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Spruch zum Wochenende: Am meisten

Am meisten sprechen Leute, die nichts zu sagen haben. (Verfasser unbekannt)

Auf alle Fälle meldet sich aktuell jeder zu Wort, ob er Ahnung hat, oder nicht. Ob es jemanden interessiert, oder nicht. Und da auf allen möglichen Kanälen heute jeder und alles und vor allem unreflektiert teilen kann … ja, es ist ein kleines bisschen anstrengend für uns. Die wir in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit leben. Irgendwie müssen wir da durch, auch wenn es an den Kräften zehrt.

Und weil das so ist, hab ich mir für die Adventszeit auf dem Blog was vorgenommen: positiv formulieren. Motivieren. Impulse setzen. Für etwas mehr Frieden, in mir und um mich herum. Mal sehen, wie es mir gelingt? In diesem Sinne wünsch ich uns allen ein friedvolles und erholsames 1. Adventswochenende.

Kleine Beobachtung

Hat wahrscheinlich jeder schon mal beobachtet – gestern bin ich mittags mit einem Kollegen essen gegangen. „Abwechslung“ zu unserem Covid-Mittagspausenalltag. Ziel war das besondere Ambiente eines Biergartens in der Nähe. Wunderschön, im Hof einer ehemaligen Flugwerft, der Blick ins Grüne bzw. auf ein historisches Backsteingebäude. Wir haben uns über unsere Beobachtungen ausgetauscht. Und die komplette Stunde durchgeredet. Nicht nur über den Job. Schön.

Am Nebentisch ein Paar, sehr gepflegt. Sie kamen aus einer Richtung, setzten sich, nahmen die Speisekarten. Nach der Bestellung Schweigen, ihr Blick nach links, seiner auch, aber in die andere Richtung … Schweigen. Aber kein inniges Schweigen. Zwei Menschen, die sich schlicht eine Stunde lang nichts zu sagen hatten. Sie war aber eher auf Kontakt aus. Hat sich dann intensiv mit unseren Gesprächen und mit dem Vertreiben von Wespen beschäftigt …

Familiengeschichten

Nichte 2.0 spricht noch nicht so deutlich – dafür aber mit einem riesengroßen Wortschatz. Und: sie korrigiert sich sogar grammatikalisch … Sprechen kann sie also, aber ihr Kiefer sitzt recht fest, daran arbeitet die Osteopatin. Aktuell kann also nicht jeder immer alles verstehen, aber mit etwas Konzentration klappt es doch recht gut.

Recht deutlich war bei der Ausfahrt mit dem Leiterwagerl ihre Aussage: „Ick kann nicht mehr. Brauche eine Pause.“ Nur sahen sich alle Erwachsenen doch recht verblüfft an. Schließlich saß sie zum Zeitpunkt recht bequem auf einem Kissen im Wagen und wurde von ihren Onkels gezogen …

Genauso verständlich wird sie, wenn ihr etwas gegen den Strich geht. „Ick bin stinkewütend!!!!!“ – gefolgt von zahlreichen Flüchen, die sie wohl „irgendwo“ aufgeschnappt hat? 😉

Obwohls gar nicht zum Lachen ist

Dem Papa meiner Freundin Andrea gings vor ein paar Wochen gar nicht gut, sein Hals hat quasi dicht gemacht. Nach quälender Unsicherheit konnten Untersuchungen im Ausschlussverfahren zum Glück klarmachen, dass es „nix Schlimmes“ ist. Trotzdem musste viel rausgeschnitten werden und er hatte einen Luftröhrenschnitt. Hat da also jetzt eine Stelle, die gut gepflegt werden muss.

Meine Namensvetterin Doris, Ehefrau des Kranken und Mutter meiner Freundin, wurde kürzlich von dieser instruiert, beim Fachpersonal nachzufragen, wie das mit dem Sprechen besser funktioniere, da der Papa ja gerne mehr Konversation betreiben würde. Im nächsten Telefonat war der Vater weiterhin unverständlich am Telefon – auf Rückfrage, warum sie denn nicht nachgefragt habe, meinte die treusorgende Ehegattin: „Ach, der redet doch auch so schon viel zu viel!“ – denn zugeben, dass sie es – wie so vieles in letzter Zeit – einfach vergessen hat? Nein, natürlich nicht …