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Nein [*.txt]

Später wird alles besser. Wenn ich mal in Rente bin … Jetzt ist die Zeit, etwas zu tun, damit es gut ist.

Viel Geld macht zufrieden. Hm, Reichtum kann weder heilen noch das ewige Leben kaufen …

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Lieber mit Spaß an die Aufgaben herangehen. Immer etwas haben, das begeistert.

Kopf vs. Bauchgefühl. Der Verstand darf nicht die Übermacht über Herzensangelegenheiten bekommen.

Leistung und Fleiß sind nicht das Maß aller Dinge, Herzenswärme, Aufmerksamkeit und Lachen, Freude, Freundschaft und Miteinander zum Beispiel, das sind lebenswerte Werte.

Stress ist sexy? Wir führen alle einen Kampf ums Überleben, mehr Stress ist nicht notwendig.

Wir wollen glücklich sein. Wir glauben, zu wissen, was uns glücklich machen würde – und verpassen dabei, glücklich zu sein.

Nein. Der Lebensweg mit all seinen Stationen führt zu keinem Glückszustandsziel, vom später etwas zu erwarten, heißt: sein Leben verpassen … Wenn ich nur noch ein Jahr zu leben hätte – dann möchte ich weiterleben wie bisher, nichts verändern. Im Hier und Jetzt sein. Denn darum geht es. Sein.


Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 11. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt für 2018 lautet: Nein.

Phantomschmerz [*.txt]

Da. Aua. Schon wieder. Natürlich unerwartet. Dabei hab ich nichts anderes gemacht, als 1000 Mal vorher auch. 1000 Mal war nix. Aber jetzt schmerzt es. Genau die gleiche Bewegung gemacht. Nie war was. Jetzt: Hölle. Es. Tut. Weh. Und es hört auch nicht sofort wieder auf.

Ich gehe. Spazieren. Schlendernd. Plötzlich dieses Stechen. Ich muss das Handgelenk mit der anderen Hand festhalten, hochhalten, stabilisieren. Das nervt.

Ich lese. Ein Buch. Sitze auf einem Stuhl und alles ist schön. Plötzlich dieses Stechen. Ich muss das Buch weglegen. Das ist alles andere als entspannend.

Ich schreibe. Am PC. Die Gedanken fließen. Plötzlich dieses Stechen. Ich muss aufhören, abwarten, bis der Schmerz abklingt. Das ist frustrierend.

Ich fahre. Auto. So wie immer. Hände am Lenkrad. Plötzlich dieses Stechen. Ich muss die Hand schütteln, den Arm entlasten. Das ist gefährlich.

Ich schlafe. So wie immer. Nur heute ist das 1000. Mal? Plötzlich dieses Stechen. Vor Schmerz wache ich auf. An Einschlafen ist nicht mehr zu denken. Das macht müde.

Dabei ist da nichts. Sagen mir alle Ärzte. Untersuchungen. Unzählige Aufnahmen. Röntgen. MRT. CT. Was weiß ich. Da ist nichts. Kein Hinweis, keine Ursache. Nur mein mittlerweile chronischer Schmerz. Ein Phantomschmerz? Aua. Dieses Nichts tut weh.


Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 10. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt für 2018 lautet: Phantomschmerz.

Unendlich [*.txt]

Unendlich … wie sonderbar das Wort doch anmutet.
Kein Anfang, unabsehbar das Ende, endlos, nie endend, niemals nicht?
Keine Grenze, unmessbar, unermesslich, unbegrenzt, grenzenlos.

Wirklich unbeschränkt also? Unzählbar, unerschöpflich.
Ewig dann wohl, unaufhörlich, unzerstörbar, für immer – ad infinitum.
Bis in die Unendlichkeit …

Unveränderlich. Beständig. Fest. Fortbestehen, Fortgang.
Zuverlässig, standhaft, unbeugsam, stetig. Stark. Konsequent.
Zeitlos unveränderlich –

wobei: alles ändert sich doch, auf immer und ewig wird das doch wohl so bleiben.
Es geht immer weiter, wo nichts weitergeht, sucht sich die Entwicklung einen neuen Weg. Unendlich eben, hoffentlich. …

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Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 2. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt für 2018 lautet: Unendlich.

Trüb [*.txt]

Trübe Tage, grau, düster.
Wolken oder Nebel oder beides, hängen tief.
Wenn es nicht regnet, dann gleich.
Kein Licht, nicht mal Nuancen.
Unfreundlich ist es , nicht einladend;
als ob das Fensterglas schmutzig wär …
Die Stimmung betroffen, traurig, betrübt.
Nebenan scheint das Unglück zu wohnen.
Kein Lächeln, keine Freude … nur Kummer, Trauer, Trübsal, Leid.
Wehmut.
Und dann, dann reisst es auf, das trübe Element schwindet, mit ihm jeglicher Zweifel. Lichtstrahl für Lichstrahl bahnt sich seinen unbeirrbaren Weg, beleuchtet die farbige Pracht.
Bunte Vielfalt um uns. Ein blauer Himmel, Grün, wohin das Auge schaut – und Blumen. Millionen von. Frühling.
Satt. Zufrieden. Glücklich.
Aprilwetter.
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Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 4. Wort lautet “trüb”.