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Splitter [*.txt]

Manche Gedanken sind fies, wie winzig kleine Splitter durchdringen sie dich. Tief, gehen unter die Haut, durchs Fleisch, setzen sich weit unterhalb der Oberfläche ab. Eine Zeitlang vergessen, unauffällig, wie nicht existent.

Und dann, eines Tages, beginnen die Fremdkörper, zu wandern, zu schwelen, sich zu bewegen. Zu eitern. Manche verursachen Schmerzen. Störenfriede.

Und dann? Lasst ihr sie, wo sie sind? Wartet, bis sie von selbst vergehen? Oder beginnt ihr, zu drücken, zu kratzen, zu schieben. Zu operieren, aufzuschlitzen. Taucht tief hinein in euren Körper, um sie ans Tageslicht zu befördern? …

Liegt er dann „offen“ vor einem, der Gedankensplitter – dann wird hoffentlich klar, warum er sich so schmerzhaft seinen Weg entlang gewunden hat. Und darf zu Ende gedacht werden.

Hoffentlich ist es wie mit anderen Splittern: sobald sie raus sind, tun sie auch nicht mehr weh …

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Schreiben – lesen – konTXTualisieren: das 6. Wort im kreativen Schreibprojekt Projekt.txt lautet: Splitter.

Das mit dem Loch

Dieses Wochenende war ich zwar nur einen Tag produktiv, dafür hab ich an dem Tag aber auch einiges geschafft: ein Zimmer hat den ersten Anstrich bekommen, ein Raum ist fertig gestrichen und grundgereinigt, also bereit zum Einräumen. Ja, und da schiebt man dann ein bisschen, nach links, nach rechts. Um mittendrin ein Loch vorzufinden, ein gebohrtes, im Holzboden auf dem Gang vor dem Bad. Das Loch selber wär nicht das Schlimmste, aber drumherum steht so einiges hervor, vor allem ein riesengroßer Splitter, der – so in einen nackten Fuß getreten – bestimmt einiges Unheil anrichten kann. Nun ist das ja so, von den Handwerkern kanns ja keiner gewesen sein, weil die hätten doch bestimmt Bescheid gegeben, damit sich keiner verletzt? Oder zumindest die Stelle „sauber“ gemacht? Oder? Ja, wer das wohl war? Ich tippe mal ganz verwegen auf unseren Renovierungskobold …
Ach so: ich hab die Splitter natürlich entfernt, ist also wieder sicher im Haus. Also, auch für die Menschen ohne Sicherheitsschuhe. Klar!

Dokumentationspflicht

Ich hab jetzt hoch-offiziell eine Dokumentationspflicht der Nichten-Kindheits-Erlebnisse. Erteilt von der bezaubernden Nichte, die der Schilf-Zauberstab, den wir gestern beim  Spazierengehen gefunden haben, irgendwie an den Splitter in ihrer Nase vom letzten Jahr erinnerte. Nach „Hokus, pokus, fidibus …“ ein „Kannst du dir das mit dem Splitter bitte merken, weil ich vergess das vielleicht irgendwann. Und mir dann erzählen, wenn ich es nicht mehr weiß.“ Mach ich, sehr gerne, sogar schriftlich. Weil je älter, desto vergesslicher … Zum Nachlesen für irgendwann.