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Spruch zum Wochenende: Das Glück des Augenblicks

„Das Glück des Augenblicks – manchmal fällts uns in den Schoß. Wie ein Wink, den uns das Leben gibt. Scheinbar nichts – und dabei doch so groß. Wir müssen es nur sehn, die Zeichen nur verstehn, erfreu dich – dieser Leuchtspur des Geschicks. Es ist der Augenblick des Glücks. Ein kleines Wort voll Herzlichkeit, die Wärme der Geborgenheit, der Klang des Kinderlachens, die Blume dort am Wegesrand. Der Halt, den du bei schwerem Stand erfährst von Freundeshand. Was auch je uns treffen könnte, immer neu gibt’s Glücksmomente. Nimm sie wahr, erkenn die Harmonie, versäum sie nie … Das Glück des Augenblicks, die Perlen unsrer Lebensschnur. Sie schimmern hell, doch flüchtig nur. Vorbei, so schön sie waren. Wie kurz er sei, der Augenblick, Verleih ihm Dauer, nimm dein Glück zu dir. Bewahr ein Stück. Lass uns aus vergangnen Tagen Funken in uns weitertragen. Und dann kommt ein neues Hochgefühl. Das ist schon viel – unsagbar viel. Das Glück des Augenblicks, wir müssen es nur sehn, die Zeichen nur verstehn. Erfreu dich – dieser Leuchtspur des Geschicks. Es ist der Augenblick des Glücks.“(Udo Jürgens)
Was sind wir für Glückspilze, die beste Freundin und ich. Dass wir uns gestern sehen durften. Was für ein Geschenk in dieser viel zu voll gestopften Woche, wo es davor nicht geklappt hat, unsere Jobs seit Wochen, Monaten viel abfordern, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wir uns beide die Devise ausgegeben haben: bis Weihnachten durchhalten. Irgendwie. Und dann bin ich einen Tag in Düsseldorf, eigentlich keine Zeit, aber abends, vor dem Rückflug, ein Zeitfenster. Und sie hat tagsüber einen Termin auswärts, fliegt aber abends zurück. Heim. Vielleicht? Wenigstens auf eine Umarmung und ein Hallo?
Und ja, es hat geklappt. Wir saßen zu zweit mutterseelenallein im trubeligen Flughafenambiente, mittendrin, nur wir, haben uns ausgetauscht. Hat so gutgetan. Ich bin dankbar für diesen Glücksmoment, gestern Abend vollkommen im Jetzt und Hier, heute morgen mit einem übervollen Herzen. Einfach nur glücklich, dass wir Dinge möglich machen. Weil wir uns wichtig sind. Hach.

Familienzeit

Als Teil einer Großfamilie ist man an Trubel zu Weihnachten durchaus gewöhnt. Das Schöne am Erwachsensein ist: man bleibt gerne zu Hause, genießt diese Stunden. Ohne Stress, ohne das permanente Gefühl, woanders mit anderen Menschen in einer anderen Umgebung sein zu wollen. Daheim ist ein Wort, das wohl mit den Jahren an Wert gewinnt?

Für meine bezaubernde Nichte und ihre Eltern gilt das nur für den Heiligen Abend, an den Weihnachtsfeiertagen besucht man jeweils Ona und Opa. Ist also unterwegs und on the road. Da gibts dann noch mal Geschenke für alle, die alle vom 3jährigen Geschenke-Chef-Auspacker vom Papier befreit werden wollen. Um die Geschenke selber geht’s dabei gar nicht so sehr, Hauptsache, viel zu tun. Der gestrige Tag war ansonsten himmlisch harmonisch. Nichte und Tante ein eingespieltes Chaos-Team mit vielen kleinen Geheimnissen, die keiner sonst mitbekommt. Was haben wir gezwinkert und gekichert. Der Opa endlich mal voll gefragt, kurz vor dem Mittagessen beim Malen mit Wasserfarben (bleibt angesichts der Interessen meines Papas wohl einmalig und muss deshalb hier unbedingt festgehalten werden) und später im Stall beim Kühefüttern und versorgen. Es gab eine wohlverdiente Ruhepause, denn alle haben den Mittagsschlaf genutzt, um sich vom schweren Festmahl zu erholen. Danach eine kurze Mädelsrunde in die Dorfkirche, Kripperl schauen und ein paar weihnachtliche Liadl singen. Der Herr Papa war zwar auch dabei, ihm wurde aber sehr schnell das Liedbuch weggenommen und der Oma vorgelegt, „du kannst besser singen“. Und ja, gestern haben zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder 4 Frauenstimmen, 3 Sopran und eine glockenhelle Kinderstimme, unsere Dorfkirche zum Klingen gebracht. Und ob Kling Glöckchen Klingelingeling ein Kirchenlied ist oder nicht war mal sehr nebensächlich – V. kann jeden Ton und alle Strophen.

Der Tag war rum wie nix … Viel zu schnell, so schön war die Zeit. In meiner Kindheit war es übrigens auch der erste Feiertag, damals sind wir zu den Großeltern gereist. Wie alle anderen Geschwister meines Vaters nebst Familien auch. Ruhig wars da eher nicht, in meiner Familie väterlicherseits redet „man“, viel und laut. Wir Kinder waren meist schnell wieder raus aus der Küche, Cousinen und Cousins versammelten sich im Wohnzimmer. Spielen, später auch Fernsehen. Highlight des Nachmittags: die Oma-Weihnachtstüte, für jeden der über 20 Enkel identisch befällt, Geld, Nikolaus, Mandarinen, Erdnüsse, Plätzchen. Und die Brotzeit, mit hartgekochten Eiern und Essiggurken. Und danach wollten wir auch nur noch heim. Komisch, aber diese Nachmittage waren auch mal viel zu lang, und manchmal auch ganz schön langweilig ….
Schlimmer war immer der 2. Feiertag, die Einladung zu den Großtanten, Schwestern meiner Oma mütterlicherseits. Da gabs eine ordentliche Kaffeetafel, oft Torte, Kaffee, Kuchen. Wir Kinder mussten leise und gesittet sein – äh ja, genau. Es gab außer nach draußen gehen keine Spiele, und da durften wir nicht in den Dreck, weil sonst geschimpft wurde… Ach, was waren wir froh, wenn Weihnachten endlich rum war? Kaum zu glauben!

Freu mich heute sehr auf den Abend, leckeres Essen (was sonst?) und einen kleinen Kreis liebster Menschen. Weihnachtszeit ist so kostbar!