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Mein Herz tanzt #8

Ach, ihr Helden, da feiert ihr den Auftakt zu eurer Wunsch-Clubtour mit uns in München und seid in weniger als 3 Minuten ausverkauft. Lass uns gehen, wir wollen doch Freunde bleiben, nur das Strom ist viel zuuuu klein. Und das Herz schlug bis zum Hals – zum Glück konnte die so viel mehr als Konzertfreundin die Welt verändern, sonst hätten wir uns wohl über Liebe auf Distanz unterhalten müssen. Aber ganz ehrlich, das wär, obwohl ich euch gestern zum ich mein 6. Mal live erleben durfte, zu schade gewesen. Denn so wie jetzt wird’s nie mehr sein. Ihr könnt auf uns zählen.

Ich will es nämlich immer noch spüren, tanze ganz bestimmt mit euch, wie beim ersten Mal, wies aussieht ist doch ganz egal – es war hoffentlich nicht das letzte Konzert mit euch, denn mein Herz tanzt heute weiter in den Mai. Jedes Mal mit euch ist ein Stück weit, das alte Leben hinter uns lassen, wir treten durch eine neue Tür, sind mit euch Spinner und ganz definitiv die Gewinner. Und wer wie wir keine Limits kennt und sich noch auf ein Kaltgetränk an der Bar aufhält kommt sogar in den Genuss, mit euch bei der kleinen Aftershow zu fühlen, irre, wenn man das findet, was man sucht, obwohl es unsichtbar ist … das war spürbar ehrliche Begeisterung für diese eure Musik, für eine Tour durch die kleinen Clubs. Bleibt bitte mein Leben lang Spinner, weil alles ohne Sinn wär, ohne Spinner wie dich und mich. Im Zimmer mit Blick.

Wie schön, euch beim Schnaken zu lauschen, mit euch darüber zu philosophieren, ob ihr für jeden verkackten Ton was in die Bandkasse einzahlt – wobei ihr dafür ja sicherstellen könnt, dass Gin Tonic und Rotwein jeden Abend bereitstehen. Dann gibt’s ein unvergessliches Happy Birthday für die kleine Emma – und der Raum ist klein genug für ohne Mikro. Ihr sucht im Publikum nach Wegbegleitern seit dem ersten Konzert 2006 und findet einen Fanschal vom 1. FC Revolverheld. Gut, beinahe will Jakob nicht weiterspielen, das Publikum ist zu unsensibel, was die Zukunft des geliebten HSV betrifft … ein Ü-Ei und doch: Darf ich bitten.

Ihr hattet ein geiles Publikum für den Tourauftakt, kaum Fachfremde, bunt gemischt, jung und alt. Eng war’s, heiß war’s, das mit dem Abstand nicht möglich. Und trotzdem würd ich keine Sekunde missen wollen, euer Geplänkel, als ob wir wirklich mit euch im Probenraum wären. Die vorab verratenen Überraschungen, zu kurze Kabel, Akku leer bei der Lampe für die Setlist, Johannes auf Tuchfühlung im Publikum und einen Gin Tonic an der Bar. Und ganz speziell die kleine Aftershow, das war MTV Unplugged Feeling an der Bar, alle singen textsicher mit, alle strahlen sooooo glücklich …

Das erste Konzert eurer Clubtour, so viele tanzende Herzen, sicher nur der erste Rausch für die kommenden Konzerte – und mein Lieblingslied ganz leise, klingt in meinen sieben Seelen immer noch nach: „Es ist so viel passiert, es ist so lange her, Es ist so viel geschehen, nur dieses Gefühl bleibt für immer bestehen.“

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von der besten Konzertfotografin und -Freundin (ich war gestern unbeabsichtigt ganz im Sinne der Revolverhelden total wie in den 90ern im Club… 😉)

