch lebendig bleibt. Werden wir auch bei 2.0 so halten. Und ich bin bei meinen Patenkindern gar nicht mal so unbeliebt, obwohl ich nicht immer Geschenke mitbringe, dafür viel Zeit und Liebe.

Als ich zu Carla und Lilli meinte, dass das bestimmt auch auf ihre Tante zutrifft, haben die zwei kurz überlegt und dann mit einem glückseligen Lächeln genickt. „Genau. Das mein ich doch …“ „Iiiiich auch!“

„Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken… die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind.“ Leider hat Rita das schöne Projekt Sonntagsfreude eingestellt, ich teile meine persönliche weiter mit euch, denn mir geht es um den ursprünglich von Maria ins Leben gerufenen Gedanken – sich liebevoll an die vergangene Woche erinnern, nicht immer gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern die kleinen Glücksmomente einfangen, um sich auch später daran zu erinnern.