Mein Cousin, der ältere von zwei Brüdern, selbst kinderlos, hat seinen Neffen und Patenkind heute mit auf eine Wanderung genommen. Er selbst trainiert für eine Wallfahrt nach Altötting. Was für einen Mann im besten Alter geht, schafft ein sportlicher Junge schließlich mit links. Dachten sich die zwei. Und marschierten fast 20 Kilometer gemeinsam. Eben beim Zubettgehen musste dann der rechte Fuß des Neffen fest mit Latschenkieferöl eingerieben werden – der tut nämlich arg weh. War fürs erste Mal schon eine sehr lange Wanderung, nicht nur für den 10jährigen … jetzt jammern zwei. Hoffen wir mal, dass sie sich nur einen großen Muskelkater zugelegt haben, der bald wieder vergeht.
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Sommerferien – Erinnerungen
Kaum zu glauben, dass es an einem Augusttag grade mal 10 Grad warm wird? Gestern habe ich sehr gefröstelt – und das erinnerte mich an einen Sommerferientag vor vielen vielen Jahren. Wir Mädels waren noch keine Teenager und hatten einen für unser damaliges Alter spektakulären Ausflug geplant: Mit dem Fahrrad sollte es über die Hügel zunächst zu meinen Großeltern gehen, dort wollten wir ein Picknick veranstalten. Dann ins dortige Freibad ums Eck – und wieder nach Hause. Wir kannten den Weg bis dato nur mit dem Auto, das dauerte so 15 Minuten einfach. Also ein schöner Tagesausflug. Wir bekamen die Erlaubnis unserer Eltern, Picknickzutaten wurden in Rucksäcke gepackt, dazu Badeanzug und Handtuch. Und am nächsten Morgen starteten wir so gegen 9 Uhr. Das August-Wetter war auch damals eher kühl, wir hatten aber trotzdem unsere Sommerklamotten an, schließlich radelten wir ja, da wird’s uns schon warm. Die ersten kleinen Steigungen waren wir noch guten Mutes unterwegs, aber unsere Kinderfahrräder hatten maximal 3 Gänge, und die hügelige Holledau ist eine Steigung nach der anderen. Kurz: die Laune sank, am längsten Berg, der sich gefühlt Kilometer weit zieht wollte eine umkehren, es kam zum Knatsch. Lust hatte keine mehr – aber immerhin so etwas wie Ehrgeiz. Oben angekommen war uns klar, dass wir noch x weitere Berge vor uns hatten, und zurück müssten wir das ja auch noch mal machen? Und dann fing es auch noch an zu regnen! Na Bravo. Wir radelten mit wirklich schlechter Laune und nass und kalt war’s uns auch die letzten Kilometer, den letzten Berg zu meinen Großeltern hoch schob jede mit Abstand zu den anderen – und zusammengebissenen Zähnen. Am Hof – übrigens wirkt die Straße dahin auf den letzten 1000 Metern nur gerade, ist sie aber keineswegs … – hatten die Großeltern die Lage schnell erfasst und schlugen vor, uns nach Hause zu fahren. Die Räder könnten wir dann eins nach dem anderen holen kommen. Statt Picknick gabs Omas Kartoffelsalat und belegte Semmeln. Statt Schwimmbad waren wir ein kleines Rudel begossener Pudel. Zum Glück konnten wir alle ein paar Tage später wieder gemeinsam über den missglückten Ausflug lachen – und den anderen abenteuerliche Geschichten aus den Bergen der Hallertau erzählen. Ach ja, ich sollte vielleicht anmerken, dass die Gesamtlänge unserer gefahrenen Radstrecke laut Kilometerzähler etwa bei 8 Kilometern liegt, geplant hatten wir insgesamt so 16. Aber auch aus heutiger Sicht eines Fahrrads mit x Gängen würde ich die bergige Tour nur geübten Radlern empfehlen, weil sich die Hügel so unendlich ziehen …
Episode aus meinem Autofahrerleben: Angst
Heute morgen hatte ich das Vergnügen, hinter einer Autofahrerin herzufahren, die sich auf einer Strecke von knapp 30 Kilometern keine paar Meter sicher fühlte. Sobald ein Nebelschleier zu erahnen war bremste sie, blieb einmal sogar stehen … In der Ortschaft fuhr sie erst mal deutlich zu schnell, als Gegenverkehr kam reagierte sie mit hektischen Bremsmanövern, Blinker in alle Richtungen. In der Ortschaft dann ordentlich beschleunigen, um plötzlich zu merken, dass man noch innerorts ist. Und – richtig – scharf abzubremsen. Meine Lieblingsszene: es gibt auf meiner Strecke eine sehr langgezogene Kurve durch ein Waldstück, da war heute morgen dicke Nebelsuppe. Da ist sie mit richtig Tempo durchgesaust, so dass ich sie tatsächlich nicht mehr sehen konnte. Dann, also da, wo der Nebel sich auflöste, dann mal einfach stehenbleiben. Ja, einfach so. Da freute nicht nur ich mich, meine Hinterherfahrer konnten sich ein Hupen nicht mehr verkneifen. Ohje.
Die Ärmste ist sicher vollkommen durchgeschwitzt an ihrem Ziel angekommen? Und das tut mir echt leid, denn dass sie Angst hatte hab ich regelrecht gespürt. Was dagegen hilft ist ja, sich den Ängsten zu stellen, also Routine zu bekommen. Nur ob das so klappt? Ich weiß es wirklich nicht?
Tal des Lebens
Seit November führt mich mein Arbeitsweg an den Ammersee – unter anderem fahre ich dabei täglich durch Utting. Und wundere mich dort regelmäßig über ein Schild mit Hinweis auf das „Tal des Lebens“. Als Ortsunkundiger fällt mir so was auf. Und ich hab mir so meine Gedanken gemacht: ob sich wohl ein mystischer Ort dahinter verbirgt? Ob der Bach inmitten des Tals in grauer Vorzeit als Lebensquell gesehen wurde? Steckt ein religiöser Gedanke dahinter? Bestimmt eine alte Tradition, schließlich hat die Gemeinde stolz Schilder aufgestellt?
Tatsächlich findet sich im Internet kein“echter“ Hinweis, keine touristische Fußnote, außer einem Artikel, der den neuen Weg entlang des Mühlbachs vorstellt. Und bedauert, dass er etwas wenig repräsentativ ausfällt … Schade eigentlich? Laut meinen ortsansässigen Kolleginnen ist es einen netten kurzen Spaziergang wert, also werde ich in den kommenden Sommerwochen einfach mal rausspringen und das Tal des Lebens auf eigene Faust erkunden 🙂