
„Ich sehne mich nach Stille. Ich habe kein Problem damit, Menschen zuzuhören. Aber ich werde nicht fertig mit all diesen Mündern, die sprechen, ohne dass etwas Wirkliches gesagt wird.“ (Brooke Hampton)
Unerwartet war das heute – hatte früh noch ein herrlicher Sonnenaufgang einen strahlenden Herbsttag versprochen kam im Lauf des Vormittags dichter Nebel. Der sich nicht verziehen wollte. Ganz anders, als die Wetter-App versprochen hatte. Und dann hat der Tag trotzdem inmitten der Schwaden geschafft, was ich fast nicht zu hoffen gewagt hätte: endlich war es um mich herum still. Ruhig. Im Außen und Innen. Hat das gut getan …
Ging mir in den letzten Tagen viel durch den Kopf: „Man braucht zwei Jahre um sprechen zu lernen und fünfzig, um schweigen zu lernen.“ (Ernest Hemmingway)
Dabei tut Schweigen der Seele so gut – bräuchte heute zur Abwechslung einen eher schweigsamen Tag, mal sehen. Für dieses Wochenende steht für mich ein Ankommen im Advent mit der besten Freundin auf dem Programm, Auftanken für Herz und Seele. Vorfreude ist eine schöne Freude ❤️
Weit oben droben, auf etwa 1.900 Metern, ganz allein. Der Stille lauschen. Den Wolken zusehen, wie sie ohne ein Geräusch zu machen dahinziehen. Wie sie sich an den Berggipfeln vorbeischleichen, ins Tal hinunterwehen oder in den Himmel entschweben. Einen Greifvogel beobachten, wie er minutenlang majestätisch kreist, lautlos. Ein Flugzeug fliegt über die Gipfel, nicht zu hören. Nur der Windhauch ist etwas scharf, vernehmbar. Auf der Alm, auf den Weiden des Bergrückens, hin und wieder bimmelt eine Kuhglocke. Hört man ein Pferd schnauben, ein Huhn scharren oder ein Lämmchen blöken. Nichts stört. Es ist himmlisch ruhig. Mucksmäuschenstill. Pst. Leise.
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Ein Beitrag zu Dominiks [*.txt]-Projekt, das 9. Wort lautet „Mucksmäuschenstill „. Und aktualisiert für dieses Schreibprojekt, das sich dem Thema „Stille, die der Mensch ist“ widmet und damit genau mein erlebtes Stille-Gefühl einfängt: Stille in mir, damit ich die Stille um mich wahrnehmen kann.