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Heimatverliebt: Orte zum Verlieben


Dem aktuellen Heimatverliebt-Thema widme ich mich einmal mehr weniger im Detail, als vielmehr im Überblick: Hin und wieder gibt es diese Wetterlage, Föhn genannt. Dann sieht man von den Hügeln der Hallertau einmal die gesamte Alpenkette. Und dann weiß ich ganz besonders, wieso ich so sehr in meine Heimat verliebt bin.

Aber nicht nur an diesen Tagen finden sich in der schönen Holledau unzählbar viele Plätze zum Verlieben. Ganz besonders ist ein Spaziergang durch einen Hopfengarten. In den Reihen ist es schön kühl und durch Sonne, Wind und Wolken ergeben sich unzählige Facetten vom Grün. Bitte wie ein wertschätzender Gast verhalten, also nichts abreißen und vor allem keinen Müll hinterlassen, eventuell auch zur Sicherheit beim Besitzer anfragen, ob er mit einem Lustwandeln einverstanden ist …

Vor allem kurz vor der Ernte im Hochsommer ist ein Spaziergang entlang der schattenspendenden Hopfengärten sehr romantisch.

Wer mit dem Auto oder Fahrrad durchs Hügelland fährt wird unzählige kleiner besonderer Bildmomente 360 Grad um sich herum finden.

Dann wäre da der Himmel, der zu allen Jahreszeiten spektakuläre Malereien über die hügelige Landschaft wirft.

Kurz vor der Ernte im Hochsommer sogar noch spektakulärer …

Auch im Winter ist ein Spaziergang durch die Hopfenlandschaft zum Verlieben.

Und dazu lohnt immer ein Blick in die Dörfer, an Hausfassaden beispielsweise zeigen Malereien, wie es anno dazumals in der Hallertau war.

Seit kurzem gibt es im Herzen der Hallertau, in Landersdorf bei Elsendorf, einen Hopfenhimmel. Dahinter versteckt sich eine Treppe, die ebenso hoch wie die Stangen im Hopfenfeld auf eine Aussichtsplattform hinaufführt.

Ganz oben hat der Betrachter vor allem so kurz vor der Ernte einen durchaus spektakulären Blick auf Hopfenfelder von oben. Ich hab mir den Sonnenuntergang für einen Besuch ausgesucht, das war schon ein sehr besonderes Licht.

Im Hopfen herrscht frühmorgens und am Abend das beste Licht, nicht nur zum Fotografieren, sondern auch für einen romantischen Spaziergang durch die unzähligen Schattierungen des Grün. Eine Besonderheit ist, dass Hopfen fast nie „stillsteht“, selbst ein laues Lüftchen „wirbelt“ durch die Reben und sorgt für Bewegung. Im Abendlicht kann das auch zu einem wunderbaren Funkeln führen … kein Wunder, dass viele Paare aus der Region für verliebte Bilder in einem Hopfenfeld Modell stehen …


Jule und Ina laden zum Schreibprojekt „Heimatverliebt“, dieses Mal geht es um Orte zum Verlieben. Die Hallertau ist ja eine recht kleine Region, jeder Markt, jedes Dorf, jeder Hügel ist dennoch wert, ihn kennenzulernen. Orte zum Verlieben gibt es genug, das ist aber sicherlich für jeden unterschiedlich. Deshalb meine Empfehlung, einfach da stehenzubleiben, wo es einem gefällt. Mehr Heimatliebe aus unterschiedlichsten Regionen findet ihr unter dem Suchbegriff „Heimatverliebt“.

Tribünenpicknick

Heute ist ein perfekter Tag, um einen Picknickkorb mit feinen Sachen zu packen, sich ins Auto zu setzen, entspannt nach Landshut zu fahren und den Abend in der Altstadt zu verbringen. Warum? Es ist herrliches Wetter. Die Tribünen mit Sitzplätzen für Tausende Besucher des großen Hochzeitsumzugs jeden Sonntag stehen 3 Wochen lang und dort findet sich – sofern man rechtzeitig da ist – immer ein bequemes Plätzchen für ein gemütliches Picknick. Und damit ist man mittendrin. In einem Abend voll bayerischer Gemütlichkeit mit einem Flair von Partymeile, das man sonst nicht so leicht findet.

Wer es noch nie erlebt hat kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen, warum es so besonders ist, deshalb versuche ich in Worte zu fassen, was ich in diesen Tagen in der fernen Weltstadt mit Herz verpasse:

Falls der Fotograf nicht mit Verwendung und Verlinkung einverstanden ist bitte ich um Hinweis per Mail an meinesichtderwelt@web.de, Verweis und Bild werden umgehend entfernt.
Stimmungsbild, gefunden auf der Website http://home.arcor.de/supermue2/laho4_index.htm – falls der Fotograf nicht mit der Verwendung und verlinkung einverstanden ist bitte ich um Hinweis per Mail an meinesichtderwelt@web.de, Verweis und Bild werden umgehend entfernt.

