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Frühflug

Ich habe noch einen Nachtrag zu meinem Ausflug nach Spanien: ich bewundere – aufrichtig – alle, die morgens um 6 Uhr fit und wie aus dem Ei gepellt an den Flughäfen dieser Welt stehen. Und schon hochkonzentriert sind. Wenn ich mein Bett gegen oder Gotte bewahre vor 4 Uhr früh verlassen muss, bin ich entsetzlich langsam, froh, wenn ich mich nicht verletze und während des Zähneputzens vergesse ich mehrfach, was ich als nächstes tun will. Am Flughafen folge ich unauffällig den Schlangen und hoffe, dass mein Hirn langsam auf Touren kommt. Konversationen, zum Beispiel mit dem Sicherheitspersonal, um diese Uhrzeit überfordern mich komplett. Wenn dann noch jemand vor oder hinter mir sitzt, steht oder geht, der – egal welche – Körpergerüche verbreitet … Nicht meine Zeit, zum Glück muss ich nur selten so früh fliegen.

Spanische Ansagen sind für jemanden, der zumindest ein paar Brocken der Sprache beherrscht, ein großes Vergnügen mit unzähligen Variationen des freien Interpretierens. Eine kreativer als die andere. Besonders „frei“, weil ja die englische Version schlicht nicht zu verstehen ist. Und auf dem Rückweg ist mir übrigens wieder eingefallen, wieso ich immer wieder Iberia und nie wieder Vueling fliegen wollte: diese Günstigfluglinie ist eine der wenigen, die an Bord nicht mal Wasser serviert, auf einem 2,5 Stunden Flug kosten 0,25 Liter 3 Euro. Flugkosten 1 way mindestens 100 Euro. Schade, wenn man Iberia gebucht hat und von Vueling geflogen wird …?

Lächeln

Lächeln ist der kürzeste Weg zwischen Menschen. Es weckt Sympathie, drückt Sympathie aus, kann eine Situation überbrücken, kann ein Auslöser sein, kann bewegen oder beenden. Manchmal ist ein Lächeln aber überhaupt kein echtes Lächeln, es wird als Mittel benutzt, es ist Mut machen, drückt Mitleid aus oder ersetzt ganz einfach ein Gespräch. Heute nachmittag auf der Beerdigung meines alten Chorfreundes Fritz habe ich viele Menschen angelächelt, anstatt etwas zu sagen. Denn sie und ich können nicht über den Verlust sprechen, ohne darüber nachzudenken, dass bald andere folgen werden. Das ist der Nachteil, wenn man einst als Kind im Chor angefangen hat. Viele waren damals mehr als doppelt so alt – und sind jetzt in einem Alter, in dem man „damit rechnen muss“. Deshalb ist Lächeln einfach, so viel einfacher, als zu thematisieren, dass niemals feststeht, ob wir uns so wie heute mehr oder weniger gesund und lebend Wiedersehen werden. Heute ist mir mal wieder wichtiger denn je, im hier und jetzt, im Augenblick zu leben. Und ich höre Musik, weil nichts Gefühle so gut ausdrücken könnte, wie eine Melodie. Zum Beispiel diese: Lass mi oamoi no d’Sunn aufgeh seng