Feels like home

Manchmal bekommt man einen Tipp, eine Empfehlung, eine Art Einladung – und weiß gar nicht so ganz, warum, ob man sich drauf einlassen soll, ob das passt? Trotzdem hab ich gestern meine Konzertfreundin eingepackt und wir haben uns auf den Weg ins nahegelegene Feierwerkgelände gemacht. Unser Thema das Abends neben der Hitze: „Feels like home“. Ein Abend mit Musik und Lesung, 4 Konzerte deutschlandweit, Musiker, eine Lesung – alles in sehr entspannter familiärer Umgebung, der Erlös für einen guten Zweck. Zwar eine Bühne im Raum, davor eine Lounge-Landschaft. Im Verhältnis zur Größe des Raums gefühlt wenige Zuhörer/schauer. Zumindest auf den ersten Blick (die sind alle noch draußen und atmen Frischluft). Aus den Gesprächen lernen wir schnell, dass es wirklich familiär ist, ein bunter Mix aus Menschen, die schon mal dagewesen sind und einigen, die – wie wir – ihr erstes Mal haben.

feelslikehome-collageDer erste Künstler ist Amerikaner, Steve Moakler, er tritt bei den Feels like Home Konzerten zum ersten Mal außerhalb der USA auf, München ist sein zweiter Auftritt. „Meine Eltern können das gar nicht glauben …!“ Er und seine Gitarre, er singt von Gefühlen, von der einen Liebe, versinkt völlig in seiner Musik. Und wir als Zuhörer verlieben uns in seine Stimme, seine leisen und lauten Töne, seine Musikalität. Dann liest Benedict Wells, der es genießt, „mal wieder“ in München zu sein. Und der mit so viel Freude und rollendem R ankündigt, dass sein Roman „Becks letzter Sommer“ verfilmt wird. Und sein Wunschkandidat Christian Ulmen vielleicht die Hauptrolle spielen wird. Das ist sehr emotional. Seine Lesung, „Jessas!“, das Buch muss ich haben. Und den Spinner dazu – und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Klicks heute das Spinner-Video von Revolverheld bekommt. Achtet mal auf die letzten Sekunden 🙂

Florian Ostertag, der uns schon beim Philip Poisel Konzert restlos begeistert hat, unwahrscheinlich musikalisch. Ohne Band, da Musiker schließlich Geld verdienen müssen – „da mach ich mir meine Band eben selber“. Was nach dieser Ankündigung kommt ist unbeschreiblich. Ein Musiker, ein uralter Fernseher, kompatibel mit Videorecorder? Oder schon DVD-Player? Egal. „Hey Flo, ready?“ ja, dann doch nicht ganz. Denn auf der Feels like Home Bühne ist der Musiker auch sein eigener Roadie, Techniker, Tonmischer … Ich hab gestern genau das erlebt, was mich an Musik so begeistert. Etwas klappt nicht? Kabel ist raus? Klang noch nicht so ganz, wie ich es mir vorstelle. Kein Problem, es geht weiter. Singer-Songwriter, vom Feinsten. Mich hat besonders sein neu geschriebenes Stück angesprochen – und natürlich hab ichs mir nicht gemerkt, ich hoffe, ich finds demnächst irgendwo?

Bei der Ankunft sind wir schon auf Echorev hingewiesen worden, „bitte tanzt“. Ja – das ist gar nicht so leicht bei gefühlten 80 Grad. Der Sound war aber soooo toll, es geht sofort in die Beine. Es ist laut und gut, Johnny Nicholson hat eine irre Stimme, sehr viele Facetten, Jörn Bielfeldt, wow! Die beiden Jungs hätten es echt verdient, dass getanzt wird. Ich hoffe, sie hatten trotzdem viel Spaß.

Es war ein toller Abend, kein Konzert, aber auch kein auf dem Sofa lümmeln. Es hat Spaß gemacht. Und für alle, die am Wochenende in Hamburg (20. Juli) oder Berlin (21. Juli) sind: meine Konzertfreundin verlost je 5×2 Gästelistenplätze, schaut vorbei.

Ach ja, fast vergessen: ich will natürlich dabei sein, bei Feels like home 2014 – und ich empfehle das gern weiter und bring die „Familie, Cousinen, Cousins, …“ mit 🙂