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Sorgenvolle Zeiten

Wie oft ich den Spruch „Die Einschläge kommen näher“ in den letzten Jahren in meinem Umfeld gehört habe? Oder dieses „Jetzt trifft es eben auch uns“? Die meiste Zeit unseres Lebens streifen wir die Bedrohung von Krankheit und Tod ab, leben, unbewusst, vor uns hin. Dann wird ein lieber Mensch im Umfeld schwer krank. Und wir sorgen uns. Werden anders, gehen sorgsamer mit uns und unseren Liebsten um. Wollen näher dran sein, verändern unsere Gewohnheiten, um gemeinsam mit Krankheit oder Komplikationen klarzukommen.

So geschieht es in diesen Wochen in der Familie meiner Patenkinder. Der Opa von Mademoiselle und Monsieur ist schon seit langer, genau betrachtet sogar sehr langer Zeit kränkelnd, hat Probleme mit dem Herzen, seit einigen Jahren muss er als Diabetiker aufpassen. Die Patenkinder und auch ich haben ihn als kranken Mann kennengelernt, was man ihm aber nicht anmerkt. Es waren in Summe zwar viele, aber eben eher kleinere Baustellen. Mit denen er, trotz immer wieder und immer wieder neu, gut klarkommt. Sich arrangiert hat. Mit Medikamenten gut eingestellt war. Schon, seit er noch keine 40 Jahre alt war.

Als er im Frühsommer immer etwas antriebslos und matt war hat ihm der Hausarzt zunächst zwar zugehört, aber „irgendwelche“ Erklärungen aus den bekannten Krankheitsbildern gegeben. Jetzt war er bei einigen Spezialsten und hat eine neue Diagnose: auf seiner Niere wurde ein Tumor entdeckt, leider auch Metastasen anderswo. In den kommenden Wochen wird er sich anstrengenden Behandlungen unterziehen. Ich wünsche ihm – und seinen Liebsten  –  nur das Allerbeste.

[kinderkram] 7 – Vorsätze

kinderkramEin Ritual, das vor allem in der Wohlstandsgesellschaft gepflegt wird, sind Vorsätze zum Jahreswechsel, dem Symbol für Neubeginn. Der 12monatige Kalender beginnt von vorne mit dem 1.1. und der neuen Jahreszahl. Dennoch bietet sich der Zeitpunkt an, gewohnte Laster oder Sorgen abzustreifen. Fast jeder nimmt sich etwas vor: mehr Sport, gesünder oder weniger essen, weniger arbeiten, weniger Konsum, bewusster leben, etwas anderes arbeiten, mehr ausgehen, sich öfter etwas gönnen, mehr zur Ruhe kommen, öfter entspannen, mehr Zeit mit der Familie, mit Freunden, mit dem Lieblingsmenschen verbringen. Zur Veränderung gehört nicht nur ein Datum, sondern auch die innere Bereitschaft, Dinge dauerhaft anders zu machen. Insofern ist hilfreich, zu hinterfragen, ob der gewünschte Vorsatz zum eigenen Leben passt. Was die gewünschte Veränderung bewirken soll. Und dann zu überlegen, wie genau man das gewünschte Ziel erreichen kann, ob man bereit ist, die notwendigen Änderungen konsequent umzusetzen.
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Kurz und knapp ein Auszug meiner Gedanken rund um die alljährlich wiederkehrenden guten Vorsätze. Zum neuen Jahr. Der Blickwinkel einer Erwachsenen. An Kinder. Für später. Wer Lust und Zeit hat, ist hiermit herzlich zum Gedankenaustausch eingeladen: Wie haltet ihr es mit den guten Vorsätzen? Was würdet ihr am allerliebsten ändern? Haltet ihr Vorsätze durch? Warum nicht? Oder wie schafft ihr es? …

Spruch zum Wochenende: Das wahre Zuhause

„Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben verschwinden unsere Sorgen und Nöte. Und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“ (Thich Nhat Hanh)

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„Tolle“ Tipps – alles selbst getestet, helfen nicht

Liebes Redaktionsteam der Huffingtonpost,

Schöner Artikel, gut geschrieben, schlaue Gedanken. Aber: es funktioniert nicht? Das mag in der Theorie alles helfen, nur hinterher schläft man erst recht nicht. Wenn ich um 4 wach werde und mein Bett verlasse, um den Abwasch zu erledigen, werde ich WACH. Ungewollt, denn ich will schlafen. Wenn ich nicht liegenbleibe, dann kann ich tatsächlich aufstehen und alles mögliche machen. Was mein Problem verschiebt. Ich hab dann irgendwann Energie, tue etwas. Und spätestens ab 10 Uhr vormittags fehlt sie mir. Ich bin müde, unproduktiv. Natürlich versuche ich dennoch einen „normalen“ Rhythmus. Gehe mittags nicht schlafen. Bin aber dauermüde. Artikel wie diesen finde ich nett, bezweifle aber, dass der Schreiber selbst oder die Ratgeber an Schlafstörungen leiden. Die Praxis sieht anders aus. Ist individuell. Im Austausch mit anderen Betroffenen höre ich immer öfter, dass es bei ihnen ähnlich ist. Ihnen fehlt außer Schlaf nichts. Keine gesundheitlichen Themen. Möglicherweise rumort das Unterbewusstsein, aber Probleme? Unruhe? Ja, klar, denn sie schlafen nicht gut.

Es muss irgendwas mit dem Älterwerden zu tun haben, also in meinem Fall zumindest. Denn die ersten 35 Jahre meines Lebens kannte ich keine Schlafprobleme. Im Gegenteil, ich konnte jederzeit überall und egal vor welchem Hintergrund wie Lärm oder viele Menschen um mich herum schlafen. Jetzt ist das anders. Und da meine Oma anscheinend keine Nacht mehr als 4 Stunden geschlafen hat stelle ich mich einfach mal innerlich drauf ein, dass das möglicherweise auch mich trifft. Und mach keine Pläne, den Abwasch auf die nichtschlafende Zeit zu legen. Im Gegenteil. Heute guck ich mir den Sternenhimmel an. Und tagträume bzw. wachträume etwas vor mich hin. Im Alltag bleibt doch meist viel zu wenig Zeit für die Phantasie. Ich akzeptiere es – und freu mich auf die nächste Nacht mit 8 Stunden Schlaf.

Viele Grüße
Ihre Schlaflose Leserin