Gestern in einem Straßencafé irgendwo in München: eine kurze Pause zwischen Terminen, Blick auf den Himmel, kurzzeitig scheint die Sonne. Geht es sich aus? Schaffen wir einen Kaffee draußen, im Freien? Lasst uns optimistisch sein und bestellen. Der Kafee wird serviert, dazu eine Runde Decken. Was für ein netter, aufmerksamer Service. Nächster Blick zum Himmel: die schwarze Wolke schiebt sich unaufhaltsam näher. Neben uns setzt sich eine Mutter, sie hat eine Erstklässlerin und ein Baby. Für die Große gibts Eis, die Mama bestellt einen Kaffee – der Kleine wird gestillt. Familienidyll. Es folgt ein kurzer, aber heftiger Regenschauer, unser Sitzplatz im Freien ist gut abgeschirmt. Niemand wird nass. Perfekt. Es hört auf zu regnen. Plötzlich kreischt die Mutter neben uns entgeistert: ein gassigehender Hund hat in den Regenschutz des Kinderwagens gepinkelt – den sie neben den Kinderwagen auf den Boden „gelegt“ hat, aus ihrer Perspektive im Moment nebensächlich. Jetzt aber plötzlich … Findet sie gar nicht lustig. Die Hundebesitzerin auch nicht, sie entschuldigt sich, geht achselzuckend weiter. Denn woher sollte der arme Hund riechen, dass der Regenschutz nicht für ihn als trockene Kloschüssel dahin gelegt worden ist …?
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Made my day
Samstag morgen, in 5 Minuten klingelt der Wecker … Ich bin schon vorher wach, weiß seit gestern Abend, dass ich dieses Wochenende einiges vorhabe, nicht nur vor mich hin in den Tag leben kann. Habe Termine mit einem Handwerker, gehe zu einer Beerdigung. Und dann war da noch der Muttertag, den ich vollkommen vergessen hab. Da ich vor dem Wecker wach bin habe ich sogar Zeit, mal wieder Social-Media-Kontakte zu „pflegen“. Und was les ich da? Eine Status-Meldung: „Sag mal gehts noch? Wenn Schwimmen schlank machen soll, was um Himmelswillen machen dann Wale falsch?“
DAS sind ECHTE Probleme. Und darüber kann ich jetzt mindestens eine Stunde lang immer wieder lächeln … WECKER!!!!
Impressionen von unterwegs auf der „Messe“welt
Die letzten Tage habe ich oft bedauert, keine Zeit zum Fotografieren zu haben, zum Beispiel als ich am Mittwoch auf dem ITB-Gelände angekommen bin (ich selbst zugegebenermaßen etwas übermüdet, wer steht schon gerne mitten in der Nacht auf?) und diese Gesichter gesehen habe, voll erwartungsvoller Vorfreude und Begeisterung. Das ist eigentlich schon beeindruckend, wie sich eine ganze Branche einfach nur freuen kann? Mit Sicherheit war der Sonnenschein ein kleiner Beitrag, dass so viele Gesichter einfach gestrahlt haben. Alle sind schick gekleidet, jeder will sein Bestes geben, um aus den Messetagen so viel möglich mitzunehmen. einfach eine ganz positive Stimmung!
Eine Beobachtung beim Warten auf den Bus: früher haben die Menschen gewartet, heute ist jeder beschäftigt. Mit seinem Samrtphone, ipad, Hallenpläne, ITB-App, Facebook, Twitter, Börsenkurse abrufen, Online-Schlagzeilen lesen, Blogs checken, touristische Fachmedien wie FVW dailies online lesen – neben mir standen ca. 10 wartende Menschen, aber niemand hat etwas um sich wahrgenommen, alle waren mit ihrer technischen Welt beschäftigt. Wie haben wir das früher nur gemacht? Kann sich noch jemand erinnern …?
Gestern in der Asienhalle bin ich für einen Moment ganz zur Ruhe gekommen, beim Anblick eines Ausstellers, ich glaube es war der Sri Lanka Stand, der für ein paar kurze Minuten die Augengeschlossen hat und vielleicht sogar ein Nickerchen inmitten des Trubels gehalten hat. Wow, hat mich abgeholt, mir etwas Tempo und Termindruck rausgenommen – das war so schön!
Am Taxistand steht kein Taxi aber 10 wartende Menschen. Alle wollen weg, sind ungeduldig – aber das gemeinsame Warten verbindet. Und nationenübergreifend entwickelt sich zwischen zehn vorher Unbekannten eine nette Plauderei. Ein Taxi nach dem anderen kommt und macht die Wartenden von der Gruppe zum einzelnen Fahrgast, aber jeder – auch ich – hat sich zu den noch wartenden umgedreht und sich verabschiedet, als ob man sich schon ewig kennen würde.
Es gibt besondere Begegnungen und aktuell ziehe ich sie magisch an: Mittwoch wurde ich nach meinem Telefonat von einer wirklich aufmerksamen quasi Kollegin auf meine Aussagen hingewiesen, die ich einfach besser sowieso nicht laut ausgesprochen hätte, vor allem aber nicht mit dem personalisierten Ausweis um den Hals, so dass sie auch noch zuordenbar sind. Wer müde ist wird unaufmerksam, für mich ein echtes Learning. Viel schöner aber war die Begegnung insgesamt, nicht nur, dass es ein Mensch ist, der sicherlich den Mund hält und es einfach nur gut gemeint hat, wir haben uns hinterher auf dem Weg von der Messe so gut unterhalten, war ein sehr positives Erlebnis, obwohl es schon eine Schrecksekunde gab.
So, und jetzt noch zum gestrigen Abend: ein Fest zu feiern ist immer ein tolles Erlebnis. Gestern abend war es eine Feier mit ganz viel Wohlfühlfaktor, ein besonderer Abend, den Gastgeber und Gäste nicht so schnell vergessen werden. So schön, macht mich irgendwie sehr stolz, die Party der ITB 2013 erlebt zu haben 🙂 Und leider mal wieder länger als anderen gefeiert zu haben. Ist das mein versteckter Ehrgeiz? Oder wirklich einfach meine Berufung? Ich habe einfach unwahrscheinlich gerne Spaß und bin nicht bereit, einen tollen Abend nur aus Vernunftgründen zu beenden. Oder weil ich heute darunter leide und nach knapp einer Stunde Schlaf nicht wirklich ansehnlich bin …
So, und jetzt stürze ich mich noch mal auf die Messe, versuche, mit etwas Ruhe tatsächlich noch mal zu sehen, was so die Reisetrends 2013 sein werden. Um mich nach dem Stress der letzten Tage auch mal in die Welt zu träumen und mich auf Erholung einzustellen!
Und noch mein Spruch zu diesem Wochenende, frei nach Mark Twain:
Reisen gefährdet Vorurteile, Bigotterie und Engherzigkeit, das ist der Grund, warum viel mehr Menschen reisen sollten.