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Jahreswechsel auf Schienen

Entgegen meiner sonstigen Überzeugung, alles und immer mit dem Auto zu fahren, war ich zu Silvester auf der Schiene unterwegs. Aus Vernunftgründen, um nicht so lang unterwegs zu sein, Staus zu vermeiden, wenn denn Schnee kommen würde … Und überhaupt ist man ja am Tag nach all der ausgiebigen Feierei nicht so fit, dann muss einer fahren, womöglich schläft die Begleitperson ein. Ach, es waren sooooo viele gute Gründe, die dafür sprachen, die Bahn zu nehmen. Und dann das: auf dem Hinweg bin ich schon so durchgerüttelt worden, dass mir einige meiner schlimmsten Kindheitsübelkeitsattacken wegen Reisekrankheit im Vergleich als bedeutungslos eingefallen sind. Der Rückweg war unwesentlich besser, aber da war ich aufmerksam genug, mir auch noch die wirklich verdreckte Umgebung in den Waggons anzuschauen. So schlimm kann es in meinem Auto niemals nicht kommen. Also zumindest nicht für mich, weil da ist es wenigstens mein eigener Dreck …

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Aber ein Highlight auf der Reise gabs: entspannte Frauengespräche nach einer Runde Memory im abends menschenleeren Mutter-Kind-Abteil auf dem letzten Teilstück des Heimwegs im ICE. Das hatten wir ganz für uns, und ich hoffe immer noch so sehr, dass da k!!!ein Tonband mitlief 😉

Silvester war tolltolltoll, tiefenentspannt, menschlich, herzlich, fröhlich. Mit Feuerkorb (selbstgebastelt) und Feuerwerk. Ich kann mich nicht erinnern, schon jemals eine Stunde nur durchgelacht zu haben? Schrottwichteln, kann ich nur empfehlen. Führt in einer netten Runde bis zu akutem Bauchmuskelkater und Kringeln vor Lachen. Und nur gut, dass die Tischdecke so fleckenresistent war. Bis auf kleine (übelkeits- und) technische Randstörungen darf das neue Jahr in jedem Fall so entspannt weitergehen. Ich hoffe, ihr seid gut reingekommen? Euch allen ein gesundes und entschleunigtes neues Jahr mit viel Zeit!!!

Randnotiz: bei meinen Patenkindern in der Schweiz war der Jahreswechsel toll, sie haben Besuch aus Deutschland, neue Spiele und Geld fürs Sparschwein bekommen. Herrlich. Meine Nichte samt Eltern war gestern erstmals in der Notaufnahme, zum Glück falscher Alarm. Dennoch vielleicht nicht der schlechteste Übungsfall, jetzt wissen sie, wo man am besten parkt und kennen die Wege schon. Kann im Ernstfall mal ein entscheidender Vorteil sein?

Unterm Sternenhimmel

Ich stehe in einer Vollsperrung, auf der Autobahn. Vor mir ein großer Unfall, ich war zum Glück etwas langsamer unterwegs heute. Hinter mir stehen unzählige Autos mit ungeduldigen Fahrern, viele LKWs, alle wollen heim, weiter, ankommen, wegkommen. Ich bin froh, hier zu stehen. Und nicht betroffen zu sein. Über uns kreisen Hubschrauber, durch die Rettungsgasse kamen eine Menge Krankenwagen und die Feuerwehr. Aktuell passiert nichts. Es ist ruhig geworden, das macht die stehenden Autofahrer unruhig. „Dauert!“
Und dann schau ich so aufs sanfte Blaulicht neben mir – und entdecke den Mond, quasi direkt daneben. Hat was, ist grotesk, aber das ist schön. Irgendwie beruhigend. Und ich drücke allen, die da vorne sind, betroffen sind, einfach mal die Daumen. Und sage danke an die Rettungskräfte. Dauert noch, aber ist ok.

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Episode aus meinem Autofahrerleben

Ich fahre Auto, täglich, und ich tue das gerne. Gestern abend hat es mir eine neue Straßenführung etwas schwieriger gemacht: üblicherweise nehme ích nach dem Montags-Abend-Sportprogramm eine Unterführung – die aber aktuell nicht nehmbar ist. Gut, kein Problem, bei dem schönen Abendhimmel sucht man sich seinen Heimweg gerne ein wenig länger aus und bewundert still und andächtig den traumhaften Abendhimmel.

Anders heute morgen: nicht die Polizei (die oft mal für mein morgendliches Amüsement auf dem Weg zur Artbeit sorgt, wenn sie im dichtesten Berufsverkehr die jungen Azubi-Polizisten in den Einsatz schickt: Fahrzeugkontrolle, wenn sich die Autos bis zur Autobahn zurückstauen …). Nein: heute morgen hatte ich das Vergnügen mit einer Minifahrerin vor mir. Nicht einheimisch. Die strikt 50 gefahren ist (soweit ok), die jedem Gullideckel weiträumig ausgewichen ist und dadurch den Verkehr auf der linken Spur, nennen wir es mal: behindert hat? Und: die keinen Blinker hat. Keine Bremslichter (denn sie lässt sich schon lange vor der Ampel nur noch rollen …), die einen Sicherheitsabstand von etwa 500 Metern zum vor ihr fahrenden Fahrzeug einhält. Die leider nicht mitbekommt, wenn die Ampel auf grün schaltet, dann erst mal nach dem Gang suchen muss, sodass es maximal 2-3 Autos über die Ampel schaffen. Vielen Dank dafür.

Meine Lieblingssequenz: die Minifahrerin wird von dem links hinter mir fahrenden, eher ungeduldigen Audifahrer angehupt, weil sie an der Ampel erst nicht losfährt und ihn dann beinahe rammt, weil sie ja dem Gullideckel ausweichen muss. Wow! Das nennt man Erschrecken und dafür ein Getriebe quälen. In jedem Fall habe ich mich final entschlossen, zu überholen – als ich wusste, dass eine Strecke lang keine Gullideckel kommen. Gute Idee, nur wollte sie dann 500 Meter weiter auch rechts abbiegen, war natürlich falsch eingeordnet. Statt Blinker hat sie Handzeichen (!) gegeben. Und richtig, außer ihr ist dann keiner über den Rechtsabbiegerpfeil gekommen …

Ja, so beginnt mein Morgen goldig! Leider hab ich dann bei so viel guter aggressiver Laune einen BMW-Fahrer geschnitten, Entschuldigung, war wirklich eine Übersprungsreaktion!