Ein Tribünenabend zu LaHo-Zeiten in der Landshuter Altstadt bei herrlichem Sommerwetter, das ist nicht selbstverständlich und noch weniger alltäglich. Zunächst gibt es die Gelegenheit rein rechnerisch nur alle 4 Jahre, 3 Wochen lang. Wetterabhängig ist es zudem, also nicht alle 4 Jahre 24 Tage lang, rechnen wir mal in einem Schönwetterzyklus von 10 möglichen Abenden. Ziehen wir noch  Verpflichtungen, Termine, Entfernungen und andere Verhinderungen ab, bleiben realistisch vielleicht 5 mögliche Termine für ein Tribünenpicknick.

Was macht es so unvergleichlich schön? Es ist anders, es ist kein Biergartenabend. Es ist kein Altstadtfest, wo man an Bierbänken sitzt und bewirtet wird. Es ist kein normaler Sommerabend, an dem man durch die Stadt schlendert und vielleicht hier und da ein paar bekannten Gesichter im Straßencafe entdeckt. Alt und Jung sitzen bunt gemischt, jeder hat Verpflegung und Getränke nach eigenem Gusto dabei. Einige Picknicker bringen blütenweiße, romantisch verspielte Tischdecken mit, andere bunt karierte, wieder andere gar keine. Viele sind ganz dem Anlass angepasst, haben eine komplette Geschirrausstattung zum Picknicken, Brotzeit, Salate, Obst, Brot, Auftstriche, alles selbst und liebevoll speziell für das Picknick gezaubert. Andere holen sich ganz einfach was, Pizza oder Döner oder was die Geschäfte in der Altstadt sonst so zu bieten haben. Es gibt gutes Festbier, aus Glas oder Fass. Wein. Und noch ganz viele andere alkoholisch hochprozentige oder ganz und gar alkoholfreie Getränke.

Die Einheimischen sind ausgestattet, bringen ihre Köstlichkeiten im Picknickkorb oder ziehen den eigenen Leiterwagen übers Kopfsteinpflaster. Je früher man da ist, desto schönere Plätze darf man frei auswählen. je später der Abend, desto weniger freie Plätze – über den schönsten Blick darf man ruhig streiten, denn die Landshuter Altstadt ist insgesamt einfach wunderschön. Der Ausblick also von jedem Picknickplatz schlicht atemberaubend und bezaubernd.

Man kennt sich – wer vorbeikommt wird mit einem fröhlichen Hallo begrüßt und eingeladen, sich dazuzugesellen. Auch, wenn man sich vorher nicht kannte. Alleine bleibt keiner lange, es geht gesellig zu, man kommt leicht ins Gespräch, wird gerne auf einen Happen eingeladen oder zumindest gibts einen Schluck zu trinken – am besten in den eigenen Becher! Und was ist das Programm? Das gerade ist ja das Tollste: es gibt keins! Man genießt den Abend, ganz einfach. Nicht mehr, nicht weniger. Man genießt gute Gespräche, köstliches Essen, ein kühles Getränk, die Gesellschaft – oder beobachtet in aller Ruhe das Treiben. Und bleibt einfach sitzen, solange man möchte, denn es ist Sommer. LaHo-Sommer. Den erlebt man nur alle 4 Jahre! Kein Wunder, dass es so viele Landshuter, die in der Zwischenzeit ganz woanders leben und arbeiten, alle 4 Jahre in die Heimat zieht. LaHo-Sommer, die gibts sonst nirgendwo.

In der Landshuter Altstadt wohnen viele Menschen, da die selber auf den Tribünen sitzen und erst spät nach Hause gehen gibts eine sehr humane Sperrfrist: zwischen 1 und 6 Uhr sind die Tribünen tabu. Damit geputzt werden kann. Das ist leider eine nicht so schöne Geschichte: die meisten Einheimischen nehmen alles, was sie mitgebracht und nicht verzehrt haben, also auch den Mülll wieder mit und hinterlassen die Tribünen ordentlich. Nur leider nicht alle. Und das ist nicht ok – vor allem im Hinblick auf die vielen Barfußlaufenden Mitwirkenden, die sich vor allem an Scherben ernsthaft verletzten können.

Ach ja, die Tribünenfeste finden wochentags statt, am Wochenende trifft man sich eher auf dem Zehrplatz. Und die bevorzugten Tribünen sind die in der Altstadt, nicht zu verwechseln mit der Neustadt, die auch mittelalterlich ist, aber jünger – UND: in der 2013 einige Baustellen sind, also nicht soooo eine tolle Aussicht.

Mehr Infos zur LaHo und auch übers Tribünenpicknick gibts beim lokalen Radiosender Radio Trausnitz im Landshuter Hochzeitsspecial oder unter Brauchwiki