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Münchner Momente

Es gibt ihn, diesen Tag, an dem der Winter in der „nördlichsten Stadt Italiens“ ein paar Stunden Pause macht. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne lacht – und es hat so um die 0 Grad. Trotzdem treibt es alle hinaus, vor den Cafés und in den Biergärten sitzen Menschen, dicke Jacken und eine Decke schützen vor Kälte, auf der Nase das Accessoire des Tages: die Sonnenbrille. In den Parks tummeln sich die Spaziergänger, überall sind Menschen unterwegs – der Münchner atmet die frische, kalte Luft und tankt Sonne. Und mein ultimativer München-Moment wird es dann, wenn ich den ersten Cabrio-Fahrer entdecke. Offenes Verdeck, dicker Schal, vielleicht eine Mütze, denn es ist trotz Sonnenschein zapfig kalt. Aber einen echten Münchner hält das nicht ab, „oben ohne“ durch die Straßen seiner Stadt zu cruisen.

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Mein Beitrag zur aktuellen Blogparade von münchen.de, gefragt sind ganz besondere Münchner Momente.

 

Aprilwetterbeobachtungen im Mai

Gestern in einem Straßencafé irgendwo in München: eine kurze Pause zwischen Terminen, Blick auf den Himmel, kurzzeitig scheint die Sonne. Geht es sich aus? Schaffen wir einen Kaffee draußen, im Freien? Lasst uns optimistisch sein und bestellen. Der Kafee wird serviert, dazu eine Runde Decken. Was für ein netter, aufmerksamer Service. Nächster Blick zum Himmel: die schwarze Wolke schiebt sich unaufhaltsam näher. Neben uns setzt sich eine Mutter, sie hat eine Erstklässlerin und ein Baby. Für die Große gibts Eis, die Mama bestellt einen Kaffee – der Kleine wird gestillt. Familienidyll. Es folgt ein kurzer, aber heftiger Regenschauer, unser Sitzplatz im Freien ist gut abgeschirmt. Niemand wird nass. Perfekt. Es hört auf zu regnen. Plötzlich kreischt die Mutter neben uns entgeistert: ein gassigehender Hund hat in den Regenschutz des Kinderwagens gepinkelt – den sie neben den Kinderwagen auf den Boden „gelegt“ hat, aus ihrer Perspektive im Moment nebensächlich. Jetzt aber plötzlich … Findet sie gar nicht lustig. Die Hundebesitzerin auch nicht, sie entschuldigt sich, geht achselzuckend weiter. Denn woher sollte der arme Hund riechen, dass der Regenschutz nicht für ihn als trockene Kloschüssel dahin gelegt worden ist …?