Schlagwort-Archive: studium

[kinderkram] #Freundschaft

Freunde sind wichtig. Sie sind die Familie, die man selbst wählt. Oder von denen man als zusätzliches Familienmitglied gewählt wird. Irgendwann beginnt unser Bedürfnis, Freunde zu finden. Die einen tun sich damit leicht, können gut mit anderen. Die anderen tun sich damit nicht so leicht, sind vielleicht nicht so anpassungsfähig, sind vielleicht nicht so interessant.

Die wenigsten von uns haben lebenslange Freunde. Meistens ändern sich die Freundschaften mit den Lebensumständen, Kindergartenfreunde, Schulfreunde, Studienfreunde. Spätestens beim Begriff Arbeitsfreunde wird man korrigiert: das sind Kollegen. Mit manchen verbindet mehr, aber dennoch ist das Bindeglied wie zuvor die selbstverständliche tägliche Begegnung. Wenn die wegfällt? Zeigt sich, ob da etwas weitergeht. Und dann sind da noch die Hobbies, die gemeinsamen Interessen. Die ebenfalls Menschen verbinden.

Es gibt statistische Erhebungen, dass der Mensch maximal 5 enge Freunde haben kann. Das wirkt manchmal anders, manchmal mehr, manchmal weniger. Wichtig ist, dass man den Menschen, die man gerne zum Freund haben möchte, der Freund ist, den man selbst gerne hätte. Wenn Freundschaft in Balance ist, dann brauchts kein Freundebuch. Dann braucht man keine Bewertungen. Dann beginnt man, wo man aufgehört hat. Dann vertraut man, auch wenn man nicht alles weiß. Dann entwickelt sich Freundschaft weiter, auch wenn sie nicht täglich gepflegt wird.


Kurz und knapp ein Auszug meiner Gedanken rund um das Thema Freundschaft. Das für Kinde so elementar ist. Das sie noch nicht so gut einschätzen können, zu viel oder zu wenig davon erwarten. Der Blickwinkel einer Erwachsenen, die als Kind nicht immer die beste Wahl bei ihren Freundschaften getroffen hat, sondern dazugehören wollte. Die aber trotzdem eine Freundschaft aus Kindergartenzeiten hat, die wir heute noch pflegen. Über die Jahre haben sich Freundschaften verändert, ich habe gelernt, mehr im Moment zu sein, den gemeinsamen Augenblick zu genießen. Weniger zu erwarten, weniger zu fordern. Dafür vielmehr das zu wertschätzen, was mir freundschaftlich ohne wenn und aber geschenkt wird …

Klassenbeste mit voller Punktzahl

Die bezaubernde Nichte ist nicht so der Strebertyp. Eher das Gegenteil. Aber letzte Woche wurden wir von der stolzen Kindsmutter informiert, dass die Drittklässlerin zweimal volle Punktzahl und je eine 1 in Deutsch und HSU bekommen hat.

Bei meinem Überraschungs-Besuch am Wochenende wurde mir das Gesamtwerk dann präsentiert. Oder mehr noch, die Klassenbeste hat sich neben mich gekuschelt und genau beobachtet, dass ich auch wirklich alles wertschätze. Konnte ich auch recht gut, denn bei dem Gesamtwerk handelte es sich um eine umfangreiche Arbeit rund um das Thema Medien: alte und neue, offline und online, Print und Portale, wie gehe ich mit den Medien um, was sind Vor- und Nachteile, wo lauern Gefahren, wie funktioniert das alles, wie kommt die Information in die Zeitung …

Spannend, denn ein Thema waren auch Blogs, und da hat sie ihrer Lehrerin sogar verraten, dass ihre Tante einen Tanten-Blog hat. Als ich ihr dann aber auch noch verraten habe, dass alles, was sie da so gründlich und liebevoll recherchiert und arrangiert hat, quasi ganz viel mit meinem Beruf in der Kommunikation zu tun hat, dass ich sogar mal Medienwissenschaften studiert hab, da wurden die Augen ganz leuchtend und groß 🙂

Und insgesamt hat sie die Aufgaben echt super gelöst, also nicht nur die Fragen beantwortet, sondern sich auch Themengebiete ausgesucht, die sie interessieren. Analysiert, was geschrieben steht. Und noch ein paar Fleißaufgaben gemacht. Also ich finde die volle Punktzahl hochverdient! Glückwunsch (und was für ein perfekter Einstieg in die Pfingstferien das war, wow!)

Habseligkeiten [*.txt]

Was hat man eigentlich? Also so richtig? Alles das, was zu einem gehört, unabänderlich? Das Leben. Den Körper. Den Geist. Die Seele. Den Charakter. Die Gedanken. Vielleicht Liebe. Vielleicht Zuneigung. Vielleicht Gefühle. Viel ist es nicht, was man HABEN kann. Besitzen, ja, besitzen kann man vieles. Aber wieviel ist all das wert, wenn man mit Besitztümern nicht vermag, sich Zuneigung zu erkaufen. Sich Gesundheit zu erhalten. Sich selbst zu akzeptieren, zu erkennen, anzuerkennen, wie, was und wer man ist … Und worüber keiner gerne nachdenkt: alles ist vergänglich. Gedanken eines Tages zu Ende gedacht. Mein Körper stirbt, mein Leben vorbei.

Irgendwann in der Geschichte muss dennoch jemand definiert haben, dass HABEN selig macht. Oder woher sonst stammt wohl die Kombination Habseligkeiten? Noch mehr verwundert dann wieder, wie abschätzig das Wort wohl gemeint ist. gemäß Wörterbüchern bezeichnet der Begriff armseligen Besitz nahezu mittelloser Personen“. Haben sich das etwa die ausgedacht, die viel hatten, um das wenige der anderen zu verlachen? Dabei ist HABEN in vielerlei Hinsicht relativ, wer viel besitzt, hat schließlich viel mehr zu verlieren. Meint man. Wer wenig hat, vermag Verlust vielleicht mehr zu spüren. Tut sich schwerer, noch weniger zu haben. So viele haben doch viel angesammelt. Ohne es zu schätzen.

Beim Wort Habseligkeiten muss ich immer an eine kleine, fast flüchtige Begegnung aus meiner Studienzeit denken. Ich habe für meine Magisterarbeit sehr viel Zeit in der Monacensia verbracht und kam dort eines Tages mit einer Frau ins Reden, die ebenfalls oft da war. Sie recherchierte im Nachlass eines Schauspielers , der dort aufbewahrt wird. Wir unterhielten uns über die vielen Seiten geschriebener Gedanken, die wohl nur selten gelesen werden. Und dass in diesem schriftlich fixierten Gedankengut so viel Leben, so viel Erleben, so viel Schönes stecke. Ihre Worte in etwa: „Da häufen Menschen Besitz an, streben nach Reichtum – und merken gar nicht, wie wenig all diese Habseligkeiten ihr Leben bereichern. …“ Klingen nach, diese Gedanken, oder?

——————–

Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 5. Wort lautet “Habseligkeiten”.

Spruch zum Wochenende: Studium

Am Meer
Am Meer

„Kinder studieren Erwachsene, um klug zu werden. Erwachsene studieren Kinder, um wieder glücklich zu werden.“ (Verfasser unbekannt)

Nach einer knappen Woche Urlaub mit der bezaubernden Nichte haben wir ganz bestimmt erneut viel voneinander gelernt, für uns beide nicht immer einfach, aber wir finden immer wieder einen Weg aufeinander zu. Euch allen ein schönes Wochenende!