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3 Wünsche frei bei der guten Fee

Es gibt diese Tage, da denken ein paar Menschen an mich. Und schicken „die besten“ Wünsche.

Alles was ich mir wünsche? So für mich, nur für mich: ich möchte glücklich und zufrieden sein. Gut und gesund leben können. Und angstfrei, ohne „Leid“ durch mein Leben gehen. Alles etwas abstrakt, kaum originell und wenig kreativ? Stimmt, das Leben ist zum Glück kunterbunt und abwechlsungsreich genug, da dürfen meine Wünsche gerne „stinklangweilig“ sein. Ob die gute Fee vorbeikommen und mir erfüllen kann, was ich mir wünsche …?

 

 

Glückliches Frühlingskind

Als Frühlingskind bekomme ich Anfang April auch in echt (also nicht nur youtube ;-)) telefonische Geburtstagsständchen gesungen – so auch gestern:

  • von der bezaubernden Nichte samt Eltern: „häbbi börsdai tu yu“
  • „Zum Geburtstag viel Glück – happy börsday liebe Doris“ von den Schweizer Patenkindern – mit einem dicken „mmmmmhhhhh“-Knutscher am Ende
  • die lieben Arbeitskollegen – auch Happy Birthday in allen möglichen Tonlagen mit viel individueller Note
  • die beste Freundin auf dem Anrufbeantworter, die nur ein paar Töne gesungen hat, um sich dafür zu entschuldigen, dabei wars sooo sche
  • die Konzertfreundin – hab ich direkt im Anschluss ebenfalls vom AB abgehört, um danach mit einem glücklichen Lächeln ins Bett zu gehen.

Welche Interpretation die schönste war? Kann ich so nicht sagen, ich hab mich über jeden Ton riesig gefreut. Und weil doch Frühling in der Luft liegt und man nach Monaten wieder mal ganz genau hinhört gab’s eigentlich sogar ein paar Ständchen mehr:

  • ein großartiges Vogelzwitscherkonzert
  • Hummelbrummeln
  • sachte Schmetterlingsflügel
  • Blütenschnee (der von den Kirschbäumen rieselt)
  • Sonnenstrahlen, die auf den Dächern knistern
  • Cabrio-Beschallung
  • viele viele viele Radlfahrer
  • Eislöffelkratzen vor dem Eiscafé
  • Grillanzünder
  • und natürlich die Frühlingsdüfte, die vom sachten Wind in alle Himmelsrichtungen getragen werden.

Der gestrige Tag war ein echtes Geschenk, ein Geburtstagstag mit Auszeit von allem – habe ich sehr sehr sehr genossen ❤

Spruch zum Wochenende: Weib, Wein und Gesang

Als mein Freund Andi vor einigen Jahren in einem Gespräch einen Gedankengang in Worte gefasst hat, war mir nicht klar, dass das alles mal so zusammenkommen könnte, auch wenn klar ist, dass ES passiert: „Unser Chor stirbt, so wie wir ihn kannten, wird es nicht mehr sein. Irgendwann sterben unsere langjährigen Weggefährten.“ Jetzt verabschieden wir uns von unserem lieben Fritz, einem begnadeten Tenor. Seine Stimme war all die Jahre tragend, auch wenn er selbst als alter Mann noch nervös und aufgeregt wie ein kleiner Junge war. Wehe, es kam kein anderer Tenor, dann war der Fritz kurz vorm Nachhausegehen, er allein, das kann ja nicht …
Ein lebenslustiger, fleißiger Mensch. Immer im Einsatz, erst für die Arbeit, später als Rentner in fremden Gärten und auf den Sportanlagen der Gemeinde. Bis weit über 60 war er topfit, sportlich, athletisch. Dann kamen die Knie. Vor etwa einem halben Jahr meinte er mal kleinlaut, dass er sich vielleicht früher hätte operieren lassen sollen, dann wäre er länger mobil gewesen. So eingeschränkt, das wäre nichts. Und das einem Menschen, der die Freiheit und die Natur so sehr geliebt hat.
Als junge Männer hatten sie sich als Freundeskreis und Volksmusikquartett zusammengetan, die Buam reisten für ihre Auftritte weit herum, lernten schöne Orte kennen. Und haben bestimmt auch das ein oder andere Frauenherz unterwegs gebrochen. Gutaussehend, charmant, eloquent, das waren sie wohl alle. Aber der Herzensbrecher, ja … Mit etwas Wein ließ der Fritz sich wohl auch mal betteln und gab das ein oder andere Solo zum besten. Unvergessen sein Chianti-Wein auf einer meiner Geburtstagsfeiern. Wir hatten alle Tränen vom Lachen in den Augen. Ein Komödiant, Couplet-Sänger, begnadet. Und dabei bescheiden. Ich werd ihn vermissen, nicht nur, weil er mein persönlicher großer Fan war. Keiner meiner eigenen Auftritte, ohne den prüfenden Blick über die Schulter in den Tenor, „hat der Fritz was im Auge?“ Sonst konnte ich mit der eigenen Leistung nicht so sehr zufrieden sein, das war mit den Jahren so was wie mein eigener Leistungscheck.
Wie viel haben wir gemeinsam erlebt, obwohl doch so viele Jahre zwischen uns lagen. Eins ist noch offen, auf einer Weihnachtsfeier vor vielen Jahren habt ihr mir versprochen, mir ein besonderes Lied zu einem besonderen Anlass zu singen: „Mia San zwoa dumme Deife“. Ein Duett, das ich nur ein einziges Mal in meinem Leben hören durfte, spät auf einer Chorfeier, bei der sehr viel getrunken wurde und du dich schon Stunden früher nach Hause verabschiedet hattest, um wie immer von allen Seiten zum Bleiben genötigt zu werden. Weil es ohne dich nur halb so lustig wäre. Mein lieber Fritz, das werd ich einfordern, später, wenn ich auch da bin, wo ihr jetzt seid. Und welcher Spruch würde besser für dieses Wochenende passen: „Wer nicht liebt Weib, Wein und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“ ( Martin Luther)