Montag vormittag – auch das dritte Telefonat dauerte knapp 40 Minuten. Und bestand mindestens zur Hälfte aus dem beliebtesten Gesprächsstoff: dem Wetter. Woher kommt das bloß? Und warum mache ich das mit? Gespräche könnten so schnell erledigt sein: Klingelzeichen – Ja bitte – Anliegen – ja/nein/vielleicht – wir verbleiben – tschüss. Statt dessen dauert der Smalltalk über das Wochenendwetter, die Aussicht auf „Sommer mit Schönheitsfehlern“, das Meckern, dass es fürs nächste Wochenende aber schon wieder nicht sooo gut werden soll … Bis ich beim Thema ankomme vergeht Zeit. Versteht mich bitte richtig: das ist durchaus nett, gerade bei Kontakten, die man weniger gut kennt. Schließlich ist es ein unverfängliches Thema, es geht uns alle an, da hat jeder was beizusteuern, gibt einem ein gutes Gefühl … Man stelle sich mal vor, auf Smalltalk müsste man sich vorbereiten, womöglich einlesen – puh!
Mit Kindern plaudere ich nie übers Wetter: die stört weder tagelanger Regen, noch finden sie Schneemassen störend. Der Frühling ist eine von 4 Jahreszeiten, über die sie im Kindergarten Lieder singen. Frühlings- oder Herbstwetter mit vielen Pfützen und Matsch: toll, kann man reinspringen. Am Sommer mögen sie am liebsten Eis, Schwimmbad, Planschbecken, draußen Spielen (geht auch bei Regen und in Gummistiefeln). Im Herbst muss man wieder mehr Klamotten anziehen – im Winter noch mehr. Bei schlechtem Wetter draußen kann man im Haus tolle Abenteuer erleben, Kinder beklagen sich selten, wenn es draußen heiß ist und Erwachsene lieber drinnen im Schatten bleiben.
Mit Kindern sprech ich nicht übers Wetter, sondern erlebe es? Auch mal einen Gedanken wert 🙂