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Musik am Mittwoch: Mensch unter Menschen

Eben hat mich – bin in meiner viel zu späten Mittagspause „mal schnell“ in den Supermarkt gelaufen, um meinen bohrenden Hunger zu stillen – eine Beobachtung sehr berührt: vor mir hat ein sehr alter Herr mit seinem mobilen Transportmittel sehr lange gebraucht, um seine paar Einkäufe aufs Band zu legen. Dann hat er lang gebraucht, um seine Geldbörse hervorzukramen. Die Kassiererin hatte nicht nur ein liebevolles Lächeln und Geduld, sie hat ihm sehr fürsorglich alles ordentlich ins Körbchen gelegt, eine Jacke darüber, dass nichts herausfallen kann.

Und hinter mir waren Jugendliche und Erwachsene, die wie ich aus unserem viel zu schnellen Tempo ausgebremst wurden. Dennoch hat keiner gemault, nach einer zweiten Kasse verlangt oder was sonst so oft mal in vergleichbaren Situationen passiert. Nein, jeder von uns hat innegehalten – hat den alten Herrn beobachtet. Und jeder hätte eine helfende Hand für ihn gehabt – und wir alle haben ihm stumm Respekt für seine Selbständigkeit im Alter gezollt …

Für mich war es ein Auszeit-Moment, den ich sehr bewusst erlebt habe – und obwohl ich das Lied erst einmal gehört habe, ist seitdem Musik in meinem Kopf: er ist ein Mensch unter Menschen.

Was bitteschön ist ein Veggie Fleischsalat?

Seit geraumer Zeit wundere ich mich, dass auf Speisekarten vegane halbe Enten oder vegane Braten stehen. Kürzlich sprang mich dann an der Kühltheke im Supermarkt ein Veggie Fleischsalat an. Auf der Seite ein großer grüner Aufdruck „fleisch-frei“. Dem folgte ein nettes Gespräch mit der Kassiererin, denn neugierig, wie ich bin, hab ich gefragt, wie denn die Nachfrage nach solchen Produkten sei. Schulterzucken. Eine Nicht-Antwort. Dann sehe ich in der Werbung die witzige Barbara, die einen Fleischer kosten lässt, und er fällt drauf rein … aha? Hm. Ich als Verbraucher soll also ein Produkt kaufen, das wie Fleischsalat schmeckt. Oder Geflügelsalat. Auch so heißt. Aber keiner ist. Wozu?

Irgendwie verstehe ich diese Form der „Fleischeslust“ nicht: Vegetarische Schinkenwurst? Vegane Leberwurst? Wenn ich mich für ein Leben als Vegetarier oder Veganer entscheide, dann doch nicht, weil ich gern Fleisch hätte. Sondern weil ich mich bewusst gegen einen Konsum von Fleischprodukten und so einiges mehr entscheide. „Schmeckt wie Fleisch, ist aber keins“, soll das vielleicht Fleischesser bekehren? Oder will da jemand auf einen Trend aufspringen ..? Vielleicht hat von euch jemand eine Idee oder Erklärung, so dass ich es verstehe?

Das mit dem Eimer

Vorhin an der Kasse im Supermarkt: neben mir eine Dame im besten Alter, die ein paar wenige Einkäufe und einen Salatkopf in einem Eimer mit bunten Prilblumen trägt. Ich lasse sie vor, weil ich es ja nicht eilig habe. Wir kommen ins Gespräch und ich bewundere ihren Eimer. „Ach den, den hat mir eine Verkäuferin gegeben, weil keine Körbchen mehr da waren …“. Sie bezahlt und fragt die Kassiererin, ob sie den haben kann. Die nickt (etwas widerwillig). Die Dame dreht sich um, lächelt mich an und „schenkt“ mir den Eimer. „Ich hab doch schon einen, weil ich vor ein paar Tagen Waschpulver gekauft hatte. Der ist für sie.“ Sprachs und freut sich mit mir, wie auch viele der verblüfften Umstehenden. Was für ein seltenes und wunderbares Einkaufserlebnis? Ich lächle immer noch – und strahle meinen neuen Eimer glücklich an. Wer weiß, vielleicht kommt er bei dem Gewitter mit Regenfluten draußen heut schon zu seinem ersten Einsatz?

Plastikmüll

Mein Urlaub hat mich sehr nachdenklich gestimmt – wart ihr in letzter Zeit mal Einkaufen? Oder anders gefragt: Achtet ihr beim Einkauf darauf, wie viel Verpackung um die Einkäufe rum ist? In Friesland war ich in einem Supermarkt, in dem alles verpackt war. Mit alles meine ich: es gab nichts, das nicht in Tüten, Boxen, Folie oder einem anderen Verpackungsmaterial war. Alles Plastik. Alles Müll, der sich nicht abbaut. Es gab keine Theke für frische Wurst, Käse oder einen Obst- und Gemüsestand. Alles verpackt. Und alles so fertig. Auf mich hat das eine enorm abschreckende Wirkung – es gibt nichts Schöneres, als frisch einzukaufen. Lebensmittel zu riechen. Nur leider, das fällt mir auch in meiner heimischen Umgebung auf: die Welt tendiert dazu, alles in Plastik zu hüllen. Zum Schutz vor Schmutz?

Dann lese ich heute diesen Artikel zur Verschmutzung unserer Welt durch Plastik – und frage: muss wirlich jedes Lebensmittel eingepackt werden? Was bringt uns Convenience Food, macht es nicht am meisten Spaß, selbst zu kochen? Und muss Bio-Ware echt verpackt  werden? Im Netz findet man die interessante Antwort: „Kunden bevorzugen sterile Ware“ – der Käufer will es so …

Also: ich nicht – und ich versuche weiterhin, Plastik überall zu vermeiden, wo möglich. Und Punkt.